Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Meist hat man noch einige Urlaubstage übrig, die man bis Ende Dezember nehmen muss. So ging es mir jedenfalls häufiger als ich noch fest angestellt war. Warum also nicht mal im November verreisen? Und warum nicht einen Städtetrip unternehmen? Wie wäre es zum Beispiel mit London? Doch lohnt sich London im November? Ich habe mich mal ein wenig länger mit der Thematik beschäftigt und verrate dir gerne die Vor- und Nachteile einer London-Reise im November.

Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, in der ich noch fest angestellt war. Als junge, kinderlose Frau hatte ich so überhaupt nichts zu melden. Klar, dass ich mir nicht in den Schulferien Urlaub nehme, das war klar. Ich bin ja kein Unmensch. Doch auch vor oder nach den Ferien beanspruchte immer irgendein Kollege das Recht für sich, das nun er Urlaub bekam. Und auch an langen Wochenenden bekam ich nur sehr selten mal frei. Drum bekomme ich zum Beispiel auch heute noch Puls, wenn pünktlich ab Mitte Dezember so ganz schlaue Journalisten Texte wie „Unglaublich, mit Brückentagen hast du im Jahr xy 62 Tage Urlaub“ auf den Markt pusten. Das ist so dermaßen an der Realität vorbei, dass ich jedes Mal schreien könnte. Aber das ist ein anderes Thema.

Zurück zu meiner Urlaubssituation als Angestellte: Mein Abteilungsleiter hatte andere Dinge zu tun als sich um die gerechte Verteilung der Urlaubstage zu kümmern. So kam es sehr oft dazu, dass ich meinen Urlaub zu Zeiten nehmen musste, an denen meine Freunde nicht frei bekamen. Oder aber ich musste meinen Urlaub in Monaten wie Februar oder November nehmen, wenn das Wetter in der Regel nicht schön ist. Und da ich wahnsinnige Flugangst habe, kam es für mich auch nicht infrage, einfach in die Sonne zu fliegen, wie mir dann immer empfohlen wurde.

Doch was tun? Zu Hause wollte ich schließlich nicht bleiben. Denn sobald ich früher einen Tag frei hatte und nicht wegfuhr, konnte ich fest damit rechnen, dass ich krank wurde. Und wer hat schon Lust im Urlaub krank zu sein? Die Alternative war in den sauren Apfel zu beißen und dennoch zu verreisen. Wenn das Wetter schlecht sein würde, dann war das halt so. Ich machte also früher immer allerhand Städtereisen. Ziemlich oft zog es mich dann nach London. Ob sich das gelohnt hat? Ob ich dir empfehlen würde, selber im November nach London zu reisen? Das verrate ich dir gerne in diesem Blogpost.

London im November: Der größte Vorteil

Ich war mittlerweile schon sehr oft im November in London. Und ich musste zum Glück nicht immer alleine reisen. Denn manchmal begleitete mich meine Mutter in die englische Metropole. So auch bei meiner ersten London-Reise im November. Gleichzeitig war es das allererste Mal, dass meine Mutter in London war. Mittlerweile ist sie auch ein großer London-Fan.

Eine Sache ist mir bei meiner ersten London-Reise im November direkt aufgefallen: London ist im November tatsächlich spürbar leerer als im Frühling, Sommer oder selbst noch im Oktober. Das eröffnet dir so einige Möglichkeiten, die es in einem vollen London nicht gibt. Du möchtest zum Beispiel einmal in aller Ruhe über die Tower Bridge spazieren? Kein Problem! Du wirst im November nämlich nicht über die Brücke geschoben und kannst so auch einmal die hübschen Details der Brücke inspizieren, an denen man sonst leicht vorbeiläuft.

Auch den Wachwechsel am Buckingham Palace kannst du im November deutlich entspannter beobachten. Ich weiß noch, wie es bei meiner London-Premiere am Palast zuging. Es war ein sonniger Tag Mitte Oktober und ich sah die Guards erst gar nicht. Stattdessen schaute ich nur vor die Rücken der anderen Urlauber. Im November wird dir das nicht passieren. Auch als kleiner Mensch hast du eine perfekte Sicht auf das Spektakel, das man sich unbedingt mal angesehen haben sollte, wenn man in London ist.

