Gran Canaria wird auf ewig ein ganz besonderes Reiseziel für mich sein. Im April 1996 ging nämlich meine allererste Flugreise dorthin. Ich war damals 9 Jahre alt und fand einfach alles spannend. Es gab Palmen, Kakteen, Eidechsen – alles Dinge, die ich in Bochum normalerweise nicht täglich in freier Natur sehe und auch nicht an Nord- oder Ostsee, wo wir für gewöhnlich unseren Urlaub verbrachten. 2013 bin ich erneut nach Gran Canaria geflogen, weil ich wissen wollte, ob meine schönen Eindrücke aus der Kindheit nur nostalgischer Natur oder Realität waren. Mitgebracht habe ich eine ganze Menge Erlebnisse und genug Infos über die Insel, um dir fünf Dinge vorzustellen, die du in keinem Fall verpassen darfst, wenn du ebenfalls mal nach Gran Canaria reisen solltest.
Sicher interessiert dich, wie ich die Insel nach 17 Jahren Abstinenz und mit dem plötzlichen Blick einer Erwachsenen wahrgenommen habe. Um ehrlich zu sein, kehrte ich mit sehr gemischten Gefühlen nach Deutschland zurück. Ich hatte mir für meinen zweiten Besuch auf Gran Canaria ein Zimmer im gleichen Hotel gebucht, in dem ich schon 1996 mit meinen Eltern und meinem Bruder war. Das Hotel liegt im sehr touristischen Ort Playa del Inglés. Ich hatte mich bewusst dafür entschieden. Ich wollte, dass möglichst viel so ist, wie bei meiner Gran-Canaria-Premiere, die mir in so guter Erinnerung geblieben ist. Doch die Realität holte mich schnell ein: Natürlich hatte sich die Insel in den 17 Jahren auch verändert.
Gran Canaria: Früher und heute
Ich war zum Beispiel ein wenig erschrocken, wie verbaut Playa del Inglés plötzlich war. Ich kann mich auch täuschen, aber ich hatte nicht in Erinnerung, dass in Playa del Inglés 1996 schon so derart viele Betonklötze standen. Nach meiner Rückkehr recherchierte ich ein wenig und fand heraus, dass die Bau-Wut Anfang der 2000er auf Gran Canaria so groß war, dass die Regierung auf die Bremse trat, damit nicht noch mehr der wirklich hässlichen Betonklötze die Insel verschandeln.
Schade fand ich auch, dass mir bei meiner Gran-Canaria-Premiere Playa del Inglés noch wie ein lebendiger Ort mit einer funktionierenden Wirtschaft vorkam. Oder er war es tatsächlich. Bei meiner Wiederkehr auf die Insel sah man auf dem ersten Blick, dass es wirtschaftlich große Probleme gibt. Früher gab es gleich mehrere Einkaufszentren, die ich als Kind unfassbar gerne besucht habe. Es gab dort so viele andere Dinge, die ich aus Deutschland nicht kannte und jeder Besuch war ein kleines Abenteuer. Bei meiner Rückkehr auf die Insel standen unheimlich viele Ladenlokale leer oder Geschäfte wurden durch Bars ersetzt, in die ich eher keinen Schritt setzen würde.
Das sind aber die beiden einzigen Dinge, die mir negativ aufgefallen sind. Gran Canaria hat wirklich schöne Ecken. Ich würde jederzeit wieder eine Reise dorthin unternehmen. Allerdings würde ich dann aufgrund der eben geschilderten Eindrücke nicht wieder in Playa del Inglés wohnen wollen, aber dazu später mehr.
Gran Canaria: Ein paar Fakten über die Insel
Bevor ich dir meine Gran-Canaria-Tipps verrate, möchte ich dir noch kurz die Insel vorstellen. Gran Canaria ist die drittgrößte kanarische Insel und vulkanischen Ursprungs. Fast nirgends findest du so eine facettenreiche Landschaft auf so engem Raum. Gran Canaria, oder Tamaràn, wie die Ureinwohner die Insel nannten, hat gerade einmal einen Durchmesser von 50 Kilometern und bietet auf diesem Platz unheimlich viel.
Vor allem im Inselinneren triffst du auf riesige Berge und tiefe Täler, an den Küsten dagegen gibt es malerische Sandstrände. Der Tourismus konzentriert sich besonders auf die Orte im Süden. Im Norden gibt es dagegen noch einige Orte, wo Menschen in völliger Abgeschiedenheit leben und arbeiten.
Gran Canaria ist eine Insel mit vielen Gegensätzen, manche behaupten sogar, sie sei ein eigener kleiner Kontinent. Wo sonst gibt es noch 14 verschiedene Mikroklimazonen auf so engem Raum? Im Norden findest du Wälder, im Süden Halbwüstenvegetation und im Inselinneren Bergdörfer und Trockentäler.
Viele nennen Gran Canaria auch die „Insel des ewigen Frühlings“. In der Tat sind die Temperaturen dort auch im Winter mild, weshalb die Hauptsaison auch im Oktober beginnt und bis April andauert. Ich war bei meiner ersten Reise im April dort. Meine zweite Reise musste ich im Juni machen, weil ich nicht anders Urlaub nehmen konnte. Letzteres kann ich dir nicht empfehlen. Es war einfach zu heiß für lange Ausflüge und viele Pflanzen blühten nicht, sondern waren verbrannt. Die Sonne ist auf dem Breitengrad wirklich sehr aggressiv, das darfst du nicht unterschätzen. Unterschätzen darfst du auch nicht die vielen tollen Möglichkeiten, die dir Gran Canaria bietet.
Gran Canaria: Besuche die Dünen von Maspalomas
Sollte ich nur eine Sache empfehlen dürfen, die man auf Gran Canaria nicht verpassen darf, dann würde ich die Dünen von Maspalomas nennen. Die Mini-Sahara im Süden der Insel ist sechs Kilometer lang und bis zu zwei Kilometer breit und unfassbar beeindruckend. 1987 wurden die Dünen von Maspalomas zum Naturschutzgebiet erklärt. Nicht wundern: In den Dünen befindet sich das einzige offizielle FKK-Gebiet von Gran Canaria.
Auch fernab der Dünen ist Maspalomas ein Ort, an dem es sich gut aushalten lässt. Mir gefällt vor allem die gepflegte Promenade, wo es ausreichend Möglichkeiten für kleine Pausen gibt. Auch die vielen Kunstwerke spanischer Bildhauer, die den Spazierweg säumen, sind ein Hingucker.
Apropos Hingucker: Ein Wahrzeichen der Insel ist der 60 Meter hohe Leuchtturm von Maspalomas. Ganz in der Nähe des „Faro“ existiert sogar eine Oase, in der viele Wasservögel brüten. Wenn ich nochmal nach Gran Canaria reisen würde, wäre Maspalomas als Urlaubsort meine erste Wahl.
Gran Canaria: Probiere regionale Köstlichkeiten
Essen und trinken sind nicht nur zwei meiner liebsten Beschäftigungen, sondern auch zwei meiner liebsten Konversationsthemen. Gute Nachricht: Auf Gran Canaria kannst du wirklich ganz wunderbar essen und trinken. Verlasse die Insel auf keinen Fall, ohne die regionalen Spezialitäten probiert zu haben.
Ich liebe zum Beispiel die kleinen kanarischen Bananen und Lumumba al Gran Canaria. Aber auf der Insel kannst du auch wunderbaren Fisch, Käse und Honig bekommen. Empfehlenswert sind auch die kanarischen Weine, der Rum und Liköre (zum Beispiel Ron Miel). Von den tollen Mandelprodukten fange ich gar nicht erst an. Hach, ich bekomme schon wieder Hunger.
Mein Tipp: Viele Köstlichkeiten der Insel eignen sich auch hervorragend als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Gran Canaria: Entdecke die gesamte Insel bei einer Rundfahrt
Ich habe tatsächlich selten ein so facettenreiches Reiseziel erlebt wie Gran Canaria. Über die geografische und klimatische Vielfalt habe ich ja schon bei der Vorstellung der Insel ausführlich berichtet. Wie wäre es also, wenn du dir diese Vielfalt mal genauer anschaust?
Wenn du dir kein Mietauto nehmen möchtest oder dir das Fahren in einem fremden Land nicht zutraust, dann buche doch einfach eine der angebotenen Inselrundfahrten. Ja, ich weiß. Das ist sehr touristisch. Aber weißt du was? Ich habe so eine Inselrundfahrt schon bei meiner ersten Gran-Canaria-Reise gemacht und war unfassbar beeindruckt. Wir haben in sehr kurzer Zeit sehr viel über die Insel gelernt und sind an Orte gekommen, die wir ohne einen professionellen Reiseführer wahrscheinlich niemals gesehen hätten. Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, um sich einen Eindruck von dieser vielfältigen Insel zu machen. Und außerdem ist es doch auch ganz schön langweilig immer nur in den touristischen Hotspots auf Entdeckungstour zu gehen, oder?
Gran Canaria: Lasse dich von Puerto de Mogán verzaubern
Wenn du mich nach dem schönsten Ort von Gran Canaria fragst, muss ich nicht lange überlegen: Es ist Puerto de Mogán. Wenn ich an das Örtchen denke, dann erscheinen sofort die weißen Häuser und die vielen bunten Schiffe vor meinem geistigen Auge. Besonders schön ist der Ort im Frühling, wenn zahlreiche Blumen blühen. Aufgrund des pittoresken Hafens, der Brücken und Kanäle wird Puerto de Mogán auch oft als „Kleines Venedig“ bezeichnet.
Züge des echten Venedigs nimmt Puerto de Mogán immer freitags an. Denn dann ist dort Wochenmarkt und aus den umliegenden Städten überrennen die Urlauber die kleinen Gassen und der Charme dieses Traumorts geht vollends verloren. Wähle also lieber einen anderen Tag, wenn du Puerto de Mogán besichtigen möchtest.
Übrigens: In Puerto de Mogán bist du auch richtig, wenn du ein Faible für Fisch hast. Selten habe ich so eine riesige Auswahl an lokalen Fischspezialitäten gesehen. Und alles, was ich bisher probiert habe, schmeckte großartig.
Gran Canaria: Besichtige die Hauptstadt Las Palmas
Ein Besuch von Las Palmas ist ein absolutes Muss, wenn du auf Gran Canaria bist. In Las Palmas leben 380.000 Menschen, was in etwa so viel ist wie in meiner Heimatstadt Bochum. Doch die Atmosphäre könnte nicht unterschiedlicher sein. Ich nenne Las Palmas immer „die entspannte Hauptstadt“, denn hier geht es wirklich unaufgeregt zu.
Die schönste Aussicht auf Stadt, Strand und Meer erhältst du von der Kathedrale Santa Ana. Den Aussichtsturm kannst du auch mit einem Aufzug erreichen. Ebenfalls sehenswert ist das Museum Casa de Colón. Die meisten Ausstellungsstücke sind Christoph Kolumbus gewidmet, der 1492 in Las Palmas gewesen sein soll. Schlemmen kannst du in einer der drei Markthallen besonders gut. Wie wäre es danach mit einem Besuch am Strand? Las Palmas verfügt über einen wunderschönen Sandstrand inklusive diverser Restaurants und Terrassen.
Mein Tipp für Urlaub mit Kindern: Besuche den Palmitos Park
Für Kinder kann zu viel Sightseeing schnell langweilig werden. Deshalb ist es wichtig, dass auch mal Dinge auf dem Plan stehen, an denen auch die Kleinsten Spaß haben. Als ich mit meinen Eltern und meinem Bruder auf Gran Canaria war, besuchten wir den Palmitos Park. Da ich ohnehin völlig verrückt nach Tieren bin, war ich absolut begeistert und erinnere mich gerne an diesen Ausflug zurück.
Der Tierpark enthält auch einen botanischen Garten und ist 20 Hektar groß. Er liegt etwa zehn Kilometer nördlich des Strands von Maspalomas und ist auch leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Der Park bietet einen beeindruckenden Kaktusgarten, ein großes Orchideenhaus und ein Schmetterlingsgehege. Zudem wohnen dort zahlreiche Tiere, wie zum Beispiel Affen, Erdmännchen, Papageien und Flamingos. Besonders die bunten Papageien und die kleinen Affen haben mich damals begeistert. Weniger erfreulich sind leider die Eintrittspreise. Selbst kleine Kinder zahlen mehr als 20 Euro.
Jetzt bist du dran: Warst du schon einmal auf Gran Canaria? Wie hat es dir gefallen? Zu welcher Jahreszeit hast du die Insel besucht? Wo hast du gewohnt? Hast du einen Gran-Canaria-Tipp für mich? Auch über deine allererste Flugreise würde ich gerne mehr wissen. Wie alt warst du und wo ging die Reise hin?
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