Vor meiner ersten Reise nach Baden-Baden wusste ich nicht viel über die Stadt. Dass ich sie mir ansah, war nämlich eher einem Zufall geschuldet. Mittlerweile kenne ich einige Sehenswürdigkeiten der Kurstadt und weiß: Baden-Baden ist ein sehr facettenreiches Reiseziel. Ich verrate dir, was du bei einer Städtereise nach Baden-Baden in keinem Fall verpassen darfst.
Wenn du meinen Blog ein wenig kennst, dann weißt du, dass ich mehrmals im Jahr zum Lago Maggiore fahre. Auf der Hinfahrt übernachte ich immer in Bad Krozingen und schaue mir Orte im Elsass an. Auf der Rückfahrt lege ich ebenfalls immer eine Zwischenübernachtung ein. Die Orte dafür wechseln immer mal. Im vergangenen Jahr verschlug es mich zum ersten Mal in ein Hotel nach Baden-Baden. Natürlich nutzte ich die Gelegenheit, um mir die Kurstadt auch genauer anzusehen.
Ich startete gegen drei Uhr nachts in Stresa am Lago Maggiore. Sechs Stunden später ergatterte ich noch einen Parkplatz vor dem Bahnhof von Baden-Baden. Leider war der Bahnhof recht weit weg von allen Sehenswürdigkeiten, die ich mir ansehen wollte. Meine Busfahrt ins Zentrum dauerte sicher 20 Minuten. Doch da erwarteten mich gleich einige Highlights.
Baden-Baden: Kurhaus und Casino
Die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit in Baden-Baden ist das malerische Kurhaus, das als Mehrzweckgebäude genutzt wird. Es beherbergt Gastronomie, zahlreiche Veranstaltungsräume und das weltbekannte Casino von Baden-Baden. Der Weinbrennersaal des Kurhauses wird regelmäßig von der Philharmonie Baden-Baden genutzt.
Und auch Filmliebhaber kommen im Kurhaus auf ihre Kosten: Immer im November findet dort das Fernsehfilm-Festival Baden-Baden statt. Das Gebäude war aber auch schon oft Schauplatz anderer bekannter Veranstaltungen. Am 3. April 2009 reisten zum Beispiel Staats-und Regierungschefs aus der ganzen Welt nach Baden-Baden, um im Kurhaus das 60. Jubiläum der NATO zu begehen.
Am meisten interessierte mich bei meinem Baden-Baden-Besuch eine Führung durch das Casino, doch leider war ich vier (!) Minuten zu spät, um am letzten Rundgang des Tages teilzunehmen. Na ja, so schlimm war dies nun auch nicht, denn auch so bekam ich einen schönen ersten Eindruck von dem Gebäude, als ich durch die Eingangshalle lief.
Fast noch besser gefiel mir jedoch der Außenbereich rund um das Kurhaus. Hübsch ist natürlich die Konzertmuschel, wo regelmäßig Open-Air-Konzerte stattfinden. Ich ließ mich eine Weile auf einem der weißen Stühle nieder und genoss das Eis, das ich mir unweit des Kurhauses gekauft hatte. Nicht nur Eis hätte ich haben können. Direkt gegenüber des Kurhauses befinden sich einige Cafés, kleine Shops und auch eine Touristeninformation. Lange blieb ich nicht an der Konzertmuschel, denn ich hatte noch einiges auf meiner Liste, was ich mir in Baden-Baden anschauen wollte.
Baden-Baden: Kurgarten und Trinkhalle
Nach dem Kurhaus nahm ich den Kurgarten genauer unter die Lupe. Was mir direkt auffiel: Der Juni ist wirklich eine hervorragende Reisezeit, um Baden-Baden und vor allem auch den Kurpark zu erkunden. Überall blühte es so schön bunt und beim Spaziergang durch die teils mediterrane Bepflanzung (ich liebe Palmen) vergaß ich meine Müdigkeit (ich war ja bereits seit drei Uhr nachts unterwegs) sehr schnell.
Herzstück des Kurgartens ist ohne Frage die eindrucksvolle Trinkhalle. In meiner Heimat – dem Ruhrgebiet – sagt man auch zu einem Kiosk Trinkhalle. Um einen Kiosk handelt es sich bei der Trinkhalle in Baden-Baden allerdings nicht.
Im ersten Augenblick wirkt das majestätische Bauwerk wie ein Museum: Die Trinkhalle besitzt einen 90 Meter langen offenen Wandelgang und steht auf 16 Säulen. Zu betrachten sind während des Spaziergangs durch den 90 Meter langen Gang 14 Wandgemälde, die Szenen aus der Sagenwelt des nördlichen Schwarzwaldes darstellen. Das hat mir so gut gefallen, dass ich den eigentlichen Zweck der Trinkhalle fast nicht wahrgenommen hätte.