Was du bei deiner ersten Reise nach London außerdem nicht verpassen solltest, verrate ich dir in diesem Blogpost.

Was am Buckingham Palace gilt, gilt auch für die meisten anderen Sehenswürdigkeiten in London. Ich war mittlerweile schon öfter im November in London und die Warteschlangen vor dem Tower oder der Westminster Abbey haben bei diesen Reisen keine Schnappatmung bei mir ausgelöst. Im Gegenteil. Die Wartezeiten hielten sich dort auch ohne Vorabbuchung von Tickets noch in Grenzen. 

Perfekt ist eine London-Reise im November, wenn du dich für die tollen Museen in der Stadt interessierst. Mehr als 300 Ausstellungen kannst du dir in London ansehen, zu fast jedem Thema gibt es ein eigenes Museum. Ich war im November zum Beispiel schon in den Royal Mews, um mir die Kutschensammlung der Queen anzusehen. Und auch die Queen’s Gallery habe ich mal bei einer November-Reise nach London besucht. Immer wieder einen Besuch wert sind das wunderbare Natural History Museum, das Science Museum und das British Museum. Und das schreibe ich nicht nur, weil der Eintritt in die drei letztgenannten Ausstellungen kostenlos ist.

Was du in London noch kostenlos unternehmen kannst, verrate ich dir in diesem Blogpost.

Du siehst schon: Der November ist die ideale Reisezeit für alle, die Menschenmassen nicht leiden können, aber dennoch die touristischen Hotspots besuchen möchten.

London im November: Die größten Besonderheiten dieser Reisezeit

Fährst du im November nach London, hast du sogar die Chance besondere Veranstaltungen und Highlights hautnah mitzuerleben. Am 5. November sind zum Beispiel immer die „Bonfire Night Fireworks“. Bei dieser Veranstaltung wird an den 5. November 1605 erinnert. Damals konnte ein schlimmes Unglück verhindert werden. Ein Mann namens Guy Fawkes wollte König Jakob I. töten. An besagtem Datum wurde der Attentäter beim Verstecken von zwei Tonnen Schwarzpulver in den Kellern des Westminster Palace erwischt und gehängt. Zuvor hatte er aber noch seine Komplizen verraten. Zur Erinnerung an die Vereitelung des Attentats wird bis heute am 5. November in England gefeiert.

Mehr über die Houses of Parliament kannst du übrigens in diesem Blogpost nachlesen.

Jeden zweiten Samstag im November zelebriert die Stadt außerdem die „Lord Mayor’s Show“ – die Oberbürgermeisterparade. Der Lord Mayor reist an diesem Tag in die City of Westminster, um im Beisein der obersten Richter dem Monarchen seine Treue zu schwören. Diese Tradition ist bereits mehr als 800 Jahre alt. Ich habe Bilder der Parade im Internet gesehen und möchte unbedingt auch einmal selbst bei diesem Spektakel dabei sein. Bisher hat es sich aber leider noch nicht ergeben.

Auch wer London im weihnachtlichen Glanz erleben möchte, ist im November genau richtig in der englischen Metropole. Gut, die Wochenenden klammere ich jetzt einfach mal aus, denn dann kommen schon viele Menschen zum Christmas-Shopping nach London. Aber unter der Woche im November kannst du das weihnachtliche London ganz in Ruhe genießen. Und glaube mir, selbst ich kleiner Grinch komme in London regelmäßig in Weihnachtsstimmung und staune über die vielen schön geschmückten Häuser, Straßenzüge und Viertel.

Bereits am ersten Sonntag im November schalten die ersten Straßen die Christmas Lights an. Nach und nach ziehen weitere Straßen nach. Zum Ende des Monats erstrahlt die ganze Stadt wunderschön. Auch einige kleine Weihnachtsmärkte kannst du bereits ab Mitte/Ende November besuchen. Ich schaue mir immer die Dekoration in der Carnaby Street an, die jedes Jahr wechselt und auch das Covent Garden Weihnachtsdorf ist ein Muss für mich. Und wenn ich es schaffe, schaue ich auch immer in der Weihnachtsabteilung von Harrods vorbei. Jagen kannst du mich dagegen mit dem Winter Wonderland im Hyde Park. Das muss man wirklich mögen.

