10 Dinge, die du in London vermeiden solltest

Dinge die du in London vermeiden solltest Aufmacher 2 bearbeitet kleinIch weiß ja nicht, wie es dir geht, aber wenn ich verreise, dann bemühe ich mich immer ein möglichst guter Gast zu sein. Ich möchte also in gar keinem Fall negativ auffallen. Das Problem: Ich bin nun einmal ich und nehme in der Regel jedes Fettnäpfchen – und zwar mit Anlauf. Wenn du ähnlich tollpatschig unterwegs bist wie ich oder sonst Tipps für deinen bevorstehenden London-Trip benötigst, dann verrate ich dir gerne 10 Dinge, die du in London vermeiden solltest.

Dass ich eine besondere Vorliebe für London habe, das hast du vielleicht schon mitbekommen. Meine erste Soloreise ging 2012 in die englische Metropole und ich war direkt schockverliebt. Das hatte nicht nur mit den zahlreichen großartigen Sehenswürdigkeiten zu tun, sondern auch mit den Londonern an sich. Denn diese präsentierten sich als überaus höflich. Ich erlebte also das komplette Gegenteil zur oft direkten und etwas schnoddrigen Art in meiner Heimat, dem Ruhrgebiet, die ich allerdings auch mag.

Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Situation sehr gut. Damals war ich gerade mal wieder in London angekommen. Da die Anreise mit dem Bus 17 Stunden gedauert hatte, war ich wahnsinnig müde, ging aber noch einmal raus. Ich wollte nur kurz die Umgebung meines Hotels in Canary Wharf erkunden. Bei diesem kleinen Rundgang blieb ich auch einmal an einer Bushaltestelle stehen, um zu schauen, welche Linie dort abfuhr. Man muss ja wissen, wie man am schnellsten zu den favorisierten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung kommt. Ich stand nur wenigen Sekunden an der Haltestelle, als ein Herr im Anzug auf mich zukam. Er erklärte mir, dass derzeit aufgrund einer Baustelle keine Busse fahren würden und fragte, ob er mir denn helfen könne und wo ich denn hinwolle.

Diese durchaus nette und höfliche Art der Londoner habe ich schon oft erlebt. In einer Stadt, in der man immer so großartig behandelt wird, will man sich doch erst recht gut präsentieren, oder? Zwar gelingt mir dies nicht immer, aber meistens. Wenn du auch wissen möchtest, was der Londoner nicht so gerne hat oder wie du Stresssituationen oder Enttäuschungen vermeiden kannst, solltest du unbedingt weiterlesen.

Dinge, die du in London vermeiden solltest: Vordrängeln

Gleich mein erster Tipp ist für alle wichtig, die gerne in London Bus fahren möchten. Wenn du die Menschen dort beobachtest, wird dir eine Sache besonders schnell auffallen, sobald der Bus hält. Die Menschen rennen nämlich nicht wie wild zu den Bustüren, sondern stellen sich in einer Reihe auf und steigen dann ganz gesittet ein, die meisten zumindest. Wer sich nicht anstellt, outet sich sehr schnell als Tourist oder ist einfach wahnsinnig schlecht erzogen. Die Vordrängler werden in London aber ziemlich schnell zurechtgewiesen, nicht selten lautstark. Denn in London hasst man nichts mehr, als wenn Menschen sich nicht in die Schlange einfädeln und warten, bis sie an der Reihe sind. 

Ganz ehrlich? Manchmal glaube ich, ich muss in meinem früheren Leben Londonerin gewesen sein. Denn auch ich hasse es, wenn sich Menschen vordrängeln, während andere Menschen sich gesittet irgendwo anstellen und warten, bis sie an der Reihe sind. Und ja, ich bin die Erste die den Mund bei Vordränglern öffnet. Auch das gesittete einsteigen in Busse würde ich mir in Deutschland wünschen. 

Dinge, die du in London vermeiden solltest: Die Rush Hour 

Dinge die du in London vermeiden solltest Bild 3 bearbeitet kleinMein zweiter Tipp von Dingen, die du in London vermeiden solltest, hat nichts mit Höflichkeit zu tun. Vielmehr möchte ich, dass du in London eine gute Zeit hast und nicht traumatisiert zurückkommst.

Wenn du es irgendwie einrichten kannst, dann vermeide in London unbedingt eine U-Bahn-Fahrt während der Rush Hour. Das gilt insbesondere dann, wenn du – wie ich – Menschenmassen nicht besonders leiden kannst. Ich bin ja aus dem Ruhrgebiet wirklich volle Züge und Busse gewohnt, aber was in London während der Rush Hour abgeht, ist noch einmal eine ganz andere Nummer. Ich habe einmal die Massen in Canary Wharf erlebt, die nach Dienstschluss auf die Plattformen gestürmt sind und habe schnell das Weite gesucht. So viel Körperkontakt möchte ich einfach nicht.

Vor allem in der City of London, wo kaum Menschen wohnen, aber Tausende Geschäftsleute arbeiten, läufst du Gefahr, in die Rush Hour zu geraten. Meide deshalb unbedingt die Zeiten zwischen 7.30 Uhr und 9.30 Uhr und abends zwischen 17.00 Uhr und 19.00 Uhr. Nicht nur an Bahnsteigen und in Zügen ist es dann voll. Oft stauen sich die Menschenmassen dann schon vor den Ticketschranken.

Apropos Tickets: Gerne verrate ich dir in diesem Blogpost, ob sich die Oyster Card in London überhaupt lohnt

Dinge, die du in London vermeiden solltest: Links stehen

Schon bei meinem ersten Tipp habe ich darüber berichtet, dass du in London Menschen leicht auf den Keks gehen kannst, wenn du dich nicht ordentlich in eine Reihe einordnen und anstehen kannst. Es gibt noch ein weiteres Fettnäpfchen, das auf dich rund um die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln lauert, und zwar auf Rolltreppen. In London solltest du eine Regel ganz besonders beachten, die ich allerdings auch aus Deutschland kenne: “Rechts stehen, links gehen.”

Stehst du auf der linken Seite einer Rolltreppe, kann der sonst höfliche Londoner schnell die Contenance verlieren, denn diese ist dafür gedacht, dass jeder, der es eilig hat, schnell an den stehenden Menschen vorbeilaufen kann. Sie ist eine Art Überholspur, die du nicht blockieren solltest. Und ganz ehrlich: Es tut nicht weh, auf der Rolltreppe für ein paar Sekunden vor oder hinter deiner Reisebegleitung zu stehen. Quatschen, Händchen halten oder Sonstiges könnt ihr auch nach der Rolltreppenfahrt wieder. 

Dinge, die du in London vermeiden solltest: Zu spät ausgehen 

Dinge die du in London vermeiden solltest Bild 4 bearbeitet kleinIch erinnere mich noch gut an meinen 30. Geburtstag, den ich in London verbrachte. Meine Reisebegleitung und ich hatten abends erst gemütlich in einem italienischen Restaurant in der Nähe der Tower Bridge gegessen. Anschließend spazierten wir an der Themse entlang und wollten danach endlich anstoßen. Doch dieses Vorhaben wäre fast gescheitert.

Zwar wurde die Sperrstunde 2005 offiziell abgeschafft, doch viele Wirte halten sich noch immer daran. Das heißt, ab 23 Uhr schenken sie keinen Alkohol mehr aus. Nun erwischten meine Reisebegleitung und ich ausgerechnet einen Laden mit einer, sagen wir mal, weniger talentierten Barfrau und ich musste mich tatsächlich fast vordrängeln, um an meinem eigenen Geburtstag was zum Anstoßen kaufen zu dürfen. Wie du auf dem Foto sehen kannst, habe ich es dann noch geschafft, zwei Aperol Spritz zu ergattern.

Dinge, die du in London vermeiden solltest: Das Victory-Zeichen

Du kennst den Spruch bestimmt: “Andere Länder, andere Sitten”. Wenn du in London unbedacht ein Victory-Zeichen mit deinen Fingern formst, bist du in ein riesiges Fettnäpfchen getreten und kannst hoffen, dass dich keiner gesehen hat.

Wenn du dieses Zeichen in England zeigst, dann ist dies eine große Beleidigung für denjenigen, dem du dies unter die Nase hältst. Das mit den Fingern geformte “V” symbolisiert in England nämlich den Schambereich der Frau.

Dinge, die du in London vermeiden solltest: Unvorbereitet sein 

Dinge die du in London vermeiden solltest Bild 5 bearbeitet kleinLondon ist toll und so voller großartiger Dinge, die es zu entdecken gilt. Es macht Spaß, die Stadt auf sich wirken zu lassen. Ganz unvorbereitet solltest du deinen Trip allerdings nicht antreten. Du könntest nämlich in diverse Fettnäpfchen treten, wie ich dir im bisherigen Text hoffentlich schon anschaulich machen konnte. Aber ohne Vorbereitung könnte es auch sein, dass du die eine oder andere Sehenswürdigkeit verpasst.

Den tollen Sky Garden – von dem aus du kostenlos einen grandiosen Blick auf London hast – kannst du zum Beispiel nicht spontan besuchen. Du musst dir vorher ein Ticket im Internet buchen. Und auch wenn du den Buckingham Palace von innen sehen möchtest, solltest du dir rechtzeitig Tickets* für die ohnehin wenigen Öffnungstage besorgen.

Dinge, die du in London vermeiden solltest: Die Schwäne ärgern

Die Schwäne in London kannst du bewundern und auch fotografieren, du solltest sie aber nie ärgern. Ich weiß, das sollte eigentlich selbstverständlich sein und für jedes Lebewesen gelten. Aber bei den Schwänen gibt es noch eine Besonderheit. 1482 wurde im englischen Gesetz der “Act of Swans” verankert. Dieser besagt, dass die Schwäne unter dem besonderen Schutz des Monarchen stehen. Tust du ihnen etwas, ist dies, im Wortsinn, eine Majestätsbeleidigung.

Auch sonst gilt: Witze über die Royals sind ein No-Go. Da verstehen die sonst humorvollen Engländer keinen Spaß.

Dinge, die du in London vermeiden solltest: Im Pub auf den Kellner warten 

Dinge die du in London vermeiden solltest Bild 6 bearbeitet kleinDu möchtest in London unbedingt einen Pub besuchen? Dann beglückwünsche ich dich zu dieser Entscheidung, denn das ist echt ein tolles Erlebnis. Dennoch muss ich dich auch warnen, denn es lauern eine Menge Fallstricke. Das größte Fettnäpfchen ist wohl, auf einen Kellner zu warten. Ich sage mal so: Du kannst lange warten. Denn im Pub ordert man seine Bestellung an der Bar und bezahlt dort. Die Getränke nimmst du mit zum Platz. Solltest du auch was zu essen bestellt haben, wird dir dies an den Platz gebracht.

Meine Pub-Empfehlung ist übrigens der Anchor Pub, der wunderschön am Ufer der Themse liegt. Alles zu meinem Besuch dort erfährst du in diesem Blogpost.

Dinge, die du in London vermeiden solltest: Adapter vergessen

Wenn du bald nach London fährst, gehört in deinen Koffer unbedingt ein Stromadapter. Denn in England werden Steckdosen des Typs G verwendet, in Deutschland ist es Typ F.

Ich hatte bei meiner ersten London-Reise natürlich keinen Adapter dabei und durfte mir dann für eine horrende Summe einen vor Ort kaufen. Am besten, du kaufst dir also vor der Abreise einen, zum Beispiel direkt hier*. 

Dinge, die du in London vermeiden solltest: Auf Touristenfallen reinfallen 

Dinge die du in London vermeiden solltest Bild 7 bearbeitet kleinDie allermeisten Sehenswürdigkeiten in London sind großartig und ich empfehle sie immer gerne. Aber es gibt in London auch sehr enttäuschende Orte.

Ich verstehe zum Beispiel nicht, dass riesige Menschenmassen im völlig überteuerten M&Ms Store am Leicester Square einkaufen. Völlig überbewertet und vor allem sehr teuer finde ich auch Madam Tussauds, aber das muss ja jeder für sich selber entscheiden.

Jetzt bist du dran: Warst du mal in London? Wie hat es dir gefallen? Fallen dir weitere Dinge ein, die man in London vermeiden sollte? Bist du vielleicht sogar in eins der genannten Fettnäpfchen getreten?

Weitere Ideen für deine Zeit in London sind diese:

Übrigens: Wenn du zum ersten Mal in London bist, dann interessiert dich vielleicht mein Text “London für Anfänger“.

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Lust auf London? Hier bekommst du weitere Inspiration*.

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Weiterlesen: Vielleicht interessieren dich ja auch 10 Dinge, die du am Comer See vermeiden solltest.

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4 Kommentare zu “10 Dinge, die du in London vermeiden solltest

  1. Isabell

    Was man auch noch vermeiden sollte: nur die Touri-Hotspots besuchen und nicht einfach mal erkunden/sich treiben lassen! Sehr schöne Liste! Schwäne ärgern sollte man generell am besten vermeiden, die können ziemlich biestig werden. 😉

    1. Christine Autor des Beitrags

      Hallo Isabell,

      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Das stimmt, gerade in London laufe ich auch gerne mal planlos los (aber nicht nur) und habe dadurch schon tolle Gegenden entdeckt.

      Liebe Grüße
      Christine

  2. Stefan

    Hallo Christine,
    so gut wie Du kenne ich mich in London nicht aus, aber die Stadt gefällt mir natürlich auch. Dieser Sky Garden war mir völlig unbekannt. Beim nächsten London-Besuch werde allerdings bestimmt einen Besuch einplanen.
    “Kollegiale” Grüße aus der Nachbarschaft, sprich Bochum 🙂
    Stefan

    1. Christine Autor des Beitrags

      Hallo Stefan,

      es freut mich, wenn ich dir einen Tipp für deinen nächsten Besuch in London geben konnte.

      Liebe Grüße in die Heimat (bin derzeit in Italien),
      Christine

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