Sie ist ein Überbleibsel aus der Zeit der Trinkkuren, die im 19. Jahrhundert sehr angesagt waren. Im Innenraum existiert noch eine sprudelnde Thermalquelle, das Thermalwasser ist nach heutigen Richtlinien allerdings nicht als Trinkwasser geeignet.
Interessant: Der Kurgarten Baden-Baden wird auch für allerlei Veranstaltungen genutzt. So findet hier zum Beispiel im Winter der Baden-Badener Christkindlsmarkt statt und der Sommer steht im Zeichen von Open-Air-Konzerten und zahlreichen weiteren Events.
Baden-Baden: Sehenswerte Museen
Wer Museen mag, wird Baden-Baden lieben, denn die Stadt bietet wirklich eine Menge interessanter Ausstellungen.
Sehr sehenswert ist zum Beispiel das Fabergé Museum, das 2009 in Baden-Baden eröffnet worden ist. Es gilt als erstes Museum, das sich mit den Arbeiten des russischen Zarenjuweliers Peter Carl Fabergé beschäftigen soll. Mehr als 1500 Exponate umfasst die Kunstsammlung.
Ein weiteres Highlight ist das Museum Frieder Burda. Dort werden Werke aus den Kunstsammlungen von Frieder und Franz Burda gezeigt. Beide waren große Kunstfreunde und verfügten über enorme private Sammlungen moderner Kunstwerke. Alleine die Sammlung von Frieder Burda umfasst mehr als 1000 Werke. Sie wird im Wechsel mit weiteren Sonderausstellungen gezeigt.
Nicht entgehen lassen sollte man sich auch das Kunstmuseum Gehrke-Remund, das vor allem für seine Ausstellung zu Frida Kahlo bekannt ist. Zwar sind leider keine Originalgemälde zu sehen, beeindruckend ist es dennoch.
Die drei Museen interessieren dich eher weniger? Kein Problem: Baden-Baden bietet noch mehr. Vielleicht möchtest du dir ja die Römischen Badruinen ansehen oder das Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts in der Lichtentaler Allee (Museum LA8)? Auch das Stadtmuseum Baden-Baden und die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden sind einen Besuch wert.
Fans von klassischer Musik sollten in Baden-Baden unbedingt die Maximilianstraße 85 ansteuern. Denn im ehemaligen Wohnhaus des weltberühmten Komponisten Johannes Brahms ist ihm zu Ehren ebenfalls ein Museum untergebracht.
Baden-Baden: Der Rosenneuheitengarten
Als ich mich vor meinen Ausflug näher mit Baden-Baden beschäftigte, entdeckte ich eine Sehenswürdigkeit, die ich besonders gerne sehen wollte und die vielleicht nicht jeder sofort auf dem Schirm hat, wenn er an die Kurstadt denkt: den Rosenneuheitengarten. Dies war die erste Sehenswürdigkeit die ich gleich nach meiner Ankunft am Vormittag in Baden-Baden ansteuerte und es ist einfach so schade, dass man dieses Bild hier nicht riechen kann. Ernsthaft: Mitte Juni standen in diesem wunderbaren Garten einfach alle Rosen in voller Blüte und ich wusste gar nicht, wohin ich zuerst schauen sollte.
Ich ging unter wunderbaren Rosenbögen hindurch, staunte über die Farbenpracht der Rosen, war begeistert, wie viele unterschiedliche Rosen es gibt und wurde auch mehrfach von den Rasensprengern erwischt. Doch das war eine willkommene Abkühlung bei mehr als 30 Grad, die am Tag meines Besuchs herrschten. Was mir besonders gefiel: Es gab ausreichend Bänke, auf denen man diese wunderbare Blütenpracht auch einfach mal auf sich wirken lassen konnte. Herrlich! Ich würde den Rosenneuheitengarten in Baden-Baden immer wieder besuchen.
Interessant zu wissen: Die höchste Auszeichnung, die du in Deutschland für Rosen bekommen kannst, ist die „Goldene Rose von Baden-Baden“. Der Rosenneuheitenwettbewerb in Baden-Baden gilt sogar als einer der renommiertesten in ganz Europa.
Einziger Wehrmutstropfen für Hundebesitzer: Leider sind Hunde im Rosenneuheitengarten Baden-Baden nicht erlaubt.
Baden-Baden: Und sonst?
Bekannt ist die Stadt auch für das Festspielhaus Baden-Baden. Das Konzerthaus der Superlative verfügt über 2500 Plätze und ist damit das größte Opernhaus in Deutschland. Eine Aufführung in diesem wunderschönen Haus sollte man mal erlebt haben. Leider erahnte ich das Festspielhaus bei meiner Premiere in der Stadt nur zwei Mal in Umrissen als ich während meiner Fahrt ins Zentrum aus dem Fenster des Busses schaute.
