Ein Tag in Bologna: 5 Dinge, die du getan haben solltest

Bologna Aufmacher 2 bearbeitet kleinBologna stand schon mehr als ein Jahrzehnt auf meiner Reisewunschliste, 2018 hat es endlich mit einem Ausflug dorthin geklappt. Allerdings reichte die Zeit nur für eine Nacht in der Hauptstadt der Emilia-Romagna. Doch ein Tag in Bologna ist besser als gar nichts, oder? Was du in kurzer Zeit in Bologna nicht verpassen darfst, habe ich für dich festgehalten.

Ich finde es ja immer extrem spannend zu erfahren, warum Menschen bestimmte Reiseziele ansteuern. London habe ich zum Beispiel zum ersten Mal besucht, weil ich wahnsinnig fußballverrückt bin. Da London als Hauptstadt des Fußballs gilt, lag eine Reise dorthin nahe. Ich besuchte damals ein Länderspiel im Wembley-Stadion und war sehr begeistert. Noch mehr begeisterte mich allerdings der ganze Rest von London. Die Stadt avancierte zu meiner absoluten Lieblingsstadt. Ein Fußballspiel habe ich seitdem nicht mehr in London besucht, da es so viele Dinge in der Metropole gibt, die ich dringender sehen möchte.

Den Lago Maggiore steuerte ich eigentlich nur wegen meiner Mutter an. Obwohl: Eigentlich ist meine Oma Rita schuld, die ich nie kennenlernte. Denn sie schwärmte kurz vor ihrem frühen Tod mit 49 von dem schönsten Urlaub ihres Lebens. Und der ging zum Lago Maggiore nach Cannobio. Als meine Mutter den Ort aus ihrer Kindheit vor einigen Jahren wiedersehen wollte, begleitete ich sie nach Italien und verliebte mich in Stresa, einem Ort ein wenig weiter südlich als Cannobio. Heute ist die Region längst eine Art zweite Heimat für mich geworden. 

Den Wunsch nach Bologna zu reisen, löste mein Vater bei mir aus. Denn vor vielen Jahren hatte er mal einige Tage beruflich in Bologna zu tun. Nach seiner Rückkehr war er absolut begeistert und kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Ihm gefiel vor allem die  wunderschöne Altstadt, aber auch das großartige Essen war ganz nach seinem Geschmack. Zudem hob er auch die große Gastfreundschaft der Einheimischen hervor.

Vor allem der Neptunbrunnen gefiel ihm auf Anhieb, da es in Danzig ebenfalls einen gibt und er die ersten elf Jahre seines Lebens in der Nähe von Danzig verbrachte. Klar also, dass ich diesen Brunnen bei meinem Tagesausflug nach Bologna definitiv ansteuern musste. Gut, dass du ihn mitten in der Stadt findest.

Ein Tag in Bologna: Schlendere über die Piazza Maggiore

Bologna Bild 3 bearbeitet kleinDer Neptunbrunnen war dann auch die erste Sehenswürdigkeit, die ich mir in Bologna anschaute. Du findest ihn auf der Piazza Maggiore, DEM Platz in Bologna. Neben dem Brunnen erwarten dich dort noch einige weitere Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel der Palazzo del Podesta, der Palazzo D’Accursio (Rathaus), der Palazzo dei Bianchi und die sehenswerte Basilika San Petronio. Selten habe ich in einer Altstadt einen schöneren Platz gesehen. Ich wusste überhaupt nicht, wohin ich zuerst schauen sollte, weil dort einfach so viel Schönes an jeder Ecke lauert. Es gibt dort zum Beispiel auch eine Menge Bogengänge, für die Bologna ebenfalls sehr bekannt ist.

Schade fand ich jedoch, dass riesige Werbeplakate das Altstadtflair an dieser Stelle ein wenig zerstörten. Ich musste mich zum Beispiel sehr anstrengen, um den Neptunbrunnen zu fotografieren, ohne, dass ein überdimensional großes (und obendrein noch sehr hässliches) Plakat eines sehr bekannten amerikanischen Zeichentrickfilmproduzenten mit auf mein Bild kam. Solche Plakate haben in einer Altstadt, dazu noch auf so einem Platz, einfach nichts verloren. 

Bologna an einem Tag: Essen, essen, essen

Bologna Bild 4 bearbeitet kleinWusstest du, dass man Bologna auch als “La Grassa” (die Fette), “La Rossa” (die Rote) und “La Dotta” (die Gelehrte) bezeichnet?