London im November: Die Nachteile

Natürlich ist im November in London auch nicht alles toll. Der größte Nachteil ist ganz klar, die hohe Wahrscheinlichkeit für schlechtes Wetter. Regen oder Nebel können dir so manches Vorhaben vermiesen. Als ich zum Beispiel mit meiner Mutter zum ersten Mal in London war, wünschte sie sich eine Bootsfahrt auf der Themse. Doch es regnete fast die ganze Zeit, sodass wir bei einer Bootstour überhaupt nicht auf unsere Kosten gekommen wären. Auch Parkspaziergänge oder Marktbesuche können ungemütlich werden oder ins Wasser fallen. Und besonders Sehenswürdigkeiten, bei denen du eine schöne Aussicht genießen könntest, können sehr ernüchternd sein. Es lohnt sich zum Beispiel nicht, den horrenden Eintrittspreis für „The Shard“ auszugeben, wenn du am Ende nur eine graue Suppe siehst.

Wenn du eine Stadt gerne zu Fuß erkundest, kannst du im November außerdem auf eine harte Probe gestellt werden. „Kein Problem, mit der richtigen Kleidung geht alles“, wird der eine oder andere jetzt sicher denken. Aber ich versichere dir: Auch wenn du meinst, die richtige Kleidung zu haben, ist es irgendwann einfach zu ungemütlich und du bist durchgefroren.

Was du in London im Regen alles erleben kannst, verrate ich dir in diesem Blogpost.

Und es gibt noch einen weiteren Nachteil im Winter. Du solltest unbedingt immer die Öffnungszeiten der Sehenswürdigkeiten im Blick haben, die auf deiner Wunschliste stehen. Denn spätestens ab November schließen viele von ihnen früher (zum Beispiel der Tower und die Tower Bridge). Auch der bereits erwähnte Wachwechsel am Buckingham Palace findet dann nur alle zwei Tage statt (an ungeraden Tagen). Es gilt – wie immer – beim Reisen: Auf die richtige Planung kommt es an.

Fazit: Und lohnt sich London im November?

Da ich schon an mehreren Stellen im Text erwähnt habe, dass ich bereits häufiger im November in London war, kannst du dir meine Antwort sicher denken. Natürlich lohnt sich eine Reise nach London auch im November. Ich finde ja sowieso, dass sich London zu jeder Jahreszeit lohnt. Denn die Stadt ist so großartig und es wird niemals langweilig.

Ich fahre mittlerweile ganz freiwillig im November nach London und nicht gezwungenermaßen. Denn fest angestellt bin ich schon lange nicht mehr und kann mir nun aussuchen, wann ich verreise. Aus dem Zwang, im November nach London zu fahren, ist mittlerweile sogar eine Vorliebe geworden. Ich liebe es, die Vorweihnachtszeit in London noch vergleichsweise leer zu erleben.

Doch du musst dir vor der Reise bewusst sein, dass einige Sehenswürdigkeiten im November nicht wirklich Sinn machen. Wenn du aber ohnehin vorhast, dir viele Museen anzuschauen und auch sonst eher drin bist, dann solltest du unbedingt deine nächste Reise nach London für November direkt buchen. Am liebsten über diesen Buchungslink*, dann bekomme ich noch eine kleine Provision. Der Preis für dich bleibt gleich.

Tipps für die Hotelsuche in London verrate ich dir in diesem Blogpost.

Jetzt bist du dran: Bist du schon einmal im November in London gewesen? Wie hat es dir gefallen? Was hast du alles unternommen? Habe ich deiner Meinung nach noch einen Vor- oder Nachteil vergessen? 

Weitere Ideen für deine Zeit in London sind diese:

• besichtige Kew Gardens*
• unternehme eine Harry-Potter-Tour*
• fahre mit dem Boot auf der Themse*
• erkunde den Kensington Palace*
• mache einen Ausflug nach Stonehenge*
• klettere auf dem Dach der O2-Arena*

Weiterlesen: Interessant sind für dich auch sicher meine Texte 10 Fotos, die Lust auf London machen. Eine Übersicht über alle meine London-Texte bekommst du hier. Vielleicht interessieren dich auch meine Tipps für schöne Städtereisen im Herbst.

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