In jedem Fall machen solltest du einen Rundgang durch die Altstadt von Baden-Baden. Ich ließ mich etwas treiben und staunte über die vielen hübschen Gebäude, Brunnen und das mediterrane Flair, das durch die Palmen entstand, die an einigen Ecken zu finden sind. Solltest du während deines Spaziergangs Lust auf Kaffee und Kuchen bekommen, dann kann ich dir das Café König ans Herz legen.
Wer lieber Zeit in der Natur verbringt, findet in und um Baden-Baden eine Menge hübscher Wanderwege, alleine 20 Rundwanderwege bietet die Stadt. Vielleicht magst du ja sogar eine Wandertour zum Neuen Schloss auf dem Florentinerberg oder zum Alten Schloss Hohenbaden unternehmen.
Nicht zuletzt ist Baden-Baden, wie weiter oben im Text bereits erwähnt, ein beliebter Kurort. Und nicht nur das: Seit 2021 zählt es mit anderen europäischen Städten zu den „Great Spa Towns of Europe“ und wurde zum UNESCO-Welterbe ernannt. Grund für die Aufnahme als „Great Spa Town“ sind die herausragenden Thermalbäder von Baden-Baden. Aus zwölf Quellen sprudelt aus circa 2000 Metern Tiefe heilsames Thermalwasser nach oben. Wenn du die heilende Wirkung testen möchtest, kannst du dies zum Beispiel im Friedrichsbad oder in der Caracalla Therme.
Baden-Baden: Mein Fazit
Ich kann eine Reise nach Baden-Baden nur wärmstens empfehlen. Denn die Stadt bietet viel mehr Sehenswürdigkeiten, als ich vor meiner ersten Reise dorthin vermutet hatte. Zwar hatte ich mich auf meinen Ausflug vorbereitet, wurde aber auch bei meinem Stadtrundgang noch positiv überrascht. Gerade für Menschen, die sich sehr für Kultur und Kunst interessieren, ist Baden-Baden wirklich das perfekte Ziel für eine Städtereise und das zu jeder Jahreszeit.
Allerdings kommt noch ein „Aber“: 100 Prozent bin ich mit der Stadt bei meinem ersten Ausflug noch nicht warm geworden. Ich kann nur vermuten, woran es lag. Zum einen war ich natürlich wahnsinnig müde, da ich nachts in Italien startete und nach sechs Stunden Autofahrt pünktlich zum Frühstück in Baden-Baden ankam. Wenn ich müde bin, neige ich dazu, Kleinigkeiten, die andere nicht sonderlich stören würden, als sehr nervig zu empfinden. Nicht begeistert war ich zum Beispiel, dass der Bahnhof von Baden-Baden nicht wirklich nah am Zentrum liegt. Auf der Karte wirkte es nicht ganz so weit weg von den Sehenswürdigkeiten, die mich interessierten. Ich nahm dann den Bus in die Stadt und konnte leider nichts von Baden-Baden sehen, da am Bus angebrachte Werbung die Sicht nach draußen verhinderte. Das schien den Großteil der Insassen im Bus aber nicht zu stören, da ohnehin fast alle auf ihre Handys starrten.
Angekommen an meinem ersten Ausflugsziel musste ich ziemlich steile Straßen überwinden, um von der Bushaltestelle zum Rosenneuheitengarten und später zum Kurhaus zu gelangen. Für mich mit Gehbehinderung ist das leider nicht so leicht. Auch rund um das Kurhaus entpuppten sich viele Orte leider als nicht gerade barrierefrei. Da hätte ich mir von einem Kurort mehr versprochen. Als ich mittags nach vielen zurückgelegten Höhenmetern in brütender Hitze in der Touristeninfo völlig am Ende mit meinen Kräften ankam und dort einen Flyer entdeckte, in dem Baden-Baden als „Stadt der kurzen Wege“ angepriesen wurde, wirkte das auf mich nur noch wie der blanke Hohn.
Wiederkommen werde ich dennoch in jedem Fall, alleine schon, um das Festspielhaus und einige Museen zu erkunden. Da ich nun aber weiß, was mich in Baden-Baden erwartet, werde ich bei meiner nächsten Reise schon darauf vorbereitet sein, dass die Fußmärsche etwas anstrengender sein werden. Und ich werde mir mehr Zeit nehmen und auch mehr Pausen einplanen.
Jetzt bist du dran: Bist du schon einmal in Baden-Baden gewesen? Wie hat dir die Stadt gefallen? Was ist dein liebster Ort in Baden-Baden? Kannst du mir vielleicht sogar ein besonderes Restaurant oder Café in Baden-Baden empfehlen? Hast du eins der im Text erwähnten Museen angeschaut?
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