“La Rossa” wird dir sofort auffallen, wenn du durch die Stadt spazierst, denn zahlreiche Gebäude haben rote Backsteinfassaden. Das sieht sehr schön aus, aber wenn ich ehrlich bin, hat mich “La Grassa” viel mehr interessiert, als ich nach Bologna fuhr. Denn die Stadt hat kulinarisch einiges zu bieten. Unter anderem wurden in Bologna die Tortellini und die Mortadella erfunden. Ersteres wollte ich unbedingt essen, als ich in Bologna war.

Durch Zufall fand ich in der Innenstadt einen Laden mit dem Namen “A. F. Tamburini” (Via Caprarie 1, unweit der Piazza Maggiore), der eigentlich ein Delikatessengeschäft ist, aber auch ein zugehöriges Bistro hat. Dort gab es mehrere Gerichte zur Auswahl, die du an einer Theke bestellen, direkt mitnehmen und bezahlen konntest (ein wenig wie in einer Kantine). Der Rest des Ladens sah allerdings aus wie ein normales Restaurant. Ich zahlte 7,50 Euro für den Teller der besten Tortellini meines Lebens. Dieser Laden war ein Glücksfund und ich würde immer wieder dort einkehren, wenn ich in Bologna bin. 

Beim Schlendern durch die Gassen entdeckte ich noch zahlreiche (meist erst unscheinbare) Markthallen und unfassbar viele Läden, die selbstgemachte Nudeln anboten. In Bologna wird man wirklich an fast jeder Ecke zum Schlemmen verführt. Das macht die Stadt für mich direkt sympathisch.

Übrigens: Einen weiteren Restaurant-Tipp hat meine Kollegin Elena von Verliebt in Italien: Sie empfiehlt Nicola’s Pizzeria Ristorante.

Ein Tag in Bologna: Suche das berühmteste Fenster der Stadt

Bologna Bild 5 bearbeitet kleinIn Bologna gibt es eine Stelle, die auch “La Piccola Venezia” genannt wird. Was viele nicht wissen: Ähnlich wie Venedig, war Bologna früher von Kanälen durchzogen. In der Via Piella Nummer 5 kannst du einen Blick auf das alte Bologna erhaschen, wenn du ein kleines Fenster (la finestrella) öffnest.

Ich musste tatsächlich in der Straße etwas suchen, um das Fenster auch zu finden. Ich hatte im Vorfeld meiner Bologna-Reise schon sehr oft von dem Fenster gelesen und war mir sicher, dass es von Touristen überlaufen sein würde. Aber nein. Schließlich fand ich das Fenster und konnte – zumindest anfangs – alles in Ruhe anschauen und Fotos machen. Doch ich blieb nicht lange unentdeckt. Schnell wurden andere Reisende auf mich aufmerksam und waren teils ganz erstaunt, was sich da hinter dem unscheinbaren Fenster verbirgt.

Bologna an einem Tag: Besuche Gebäude der ältesten Universität Europas

Bologna Bild 6 bearbeitet kleinDie Universität in Bologna gilt als älteste Universität Europas. Der Gründungszeitpunkt kann nicht exakt datiert werden, wird aber gegen Ende des 11. Jahrhunderts angenommen. Die Uni selbst behauptet sogar, sie sei die älteste Uni der Welt. Wie dem auch sei, es ist in jedem Fall interessant, sich die Unigebäude anzuschauen, Orte zu sehen, wo unter anderem Erasmus von Rotterdam studiert hat, und dieses besondere Flair zu genießen. Ich fand auch viel Street Art in Uninähe. Heute sind an der Uni 100.000 Studenten eingeschrieben (Bologna hat 400.000 Einwohner). Man kann Bologna also definitiv als Studentenstadt betiteln.

Die größte Sehenswürdigkeit im Bezug auf die Uni ist definitiv die Biblioteca Comunale dell’Archiginnasio im Palazzo dell’Archiginnasio (Piazza Galvani 1), der im 16. Jahrhundert das erste feste Universitätsgebäude in Bologna war. Seit 1838 befindet sich dort allerdings die Stadtbibliothek, die tatsächlich sehr sehenswert ist. Sonntags hat sie leider geschlossen.

Ein Tag in Bologna: Bewundere die zwei Türme

Bologna Bild 7 bearbeitet kleinWer in Bologna war und die zwei Türme (le due torri) nicht gesehen hat, der war nicht in Bologna. Die zwei schiefen Türme sind DAS Wahrzeichen der Stadt und wurden zwischen 1109 und 1119 erbaut. Der kleinere Turm misst 48 Meter und heißt Garisenda, der größere Turm ist 97,20 Meter hoch und heißt Asinelli.

