Immer wenn ich an das Luxuskaufhaus Harrods denke, muss ich ein wenig lächeln. Nicht etwa, weil ich an die gigantische Auswahl an Köstlichkeiten denke, die man dort erstehen kann, sondern wegen eines Mannes, der im Londoner Nobelgeschäft – wieder einmal – ganz schön aus der Rolle fiel: Mr. Bean.
In der Episode „Merry Christmas, Mr. Bean“ steuert der tollpatschige Engländer ausgerechnet DAS Luxuskaufhaus Londons an, um seine Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Auf seine typische Art wählt er Baumschmuck und Beleuchtung aus und wie immer bleibt nicht alles heil. Seine Interpretation der Weihnachtsgeschichte, die er kurzerhand in der aufgestellten Krippe nachspielt, ist einfach nur herrlich!
Harrods London: Teure Taschen und prüfende Blicke
Mit diesen Bildern im Kopf steuerte ich also bei meiner ersten London-Reise direkt das Nobelkaufhaus an, das bis 2001 sogar Hoflieferant der Queen war. Die „Food Hall“, die Weihnachtsabteilung, der ganze Luxus, die toll gestalteten Stockwerke und die riesige Auswahl faszinierten mich, wenn ich mich auch zwischen all den Nobelhandtaschen und den prüfenden Blicken der zahlreichen Verkäufer (manchmal sind da mehr Mitarbeiter als Kunden) etwas unwohl fühlte.
Bei meinem zweiten London-Trip plante ich für Harrods nur einen kurzen Zwischenstopp ein. Der Plan: In der „Food Hall“ wollte ich eine Marmelade kaufen, die ich jemandem mitbringen wollte, in der Weihnachtsabteilung eine Christbaumkugel für meine Mutter erstehen. Das Vorhaben mit der Marmelade ließ sich noch halbwegs stressfrei umsetzen, doch als ich die Weihnachtsabteilung betrat (im Oktober!) spielten sich dort Szenen ab, die du in Deutschland nur beobachten kannst, wenn Aldi einen Thermomix im Angebot hat. Der gravierende Unterschied: Bei Aldi kannst du noch ein Schnäppchen machen. Mein Vorhaben des Kugelkaufs begrub ich schnell, denn keine der von mir ausgewählten Kugeln (die nebenbei nicht billig war) war fehlerfrei. Schade: Von einem Nobelkaufhaus erwarte ich, dass fehlerhafte Ware die absolute Ausnahme ist.
Harrods London: Immer im Kreis …
Auch mein dritter Besuch verlief ernüchternd. Wenn ich keine Reisebegleitung dabei gehabt hätte, die zu diesem Zeitpunkt London erstmals besuchte, hätte ich den Laden wahrscheinlich nicht angesteuert. Eigentlich war ich immer davon überzeugt, einen guten Orientierungssinn zu haben, aber an diesem Tag hatte ich das Gefühl, immer im Kreis zu laufen. Rolltreppen waren erst gar nicht zu finden (und auch nicht ausgeschildert). Wir waren froh, als wir das Geschäft verlassen konnten. Andere Luxuskaufhäuser wie Selfridges und Liberty sind in Sachen Wegweiser weitaus besser ausgestattet.
Harrods London: Fazit
Anschauen lohnt, alleine aufgrund der tollen „Food Hall“, aber besorge dir am besten am Eingang einen gedruckten Wegweiser. Dazu sei nicht zu enttäuscht, wenn die Preise bei Harrods noch einmal ein ganzes Stückchen höher sind als in anderen Londoner Kaufhäusern (was nicht heißt, dass die Qualität auch gut ist, insbesondere bei den Souvenir- und Weihnachtsartikeln häufig leider nicht).
Harrods London: Lage und Anreise
Harrods liegt im Westen der Innenstadt (85-135 Brompton Road) und ist leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Wer die Tube nimmt, steigt in die Piccadilly Line und verlässt die U-Bahn am Haltepunkt „Knightsbridge”. Ebenfalls nur einen kurzen Spaziergang entfernt: „South Kensington Station“ (Piccadilly-, Circle- und District-Line) und „Sloane Square“ (Circle- und District Line).
Außerdem halten zahlreiche Busse in der Nähe von Harrods: 9, 10, 14, 19, 22, 52, 74, 137, 414, 452, C1.
Für den seltenen Fall, dass jemand in Erwägung zieht, mit dem Auto anzureisen: Ganz in der Nähe des Kaufhauses existiert ein Parkhaus („Brompton Place“). Die Gebühren liegen bei einer Parkdauer von bis zu zwei Stunden allerdings bereits bei saftigen £20.
Harrods London: Öffnungszeiten
Harrods hat täglich geöffnet. Montags bis samstags von 10 bis 21 Uhr und sonntags von 11.30 bis 18 Uhr. Von Kunden wird ein „angemessenes“ äußeres Erscheinungsbild erwartet. Wer einen Rucksack dabei hat, wird am Eingang gebeten, ihn in keinem Fall auf dem Rücken zu tragen. Subkulturelle Kleidung ist nicht erwünscht. Jugendliche dürfen nicht in Gruppen durch das Kaufhaus schlendern.
Jetzt bist du dran: Warst du mal bei Harrods? Wie hat es dir gefallen? Ist Harrods ein Muss in London oder eine Touristenfalle?
Weitere Ideen für deine Zeit in London sind diese:
- besichtige Kew Gardens*
- unternehme eine Harry-Potter-Tour*
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Hallihallo,
ich war seit 2012 nicht mehr in London und habe vor, dieses Jahr mit meinem Sohn (6) über Silvester ein paar Tage in der Stadt zu verbringen….
Auf der Suche nach Tipps bin ich auf deinen Blog gestoßen und hab mir schon nahezu alle Artikel durchgelesen 😀
Ins Harrods Kaufhaus will ich mit meinem Sohn zwar vermutlich nicht, wie auch zu einigen anderen Schauplätzen nicht. Aber deinen Artikel darüber hab ich trotzdem gelesen 🙂
Nun hätte ich gerne gewusst – was ist subkulturelle Kleidung? Ich bin an diesem Ausdruck hängen geblieben und kann mir bei bestem Willen nicht richtig vorstellen, was das sein könnte 😀
Liebe Grüße
Cathleen
Hallo Cathleen,
danke für deinen Kommentar.
Bei der Formulierung „subkulturelle Kleidung“ habe ich mich an dem orientiert, was Harrods so verlangt und wie Harrods es offiziell nennt.
Die Besitzer des Ladens wünschen tatsächlich keine Punker, Emos, Gothics etc. im Geschäft …
Ich hoffe, ich konnte deine Frage beantworten.
Liebe Grüße und viel Spaß in London!
Christine