Reiseführer sind voller Tipps, was man alles im Elsass machen sollte. Ich drehe heute einmal den Spieß um und verrate 10 Dinge, die du im Elsass vermeiden solltest.
Bei Reiseplanungen bin ich tatsächlich mittlerweile dazu übergegangen, mich zuerst über Touristenfallen und Fallstricke einer Region zu informieren. Das hat mir schon einige Fettnäpfchen erspart und in manchen Fällen konnte ich mit dem Wissen sogar bares Geld sparen und viel Ärger umgehen. Ich hoffe, ich kann dir ebenfalls bei deiner Reiseplanung behilflich sein, indem ich dir verrate, was du im Elsass besser nicht machen solltest.
Was du im Elsass vermeiden solltest: Mit dem Auto nach Straßburg fahren
Straßburg ist eine der schönsten Städte im Elsass und ich kann nur jedem raten, sich dieses Schmuckstück mal mit eigenen Augen anzusehen. Wovon ich abraten möchte, ist eine Anreise mit dem Auto. Denn in Straßburg ist man nicht so begeistert von Autos. Parkraum ist knapp und vor allem teuer. In den letzten Jahren sind die Parkgebühren in Straßburg regelrecht explodiert. Aktuell zahlst du bis zu 35 Euro für drei Stunden.
Am besten stellst du dein Auto vor der Stadt ab. In Kehl an der deutsch-französischen Grenze gibt es zum Beispiel am Bahnhof kostenlose Parkplätze. Von dort bringt dich eine Straßenbahn in circa 20 Minuten bis ins Zentrum von Straßburg (Tramlinie D). Das ist durchaus entspannter und das gesparte Geld kann man in die eine oder andere Elsässer Köstlichkeit investieren.
Was du im Elsass kostenlos unternehmen kannst, verrate ich dir in diesem Blogpost.
Was du im Elsass vermeiden solltest: Die Umweltplakette vergessen
Nicht nur die hohen Parkgebühren sind ein Grund, nicht mit dem Auto nach Straßburg zu fahren. Mit dem Auto nach Straßburg darfst du nur fahren, wenn du eine französische Umweltplakette (Crit’Air-Vignette) besitzt. Die deutsche Umweltplakette reicht nicht aus.
Die französische Umweltplakette bekommst du nur online und sie wird dir per Post zugeschickt. Die Bearbeitungszeit dauert bis zu 15 Tage. Am günstigsten ist sie, wenn du sie über das französische Umweltministerium bestellst. Die Webseite lässt sich oben rechts auch auf Deutsch umstellen.
Es gibt mehrere Städte in Frankreich, die nur mit Umweltplakette zu befahren sind. In Straßburg ist man tatsächlich besonders streng und erteilt für bestimmte Autos keine Erlaubnis, um in die Innenstadt zu fahren. Das gilt vor allem für sehr alte Modelle und Modelle mit bestimmten Emissionswerten.
Fährst du ohne Plakette in den Innenstadt-Bereich von Straßburg, kann dich das bis zu 375 Euro Strafe kosten.
Apropos Auto und Frankreich: Meine Playlist für einen Roadtrip durch Frankreich kannst du in diesem Blogpost nachlesen.
Was du im Elsass vermeiden solltest: Falsch abbiegen
Nicht nur Parkplätze und Umweltplaketten kosten dich als Autofahrer in Frankreich Geld. Auf vielen Straßen wird auch Maut fällig. Vor allem die Nutzung von Autobahnen ist in Frankreich oft kostenpflichtig. Ich war nun schon häufig im Elsass und mehrfach landete ich, dank meines Navis, unfreiwillig auf Autobahnen. Die Abschnitte, die ich befuhr, waren aber zum Glück nicht mautpflichtig. Doch woran erkennt man das?