Letzterer kann auch bestiegen werden (498 Stufen), doch die Treppen sollen sehr schmal sein und jeder, den ich kenne, der oben war, berichtete mir von dichtem Gedränge. Da ich Platzangst habe, ist das für mich keine Option. Für einen Aufstieg hatte ich während meines Tagesausflugs ohnehin keine Zeit eingeplant. Meine größte Herausforderung bestand darin, ein Foto der Türme zu schießen, das vielleicht noch nicht jeder hat. Das Ergebnis siehst du hier auf der rechten Seite.

Tickets für eine Turmbesteigung kannst du hier kaufen*.

Zuletzt machte vor allem der kleinere Garisenda-Turm immer mal wieder Schlagzeilen. Aufgrund von Konstruktionsfehlern kam es zu neuen Rissen. Man befürchtet nun, dass das Wahrzeichen von Bologna einstürzen könnte. 

Bologna hat natürlich noch viel mehr Schönes zu bieten. Das Museo d’Arte Moderna di Bologna (MAMbo) gilt als renommiert und war quasi direkt um die Ecke von meinem Hotel. Geschafft habe ich einen Blick hinein leider nicht. Auch das Archäologische Museum und das Teatro Comunale habe ich nicht geschafft. So habe ich zumindest ein paar Gründe, um wiederzukommen. Denn Bologna ist ein tolles Reiseziel für ein verlängertes Wochenende.

Nur einen Steinwurf entfernt: Lohnende Ausflugsziele in der Nähe von Bologna

Bologna Bild 8 bearbeitet kleinBologna ist nicht nur selber eine Reise wert, es ist auch umgeben von wahnsinnig vielen schönen Orten, die du in wenigen Minuten mit dem Zug erreichen kannst. 

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausflug nach Ferrara? Die mittelalterliche Altstadt von Ferrara zählt zum UNESCO-Welterbe und ist voller atemberaubender Bauwerke. Zudem ist die Stadt nicht so überlaufen wie andere italienische Reiseziele.

Ebenfalls einen Besuch wert ist Modena. Die Geburtsstadt von Luciano Pavarotti bietet eine wundervolle Altstadt und ist vor allem eine Reise wert, wenn du Autos magst. Denn du kannst gleich zwei tolle Auto-Museen besuchen. Das Enzo-Ferrari-Museum befindet sich im Ortskern, etwas außerhalb gelegen ist dagegen das Ferrari-Museum. Tickets kannst du direkt hier erstehen*.

Wenn du Autos magst, solltest du dir auch das Alfa-Romeo-Museum in Arese bei Mailand mal anschauen.

Ich habe mir nach meinem Tagesausflug nach Bologna ebenfalls noch eine weitere Stadt angeschaut. Doch auch wenn die Auswahl in der Emilia-Romagna groß ist, habe ich mich für einen Kurztrip in die Toskana entschieden. Du wirst es vielleicht schon vermuten. Mich zog es damals nach Florenz. Ich war überrascht, wie kurz die Zugfahrt von Bologna nach Florenz war. Und ich war überrascht von Florenz selber. Ich bin eigentlich niemand, der auf Reisen die gesamte Zeit in Museen rumläuft und eine große Kunstkennerin bin ich ebenfalls nicht. Doch Florenz bietet einfach so viele tolle Sehenswürdigkeiten, dass man nicht anders kann, als die Stadt direkt fest in sein Herz zu schließen. 

Was du in einem Tag in Florenz erleben kannst, verrate ich dir in diesem Blogpost

Jetzt bist du dran: Warst du schon einmal in Bologna? Kennst du die Stadt vielleicht sogar ein wenig besser als ich? Welche Orte aus meiner Liste hast du selbst schon besucht? Hast du vielleicht sogar Ergänzungen? Was darf man deiner Meinung nach in Bologna nicht verpassen?

Weitere Ideen für deine Zeit in Bologna sind diese:

Du möchtest mehr Infos über Bologna? Dieser Reiseführer* liefert sie dir? 

Lust auf Bologna? Hier findest du weitere Inspiration*.

Du suchst ein Hotel in Bologna? Hier wirst du sicher fündig*.

Weiterlesen: Meine Kollegin Barbara von Reisepsycho hat Bologna ebenfalls besucht. In ihrem Text erzählt sie dir, was es mit den sieben Geheimnissen von Bologna auf sich hat. Auch interessant: 10 Fotos, die Lust auf Norditalien machen. Voller toller Italien-Tipps ist Italien – Das Buch, das ich in diesem Blogpost näher vorstelle.

* = Affiliate-Link/Werbung: Wenn du über diese Links etwas kaufst, bekomme ich eine kleine Provision. Du hast dadurch keinerlei Nachteile und es entstehen für dich keine zusätzlichen Kosten. Ich empfehle nur Produkte, von denen ich selbst überzeugt bin.

Teilen mit:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert