Besuch im Mailänder Dom: Tickets, Infos und Tipps

Besuch im Mailänder Dom Aufmacher 2 bearbeitet kleinStell dir vor, du fährst nach Köln, aber schaust dir den Dom nicht an. Oder du bist eine Zeit in Paris, aber den Eiffelturm bekommst du nicht zu Gesicht. Oder du siehst Big Ben in London nicht. In den meisten Städten gibt es Sehenswürdigkeiten, die ein Muss sind, wenn man vor Ort ist. Und auch wenn du mal in Mailand bist, gibt es genau eine Sache, die du dir unbedingt anschauen solltest: Plane einen Besuch im Mailänder Dom.

Dass der Mailänder Dom ein ganz besonderes Bauwerk ist, merkt man, sobald man sich ein wenig ausführlicher mit ihm beschäftigt. Der Dom, mit dessen Bau 1386 begonnen wurde, enthält nämlich gotische, romanische und barocke Elemente. Der gotische Baustil bestimmt allerdings das Aussehen des Doms, was an französischen und deutschen Baumeistern liegt, die am Dombau beteiligt waren. In Italien sind gotische Bauwerke eine absolute Ausnahme. Als der Dom 1572 von Erzbischof Carlo Borromeo geweiht wurde, war er noch nicht ganz fertig. Insbesondere die heutige Fassade gab es noch nicht. Es war Napoleon, der sich 1805 zum König von Italien krönte und im selben Jahr den Auftrag gab, den Dombau zu vollenden. 1813 wurde die Fassade fertiggestellt.

Auch das verwendete Material ist besonders: Denn der Dombau wurde anfangs mit Ziegelsteinen begonnen und später mit rosa-grauem Marmor aus Candoglia unweit des Lago Maggiore fortgesetzt. Alleine an der Fassade findest du mehr als 2000 Verzierungen.

Besuch im Mailänder Dom: Lage und Wissenswertes

Besuch im Mailänder Dom Bild 3 bearbeitet kleinDer Mailänder Dom liegt mitten im Herzen von Mailand, nur wenige Straßenbahnhaltestellen von der Stazione Centrale (dem Hauptbahnhof) entfernt. Mit der Metro bist du noch schneller dort. Gut für dich: Rund um den Dom befinden sich noch viele weitere tolle Sehenswürdigkeiten, wie die Galleria Vittorio Emanuele II oder das Teatro alla Scala. Auch das imposante Castello Sforzesco ist nur einen kurzen Spaziergang entfernt.

Der Mailänder Dom, der eigentlich offiziell Basilica Cattedrale Metropolitana di Santa Maria Nascente heißt, ist eine Kirche der Superlative. Mit einer Fläche von rund 12.000 Quadratmetern ist sie die drittgrößte christliche Kirche der Welt. Nur der Petersdom in Rom und die Kathedrale von Sevilla sind größer. Zudem gilt der Dom als weltweit größtes Marmorbauwerk. Sein Fassungsvermögen wird mit 35.000 Personen angegeben.

Der Dom ist auch deshalb besonders, weil er keinen klassischen Glockenturm besitzt. Das sollte sich im 20. Jahrhundert ändern. Es gab Pläne, um in Mailand den höchsten Glockenturm der Welt zu bauen. Doch es fehlte an Geld. Das Projekt blieb ein Wunschtraum. Wenn du mich fragst, ist das auch gut so. Denn gerade der fehlende klassische Glockenturm macht den Dom zum für mich außergewöhnlichsten Dom, den ich bisher gesehen habe.

Besuch im Mailänder Dom: Was du alles sehen kannst

Besuch im Mailänder Dom Bild 4 bearbeitet kleinDombesuch ist nicht gleich Dombesuch in Mailand, denn du hast gleich mehrere Möglichkeiten den Mailänder Dom zu besichtigen. Die meisten entscheiden sich sicher für die klassische Variante – die Innenbesichtigung. Hingucker sind da in jedem Fall der edle Marmorfußboden und die Kirchenfenster, die teilweise noch aus dem 14. Jahrhundert stammen. Kirchenfenster mit großformatigen Glasbildern sind – anders als in Deutschland – in Italien nicht weit verbreitet.

Größtes Highlight des Mailänder Doms sind sicher die Dachterrassen. Bei schönem Wetter kannst du sogar bis zu den Alpen schauen. Du wählst, ob du per Treppe oder Lift nach oben kommst. Aber Achtung: Gehbehinderten und Menschen mit Platzangst wird von einem Besuch der Dachterrassen abgeraten, da der Lift nicht bis ganz oben fährt und enge Treppen bis zur Spitze zu bewältigen sind. Den Eingang zum Lift findest du auf der linken Domseite.

Der Mailänder Dom beinhaltet auch noch archäologische Ausstellungen, die Krypta, in der du unter anderem das Grab von Carlo Borromeo findest, und das Dom-Museum inklusive Dom-Schatz.

Je nachdem, was du sehen möchtest, kaufst du ein Einzelticket oder einen Dom-Pass.

Wenn du den Dom besuchen möchtest, um zu beten, kannst du dies täglich zwischen 7 und 19 Uhr. Diese Dombesucher müssen kein Ticket kaufen und betreten die Kirche durch einen separaten Eingang. Du kannst bei diesem Besuch allerdings nur einen kleinen, abgetrennten Bereich des Doms sehen, der für die Besucher reserviert ist, die beten möchten. Nutze diese Möglichkeit bitte nicht aus, um kostenlos in den Dom zu kommen und respektiere die Menschen, die dort ihren Glauben ausleben.

Besuch im Mailänder Dom: Tickets und Öffnungszeiten

Besuch im Mailänder Dom Bild 5 bearbeitet kleinDer Mailänder Dom ist täglich zwischen 8 und 19 Uhr geöffnet, Tickets werden bis 18 Uhr verkauft, der letzte Einlass ist um 18.10 Uhr. Die Dachterrasse öffnet täglich von 9 bis 19 Uhr. Auch hier werden Tickets bis 18 Uhr verkauft und der letzte Einlass ist um 18.10 Uhr. Die gleichen Zeiten wie für die Dachterrasse gelten auch für die archäologischen Ausgrabungen der Taufkapelle San Giovanni. Die archäologischen Ausgrabungen der Taufkapelle San Stephan sind täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet und nur durch den Lift an der Nordseite des Doms zugänglich. Die Krypta von San Charles öffnet montags bis freitags zwischen 11 und 17.30 Uhr, samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 13.30 bis 15.30 Uhr. Das Dom-Museum ist täglich (außer mittwochs) von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 17.10 Uhr.

Karten für den Dom und die einzelnen Ausstellungen kannst du vor Ort in einem Nebengebäude des Doms kaufen (rechts neben dem Dom). Es gibt auch – ebenfalls rechts neben dem Dom – einen Schalter, um Fast-Lane-Tickets zu erwerben. Erst wenn du ein Ticket hast, darfst du dich in die Warteschlange vor dem Dom einreihen.

Übrigens: In diesem Blogpost verrate ich dir die beste Reisezeit für einen Mailand-Trip.

Besuch im Mailänder Dom: Ein paar Hinweise

Besuch im Mailänder Dom Bild 7 bearbeitet kleinWenn du spontan den Mailänder Dom besuchen möchtest, solltest du etwas mehr Zeit einplanen. Du kannst natürlich Glück haben und kommst schnell durch die Warteschlange am Nebengebäude und in den Dom. Ich habe aber auch schon Tage erlebt, an denen ich locker mehrere Stunden hätte warten müssen und dann den Dombesuch verschieben musste. Grundsätzlich solltest du immer möglichst früh morgens da sein. Es hilft nicht immer, dir ein teureres Fast-Track-Ticket vor Ort zu kaufen, denn auch dort sind die Wartezeiten an der Kasse mitunter enorm, so dass du nicht immer Zeit sparst, aber dafür mehr Geld los wirst.

Wenn du nur wenig Zeit in Mailand hast und vielleicht nur einen Tagesausflug in die Metropole machst, rate ich dir, dir im Vorfeld schon Tickets zu besorgen. Dies kannst du zum Beispiel hier*.

Wichtig: Für Kinder zwischen 0 und 5, Schwerbehinderte und ihre eventuell benötigten Begleitpersonen und Reiseleiter gibt es die Möglichkeit, Freikarten zu erhalten. Diese müssen jedoch vorher im Ticketoffice im Nebengebäude besorgt werden. Es ist nicht möglich, sich einfach in die Warteschlange vor dem Dom einzureihen.

Besuch im Mailänder Dom: Ein Extra-Tipp

Besuch im Mailänder Dom Bild 6 bearbeitet klein NEUAls ich voriges Jahr an einem sonnigen Tag Ende August in Mailand war, hatte ich Glück. Am Ticketgebäude neben dem Dom war keine Warteschlange. Lediglich im Gebäude warteten vielleicht 20 Leute, um ein Ticket zu kaufen. Wir sahen, dass man eine Nummer ziehen muss, um bedient zu werden. Eine junge Frau in einem grünen Kleid bemerkte, dass wir aus Deutschland kamen und sprach meine Reisebegleiter und mich an. “Sie müssen nicht unbedingt eine Nummer ziehen”, erklärte sie uns. “Dort vorne stehen auch Automaten, an denen Sie sich Tickets ziehen können. Sie benötigen nur eine Kreditkarte. Die Anweisungen gibt der Automat in mehreren Sprachen, auch auf Deutsch.” Ungläubig, dass kein anderer Besucher die Automaten nutzte, gingen wir hin und hatten im Nullkommanichts unsere Eintrittskarten.

Später trafen wir die junge Frau im grünen Kleid nochmal in der Schlange vor dem Dom, denn zum Einlass muss man sich ja nochmal anstellen. Sie erzählte, dass sie am Vortag schon einmal am Dom gewesen sei, weil sie die Dachterrasse besucht habe und da die Automaten entdeckte, an denen es viel schneller geht. Leider vergaßen wir, sie nach ihrem Namen zu fragen, sonst hätte ich sie hier gerne auch mit Vornamen erwähnt: Also mache ich es anders: Liebe Frau im grünen Kleid: Vielen Dank nochmal für den Tipp, er war Gold wert und hat uns viel Zeit gespart.

Diese Zeit könntest du zum Beispiel nutzen, um ein Café ganz in der Nähe zu besuchen. Wenn du “Alice im Wunderland” magst, empfehle dir das Rabbit Hole Café.

Jetzt bist du dran: Warst du mal in Mailand? Hast du den Dom besucht? Wie hat es dir gefallen?

Weitere Ideen für deine Zeit in Mailand sind diese:

Weiterlesen: In meinem Text “Mailand für Anfänger” verrate ich dir, was du noch alles in der Metropole entdecken kannst. In dem Text “Mailand kostenlos” erhältst du 10 Tipps, um in Mailand Geld zu sparen. Außerdem kannst du tolle Tagesausflüge ab Mailand unternehmen. Wenn du noch nicht sicher bist, ob Mailand das richtige Reiseziel für dich ist, schaue doch mal in meinen Text 10 Fotos, die Lust auf Mailand machen.

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