Es ist eigentlich ganz einfach. Wenn eine Autobahn im Elsass mautpflichtig wird, steht zuvor an der Strecke ein Schild mit dem Wort „Peage“. Kurz darauf gibt es in der Regel eine Möglichkeit, die Straße zu verlassen und mautfreie Straßen zu benutzen.
Achtung: In Frankreich sind nicht nur Autobahnen mautpflichtig. Im Elsass musst du zum Beispiel auch für die Benutzung des Maurice-Lemaire-Tunnels bei Sélestat zahlen.
Mehr über Maut in Frankreich verrate ich dir in diesem Blogpost.
Was du im Elsass vermeiden solltest: In unsicheren Vierteln unterwegs sein
Sicher hast du schon einmal von den Pariser Banlieues gehört. Das sind die Vorstädte, in denen vor allem sozial schwächere Bürger wohnen. Es gibt in diesen Vororten eine große Unzufriedenheit, leider oft auch viel Kriminalität und es kommt häufig zu Krawallen beziehungsweise Auseinandersetzungen zwischen Bewohnern und der Polizei. Und eins ist ganz sicher: Dorthin solltest du dich als Tourist besser nicht verirren.
Was ich vor meinem ersten Trip ins Elsass nicht wusste: Auch im Elsass gibt es Banlieues. In Mulhouse solltest du das Viertel Bourtzwiller unbedingt meiden. In Straßburg sind es sogar drei Stadtteile, die für dich als Reisender eine No-Go-Area sein sollten: Elsau, Neuhof und Cronenbourg. Vor allem solltest du in diesen Vierteln dein Auto nicht abstellen, denn Autodiebstähle und brennende Wagen gehören in diesen Orten leider zur Tagesordnung. Auch ohne Auto ist Vorsicht geboten. Touristen gelten bei Taschendieben als leichte Opfer.
Was du im Elsass vermeiden solltest: Einheimische direkt auf Deutsch ansprechen
Ja, ich weiß: Nicht jeder, der im Elsass unterwegs ist, kann Französisch. Und da das Elsass ja mal zu Deutschland gehörte, werden sicher viele Deutsch können, wirst du dir vielleicht denken. Gut, zu Deutschland gehört das Elsass schon seit mehr als 100 Jahren nicht mehr, wenn man die deutsche Belagerung während des Zweiten Weltkrieges ausklammert. Doch in der Tat verstehen noch viele Elsässer Deutsch und können es auch sprechen.
Allerdings gilt es im Elsass als unglaublich unhöflich, Einheimische direkt ganz selbstverständlich auf Deutsch anzusprechen. Zumindest einige Wörter, wie „Hallo“ („Bonjour“), „Auf Wiedersehen“ („Au revoir“) und „Danke“ („Merci“) sollte man schon können und somit wenigstens ein bisschen Respekt und guten Willen zeigen. Du freust dich im Gegenzug ja auch, wenn sich ein Ausländer in Deutschland wenigstens bemüht, ein paar Worte auf Deutsch zu sprechen, oder? Eben!
Tipps, um Französisch zu lernen, verrate ich dir übrigens in diesem Blogpost.
Was du im Elsass vermeiden solltest: Die falschen Restaurants wählen
Wenn ich an die vielen Leckereien denke, die das Elsass so zu bieten hat, dann läuft mir schon direkt wieder das Wasser im Mund zusammen. Ich bin ja vorwiegend für die vielen süßen Köstlichkeiten der Region zu haben. Vor allem süße Brezeln, warme Kokosmaronen und Gugelhupf mag ich sehr. Doch auch die herzhafte Küche im Elsass kann sich sehen lassen und es lohnt sich, die Spezialitäten der Region zu probieren.
Bei der Wahl des Restaurants solltest du aber ganz genau hinsehen. Denn hier lauern einige Touristenfallen. Vor allem in Straßburg rund um das Münster und an anderen touristischen Hotspots gibt es einige Restaurants, die dir zwar eine nicht gerade niedrige Rechnung präsentieren, aber keine hochwertige Ware anbieten. Ich habe mir mittlerweile auf Auslandsreisen angewöhnt, grundsätzlich nur in Restaurants zu speisen, die keine Karte auf Deutsch in ihrem Schaukasten hängen haben. Es heißt zwar nicht, dass alle Restaurants mit deutscher Karte schlecht sind, aber die Wahrscheinlichkeit, dass du hier in eine Touristenfalle läufst, ist einfach höher.
Ich hatte jedenfalls im Elsass mit meiner Strategie bisher immer Erfolg. Denn bislang habe ich noch kein einziges Mal im Elsass schlecht gegessen. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich in der Regel immer nach Restaurants in Seitenstraßen suche und versuche Restaurants zu wählen, in denen ich auch Einheimischen vermute.
Was du im Elsass vermeiden solltest: Unvorbereitet auf Entdeckungstour gehen
Ich plane ja berufsbedingt die meisten Reisen schon im Vorfeld sehr genau. Zwar lasse ich mir auch Zeitfenster, um einfach mal durch die Gegend zu bummeln, doch so ganz grundsätzlich habe ich immer einen groben Plan, was ich sehen oder erleben möchte und wo ich mich gerade befinde. Das mache ich nicht nur, weil ich ein kleiner Monk bin, sondern auch, weil mir das als Alleinreisende auch ein Sicherheitsgefühl gibt, wenn ich Pläne habe und diese Pläne auch in der Heimat bekannt sind.
Ganz unvorbereitet solltest auch du im Elsass nicht unterwegs sein. Denn die Beschilderung ist manchmal – na ja – sagen wir mal recht abenteuerlich. Wie oft ich schon den Ort, den ich ansteuern wollte, auf einem Schild gesehen habe und dann kam plötzlich nichts mehr und ich musste doch wieder das Navi bemühen. Auch die Straßenführungen sind manchmal recht seltsam. Ohne mein Navi würde ich wahrscheinlich immer noch einen Weg raus aus Mulhouse suchen. So ein Labyrinth an Einbahnstraßen habe ich wirklich noch nie erlebt.
Mehr über Mulhouse verrate ich dir in diesem Blogpost.
Zum Thema Beschilderung habe ich noch einen Hinweis: Natürlich solltest du dich immer an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, weil es sonst schnell teuer werden kann. Aber auch andersrum musst du aufpassen. Nur, weil man irgendwo 70 oder 50 fahren darf, heißt es nicht, dass die Straßenverhältnisse es auch zulassen. Manchmal glaube ich, man hat im Elsass gewürfelt, welches Schild aufgestellt werden soll oder einfach welche aufgestellt, die noch übrig waren. Wenn ich jedes Mal das gefahren wäre, was erlaubt ist, hätte ich mir mein Auto zerstört. Riesige Schlaglöcher sind – gerade in kleinen Dörfern – keine Seltenheit.
Was du im Elsass vermeiden solltest: Unnötigerweise Warteschlangen auf dem Parkplatz erzeugen
Wenn ich nur eine Sache in diesem Text nennen dürfte, die du im Elsass unbedingt vermeiden solltest, dann wäre es dieser Punkt: Verhalte dich auf Parkplätzen bitte sozial und erzeuge nicht unnötigerweise eine Warteschlange. Damit spiele ich auf eine Erfahrung an, die ich in Ribeauvillé gemacht habe.
Ich war nachts in Italien gestartet und kam nach einem kleinen Frühstücksstopp in Breisach am Rhein gegen 10 Uhr an einem Freitag in Ribeauvillé an. Da ich den kostenlosen Parkplatz, den ich mir zuvor im Internet rausgesucht hatte, nicht fand (so ein paar Experten hatten ihre Fahrräder ans einzige Hinweisschild gekettet), fuhr ich auf einen kostenpflichtigen Parkplatz. Um diese Zeit kamen gerade einige Menschen an, die sich einen schönen Tag in Ribeauvillé machen wollten. Es gab jedoch nur einen Parkscheinautomaten, um ein Ticket zu ziehen.
Gut, so lange wird es ja nicht dauern, bis man sich ein Ticket zieht, wirst du nun vielleicht denken. Falsch gedacht. Ich stand sicher 20 Minuten an, bis ich dran war. Denn die meisten Menschen verstanden nicht, dass es sich zwar um einen französischen Parkautomaten mitten Frankreich handelte, man diesen aber per Knopfdruck auf diverse andere Sprachen umstellen konnte, auch auf Deutsch und auch ohne Französisch-Kenntnisse.
Das Problem: Nicht nur eine Person rätselte Ewigkeiten, wie der Automat zu benutzen war. Und nicht nur eine Person schlug jede Hilfe der dahinterstehenden Menschen aus. So überlegte man lieber selber Ewigkeiten, wie das Ding nun funktionieren könnte und spielte mit der Zeit der anderen Menschen. Und wenn ich eine Sache wirklich verabscheue, dann Menschen, die mit meiner Zeit spielen …
Solltest du selbst man in der Situation sein und nicht klarkommen. Lasse dir helfen. Es sind fast immer Menschen in der Warteschlange, die den Automaten kennen.
Was du im Elsass vermeiden solltest: Am Wochenende zu den Hotspots fahren
Ich weiß, manchmal lässt es sich nicht vermeiden, am Wochenende ins Elsass zu fahren. Aber tatsächlich vervielfachen sich die Zahlen der Ausflügler beziehungsweise Touristen am Wochenende. Gerade in den malerischen Dörfern wie Riquewihr, Eguisheim oder Kaysersberg bekommst du dann kaum ein Bein an die Erde und aus den hübschen verschlafenen Orten werden schnell total stressige Fleckchen Erde. Gerade rund um die Weihnachtszeit wird das immer wieder deutlich: Ja, die Weihnachtsmärkte im Elsass sind absolut märchenhaft. Aber dank Instagram und Co. sind sie oft auch maßlos überlaufen.
Wenn sich das Wochenende dennoch nicht als Reisezeit vermeiden lässt, dann solltest du sehr früh unterwegs sein, um zumindest bei der Parkplatzsuche noch einen Vorteil zu haben. Starte doch einfach vor dem Frühstück und frühstücke schon gemütlich im Zielort, wenn die anderen noch in der Warteschlange vor dem Parkscheinautomaten stehen …
Was du im Elsass vermeiden solltest: Zu Wochenbeginn eine Museumstour planen
Ein Vorteil hat eine Reise ins Elsass am Wochenende: Du kannst dir zumindest sicher sein, dass das Museum deiner Wahl mit großer Wahrscheinlichkeit geöffnet sein wird. Schwieriger wird es schon, wenn du für ein verlängertes Wochenende im Elsass bist und dir vornimmst, das Wunschmuseum erst nach dem Wochenende zu besuchen. Der Grundgedanke ist ja nicht schlecht. Aber: Montags haben zahlreiche Museen im Elsass geschlossen, jedoch nicht alle.
Manche Museen, wie das beliebte Unterlinden-Museum in Colmar, öffnen zwar montags, haben aber dann am Dienstag geschlossen. Checke also immer vor dem geplanten Besuch die Öffnungszeiten deiner Wunschmuseen, um Enttäuschungen vor Ort zu vermeiden.
Jetzt bist du dran: Warst du schon einmal im Elsass? Sind dir auch Dinge aufgefallen, die man deiner Meinung nach unbedingt vermeiden sollte? Oder bist du vielleicht sogar in eine waschechte Touristenfalle getappt? Verrate es mir doch in den Kommentaren.
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Weiterlesen: Weitere Highlights im Elsass stellen meine Bloggerkollegen in diesem Blogpost vor. Gerne verrate ich dir auch die für mich 5 schönsten Orte im Elsass und was du im Elsass bei Regen machen kannst.
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