Heute ist ein ganz besonderer Tag. „Die bunte Christine“ wird 8 Jahre alt. In meinem achten Blogjahr ist so einiges passiert.

Ich kann gar nicht glauben, dass das Jahr schon wieder um ist. Je älter mein Blog wird, umso schneller scheinen die Jahre dahinzufliegen. Als ich vor 8 Jahren meinen Blog als Hobby startete, hätte ich nie gedacht, welche Entwicklung mein kleines Projekt nehmen würde.

2015 war ich noch als Redakteurin bei einem Fußballverein angestellt und brauchte ein Ventil. Ich wollte einfach mal über etwas anderes schreiben als Fußball. Und ich brauchte dringend ein Gegengewicht zu so manchem Interview, das ich in der Vergangenheit mit Profi-Sportlern geführt hatte …

Heute bin ich meine eigene Chefin und schreibe vorwiegend über die Themen, die mir gefallen. Auch wenn die Selbstständigkeit einige Nachteile hat, so schätze ich die vielen Vorteile und meine Freiheit immer noch sehr. Aber natürlich ist nicht immer alles positiv. Auch im vergangenen Jahr haben mich wieder einige Dinge wirklich Nerven gekostet. Gerne lade ich dich ein zu einem Blick hinter die Kulissen von „Die bunte Christine“.

8 Jahre „Die bunte Christine“: Es begann mit einer Idee … 

Zu Beginn des Jahres habe ich überlegt, wie ich meine passiven Einnahmen steigern kann. Eine große Einnahmequelle sind die Gelder, die ich in jedem Jahr von der Verwertungsgesellschaft VG Wort überwiesen bekomme. Das ist wie die GEMA für Autoren. Ich weise nach, dass meine Texte im Internet bestimmte Zugriffszahlen hatten und bekomme dann Geld dafür. Mir fiel ein, dass auch Schweizer oder österreichische Autoren-Kollegen Gelder aus dem Topf der deutschen VG Wort für ihre Zugriffe aus Deutschland erhalten. Und ich dachte mir: Das muss doch auch andersrum gehen.

Da der Lago Maggiore ein Schwerpunkt auf meiner Website ist, habe ich eine Menge Zugriffe aus der Schweiz und Österreich, für die ich nicht entlohnt werde. Es zählen für die VG Wort nur Zugriffe aus Deutschland. Das Ergebnis: Ich habe unfassbar hohe Zugriffszahlen, bekomme aber nur einen Teil der Texte honoriert.

Also fühlte ich bei den Verwertungsgesellschaften unserer Nachbarn vor. Die Österreicher haben leider kein System, das dem der VG Wort ähnelt, aber die Schweizer ProLitteris. Ich trug mein Vorhaben sowohl bei der VG Wort als auch bei der ProLitteris vor und fragte, ob irgendwas gegen einen doppelten Einbau von Zählmarken sprechen würde. Nein, versicherten mir beide Verwertungsgesellschaften.

Also schloss ich Ende Januar einen Verwertungsvertrag mit der ProLitteris beziehungsweise, ich versuchte es. Es gingen zwei Monate diverse Mails hin und her, da das Anmeldeformular nur auf Schweizer Autoren gemünzt ist und Daten abgefragt werden, die ich als Deutsche nicht liefern kann. Doch – so versicherte man mir – ich sei ja nicht die einzige Autorin mit .de-Webseiten-Adresse. Das bekäme man schon hin.

8 Jahre „Die bunte Christine“: … und wurde mein zeitraubendster Reinfall

Ende März hatte ich dann endlich den Zugang zum System und konnte Zählmarken in meine Texte integrieren. Da ich schon so viele Zugriffe von Lesern aus der Schweiz für die 2023er-Zählung verloren hatte, baute ich fleißig jeden Tag Zählmarken ein. Das könnte in der Endabrechnung bares Geld sein.

Drei Wochen später – ich hatte seit circa zwei Wochen mehr als 400 Texte auf meiner Webseite mit Schweizer Zählmarken ausgestattet – bekam ich plötzlich eine Nachricht, dass kein Verwertungsvertrag mit mir geschlossen werden könne, da die „de“-Endung meiner Blog-Adresse ein klares Indiz dafür sei, dass ich nicht ausreichend Leser aus der Schweiz hätte, so dass sich das Ganze nicht lohnen würde. Der Zugang zum Portal wurde mir sofort gesperrt, so dass ich als Verteidigung auch keine Beweise der Masse an Texten schicken konnte, die in den zwei Wochen bereits aus der Schweiz angeklickt wurden.

Ich muss nicht sagen, dass ich an dem Tag fast explodiert wäre vor Wut. Wenn es eine Sache gibt, die ich auf den Tod nicht ausstehen kann, dann ist das, wenn man mit meiner Zeit spielt. Wenn das noch mit Inkompetenz gepaart wird, ist es noch schlimmer. Dass ich eine de-Adresse habe, wusste man vom ersten Tag meiner ersten Anfrage. Sachbearbeiterin 1 sagte, „Ja, wir nehmen dich“, Sachbearbeiterin 2 sagte „Nein“. Und bei dem „Nein“ blieb es auch nach meinen Protesten und den logischen Argumenten, die ich vortrug. Und so durfte ich alle Zählpixel wieder ausbauen. Man hat ja als Soloselbstständige auch sonst nichts zu tun.

Ganz ehrlich: Die ganze Nummer hat mich wirklich wahnsinnig frustriert …

8 Jahre „Die bunte Christine“: (Fast) alles neu auf Instagram

Frustriert ist ein gutes Stichwort. Frustriert haben mich in den letzten Jahren auch meine stagnierenden Follower-Zahlen auf Instagram. Ich bin niemand, der sich über Follower definiert. Aber es schadet nicht, wenn man bei Kooperationsverhandlungen gewisse Zahlen und Engagement-Raten präsentieren kann.

Also änderte ich kurz nach meinem siebten Bloggeburtstag meine Instagram-Strategie. Vielleicht hast du es ja schon gesehen: Seit November 2022 wechseln sich in meinem Feed Bilder meiner Reisen mit eigens gebauten Grafiken ab. Dabei gibt es verschiedene Rubriken, zum Beispiel auch ein Quiz und ein Bilderrätsel, aber auch Grafiken mit direktem Mehrwert (zum Beispiel eine Grafik, die die farbigen Parkplatzmarkierungen in Italien erklärt) oder einfach Grafiken, die zu Diskussionen anregen sollen.

Gerade zu Beginn meiner Umstellung hatte ich Reichweiten, die weit über dem waren, was ich gewohnt war. Und plötzlich trudelten auch täglich neue Follower ein. Das hat mich wahnsinnig gefreut. Denn seit der Umstellung muss ich ein bisschen mehr Zeit als sonst in die Vorbereitung der Posts stecken.

Mittlerweile stagnieren die Zahlen leider wieder ein bisschen. Da mir aktuell auch ein wenig die Zeit fehlt, gibt es höchstens drei Mal in der Woche neue Feed-Posts, manchmal auch nur zwei Mal. Ich schaue mir das Ganze nun noch etwas weiter an und entscheide dann, ob sich der Zeitaufwand weiter lohnt.

Hast du die Umstellung bemerkt? Wie gefallen dir die Rubriken der Grafiken? Magst du den Wechsel oder schaust du lieber nur Bilder an?

8 Jahre „Die bunte Christine“: Erfreuliche Entwicklungen

Es gab im vergangenen Jahr auch noch einige erfreuliche Entwicklungen. Vor allem, dass die Verkaufszahlen meiner Bücher „Lago Maggiore für Einsteiger“ und „Märkte am Lago Maggiore“ im Reisejahr 2023 so hoch waren wie noch nie. Und ich bekomme immer noch regelmäßig nette Rückmeldungen, die mich wirklich freuen.

Meine Bücher kannst du hier bestellen:

• Lago Maggiore für Einsteiger*
• Märkte am Lago Maggiore*

Eine weitere positive Entwicklung ist, dass ich ein Thema, dass ich schon lange angehen wollte, endlich von meiner To-do-Liste streichen konnte. Ich habe wirklich schon sehr lange nach jemandem gesucht, der mich bei technischen Themen und Umsetzungen unterstützen kann. Ich hatte auch meine lieben Bloggerkollegen um Empfehlungen gebeten und zahlreiche Rückmeldungen erhalten.

Ich habe mir mehrere potenzielle Helfer / Agenturen angeschaut und nun endlich jemanden gefunden, der meine doch schon recht alte Seite mal auf den neuesten Stand gebracht hat und auch sonst bei allen Fragen und Problemen sofort zur Stelle ist. Wenn jemand selber gerade auf der Suche ist und an unkomplizierter Kommunikation und schneller Hilfe interessiert ist, kann er sich gerne bei mir melden. Allen Kollegen, die mir Tipps gegeben haben, möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich danken.

8 Jahre „Die bunte Christine“: Meine größte Zwickmühle

Zuletzt wurde ich nicht nur von der Schweizer Verwertungsgesellschaft ProLitteris abgelehnt, die Quoten für Texte im Internet der deutschen Verwertungsgesellschaft VG Wort sind auch um 25 Prozent zurückgegangen. Wer jetzt nur Bahnhof versteht, dem übersetzte ich das mal: Für die gleiche Arbeit habe ich im vergangenen Jahr einfach 25 Prozent weniger Geld bekommen. Auf Quoten haben Autoren keine Einflüsse, sie fiebern nur in jedem Jahr der Bekanntgabe entgegen und hoffen, dass es gut ausgeht. Nachdem es nun jahrelang immer ein bisschen mehr gab, folgte in diesem Jahr der große Einbruch.

Da ich schon ziemlich lange neue Buchprojekte umsetzten möchte, wofür ich mir einfach Zeit frei schaufeln muss, überlege ich nun, wie ich meine passiven Einnahmen steigern könnte. Wer meinen Blog gut kennt, dem wird was aufgefallen sein. In all den 8 Jahren seiner Existenz gab es keine eingeblendeten Werbeanzeigen. Werbetexte und Werbelinks ja, gegen Anzeigen hatte ich mich immer ein wenig gesträubt. Doch wie es aussieht, werde ich da nicht drumherum kommen. Ich lasse in jedem Jahr sehr viel Geld liegen.

Viele Bloggerkollegen nutzen aktuell Ezoic. Viele berichten sehr begeistert davon. Ich war kürzlich schon kurz davor es zu installieren beziehungsweise einbauen zu lassen. Doch dann landete ich wegen einer Rückfrage meines technischen Helfers in einer Facebook-Support-Gruppe und las sehr viele Horrorstorys bezüglich Ezoic. Mein Bauchgefühl schlug um und ich stellte das Thema erst einmal ein bisschen nach hinten. Ich bin demnächst noch einmal verreist und möchte mir da auch etwas Offline-Zeit gönnen. Bei einem Projekt, das so viel technische Probleme während der Anfangszeit verursachen kann, möchte ich auch schnell reagieren können, sofern ich das Projekt überhaupt umsetze.

An meine lieben Bloggerkollegen: Nutzt ihr Ezoic? Wie sind eure ehrlichen Erfahrungen bezüglich der Technik? Wie lange dauerte es, bis sich alles eingependelt hatte? Lohnt sich der Aufwand?

Aktuell sind die Überlegungen, dass ich kurzfristig erst einmal mit Google AdSense starte. Das soll zwar nur einen Bruchteil der Einnahmen bringen, aber ist technisch leichter umsetzbar. Mal sehen, was die Zukunft bringt und wie meine Bauchgefühle so sind: Für meine Leser heißt das: Bitte nicht wundern, wenn die Seite mal anders aussieht, als es aktuell der Fall ist. Ich werde bei einem Einbau darauf achten, dass die Seite nicht mit Anzeigen zugeballert wird und man sie ohne Einschränkungen nutzen kann.

8 Jahre „Die bunte Christine“: Ein kleiner Ausblick

Wie in jedem Jahr möchte ich natürlich auch noch einen kleinen Ausblick auf die kommenden zwölf Monate geben. Inhaltlich werde ich mich breiter aufstellen. Ich möchte mehr Ziele in Norditalien entdecken, die ich noch nicht kenne. Und es soll zwei weitere Schwerpunkte geben: Der erste neue Schwerpunkt ist Mailand. Anfangs konnte ich mit der Metropole so gar nichts anfangen, mittlerweile gehört Mailand zu meinen liebsten Reisezielen überhaupt.

Der zweite neue Schwerpunkt liegt mir sehr am Herzen und ich habe ihn zuletzt schon angetestet und ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten: Es soll mehr um barrierefreies Reisen gehen. Ich habe selbst mal einige Zeit lang im Rollstuhl gesessen und merke immer wieder, dass auch im Jahr 2023 behinderte Menschen von vielen Destinationen einfach nicht mitgedacht werden.

Am deutlichsten wurde mir klar, dass ich auch mal meine Stimme erheben muss, als kürzlich ein deutscher Tourismusverband stolz berichtete, dass ein (!!!) Ort der recht großen Region nun barrierefrei zugänglich sei. Als ich anmerkte, dass das zwar schön, aber gleichzeitig im Jahr 2023 auch ein absolutes Armutszeugnis sei, wurde man noch frech und fragte nach, warum ich das finde.

An alle, die vor allem wegen meiner Texte über den Lago Maggiore auf meine Seite kommen: Keine Angst, natürlich berichte ich weiter detailliert über den See. Die nächste Reise ist schon geplant und ganz eventuell haben ja die weiteren Buchprojekte auch mit dem Lago Maggiore zu tun … Und natürlich berichte ich auch weiterhin über meine anderen Reisen.

8 Jahre „Die bunte Christine“: Ein Geschenk für mich?

Am Geburtstag bekommt man ja oft auch Geschenke, stimmt’s? Du könntest mir eine riesige Freude mit Dingen machen, die dich nichts kosten. Zuallererst freue ich mich, wenn du mir in den sozialen Netzwerken folgst, sofern du das nicht schon tust. Es hilft mir auch, wenn du den Content, der dir gefällt, likest oder teilst.

Wie weiter oben beschrieben, definiere ich mich nicht über Likes, doch Sichtbarkeit ist im Internet unheimlich wichtig. Und höhere Followerzahlen verbessern meine Position gegenüber zahlenden Kooperationspartnern, was wiederum gut für dich ist, da ich auch so meinen Content weiter kostenlos zur Verfügung stellen kann. Habe ich weniger Werbekooperationen, muss ich andere Textaufträge annehmen, die nichts mit meinem Blog zu tun haben. Und dann habe ich weniger Zeit um Inhalt auf dem Blog zu posten oder an Buchprojekten zu arbeiten.

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An dieser Stelle danke an meine Familie und Freunde, die immer geduldig zuhören, wenn ich über „Die bunte Christine“ spreche, Vorschläge für Themen machen, Korrektur lesen oder mir Bildmaterial zur Verfügung stellen, wenn ich mal ausnahmsweise nichts Passendes habe. 

Ich werde gleich noch Geburtstagskuchen essen und auf den Blog anstoßen. Prost! 

Weiterlesen: Tolle Geschenkideen für Blogger.

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