Über die wunderbaren Märkte in Italien könnte ich einfach stundenlang referieren. Ich habe mir längst vorgenommen, dass ich während meiner vielen Italien-Reisen immer mindestens einen Markt besuche, den ich noch nicht kenne. Und bisher gelang es mir auch immer, das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Da ich in Italien meist am Lago Maggiore weile, dort aber mittlerweile alle Märkte kenne, schaue ich mir derzeit fleißig Märkte in der unmittelbaren Umgebung an. Eher zufällig entdeckte ich bei diesem Vorhaben den Markt in Omegna, der jeden Donnerstag am Nordufer des Lago d’Orta stattfindet. Der größte Markt am Ortasee begeisterte mich auf Anhieb.
Wenn mich Händler unermüdlich auffordern, was von ihren Wurstwaren zu kosten, wenn einheimische Hausfrauen sich lautstark über Rezepte und die besten Lebensmittel dafür austauschen und wenn örtliche Imker nicht aufhören wollen, die Qualität ihres Honigs anzupreisen, obwohl ich schon mehrfach deutlich gemacht habe, dass ich gerade nur jedes zweite Wort verstehe, dann weiß ich, dass ich wieder auf einem italienischen Markt gelandet bin. Ich liebe die Atmosphäre, Gerüche und Geräusche und mich ziehen die Märkte im Stiefelland einfach magisch an. Klar doch, dass ich auch den größten Markt am Ortasee mal genauer unter die Lupe nehmen wollte, als ich von ihm erfuhr. Der Markt in Omegna begeisterte mich schon bei meinem ersten Besuch. In positiver Erinnerung ist mein erster Ausflug nach Omegna allerdings so gar nicht geblieben. Leider.
So sehr mir der Markt gefiel, so geschockter war ich damals von dem Ort, in dem der Markt zu finden ist. Nein, Omegna mochte ich bei meinem ersten Besuch überhaupt nicht. Ich steuerte die am Nordufer des Ortasees gelegene Stadt mit dem Bus vom Lago Maggiore aus an. Je mehr meine Reisebegleitung und ich uns vom schönsten See der Welt entfernten, desto schlechter wurde meine Stimmung. Denn die Industriestadt Omegna erinnerte mich auf den ersten Blick an Gelsenkirchen, Duisburg oder Wanne-Eickel. Und da hatte ich – zwar selbst aus dem Ruhrpott kommend – an meinem letzten Urlaubstag in Italien so gar keine Lust drauf.
Schon als ich den Bus verließ, wollte ich eigentlich sofort wieder weg. Und da hatte ich noch keinen einzigen Marktstand gesehen. Der Schock über die industriell geprägte Stadt saß tief und passte so gar nicht in mein Bild von „La dolce vita“. Omegna war einfach nicht das, was man erwartet, wenn man eine am See gelegene Stadt in Norditalien ansteuert. Mittlerweile hat sich mein Bild von Omegna längst geändert. Es war gut, dass ich der Stadt eine zweite Chance gegeben habe, denn längst kenne ich auch die schönen Ecken von Omegna und schätze die Stadt aufgrund anderer Qualitäten. Denn Omegna ist einfach die beste Einkaufsstadt weit und breit.
Der größte Markt am Lago d’Orta: Lage und Anreise
Die 15.000-Einwohner-Stadt Omegna am Nordufer des Lago d’Orta ist nur eine kurze Autofahrt (circa 20 Minuten) vom Lago Maggiore entfernt, sofern du in einem bei Touristen beliebten Ort wie Baveno oder Stresa startest. Die Anfahrt ist sehr einfach. Fahre einfach am Lago Maggiore die Uferstraße bis Feriolo. Dort nimmst du im Kreisverkehr die Ausfahrt Richtung Gravellona Toce. Ab nun fährst du immer geradeaus bis du in Omegna bist. Kostenlose Parkplätze findest du am Straßenrand in der Via Fratelli di Dio zwischen den Supermärkten Coop und Penny Markt. Von dort aus benötigst du nur wenige Gehminuten bis ans Seeufer, wo der Markt in malerischer Kulisse stattfindet.
Mehr über Omegna selber erfährst du in diesem Blogpost.
Wie ich gerade schon erzählt habe, kannst du den Markt in Omegna vom Lago Maggiore aus auch mit dem Bus erreichen. Ab Intra, Pallanza oder Fondotoce existiert eine Direktverbindung. Ich habe sie damals genutzt, weil ich bei meinem ersten Ausflug nach Omegna mit dem Flugzeug zum Lago Maggiore gereist war. Deshalb war ich vor Ort auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Von Urlaubsorten wie Baveno oder Stresa aus kommst du leicht mit dem Bus oder dem Schiff nach Pallanza oder Intra. Die Anreise zum Ortasee dauert durch den Umweg allerdings auch etwas länger.
Wenn du den Markt in Omegna mit dem Bus ansteuerst, nicht sonderlich ortskundig bist und auch kein Italienisch verstehst, wirst du während deiner Fahrt auf ein Problem stoßen. Denn in den Bussen rund um den Ortasee und den Lago Maggiore weißt du leider oft einfach nicht, welche die nächste Haltestelle ist. Der nächste Haltepunkt steht nirgends im Bus und Durchsagen werden ebenfalls nicht gemacht. Auch ein Abzählen der Haltestellen kannst du dir sparen. Denn auf den offiziellen Busfahrplänen sind nur die Haltestellen eingezeichnet, an denen der Bus in jedem Fall hält. Es gibt aber in der Region zusätzlich Haltestellen, an denen der Bus nur hält, wenn auch jemand dort steht und zu verstehen gibt, dass er mitfahren möchte.
Meine Reisebegleitung und ich überlegten einige Zeit, was wir machen können, um das Problem zu umgehen. Wir hätten natürlich einfach den Busfahrer fragen können, wo wir raus müssen. Aber damals verstand ich noch kein Italienisch. Und außerdem glaube ich, dass wir die einzigen Touristen waren, die sich in den Bus verirrt hatten. Also beobachteten wir damals einfach ganz genau, wo in Omegna am meisten Leute aus dem Bus stiegen. Wir gingen einfach davon aus, dass wir nicht die einzigen Personen im Bus waren, die zum Markt unterwegs waren und hatten Glück mit unserer Taktik. Die richtige Haltestelle, an der du aussteigen musst, liegt an der Kirche Collegiata di Sant’Ambrogio an der Piazza Filippo Maria Beltrami. Den Markt selbst findest du leicht. Er liegt direkt im Ortszentrum am Seeufer.
Der größte Markt am Lago d’Orta: Auswahl und Preise
Die Auswahl auf dem Donnerstagsmarkt in Omegna ist riesig. Das ist auch der Grund, warum ich den Markt so gerne besuche. Wenn ich am Lago Maggiore bin, vergeht tatsächlich mittlerweile kaum ein Donnerstag, an dem ich Omegna nicht ansteuere. So können sich die Zeiten ändern.
Der Markt in Omegna bietet dir fast die gleiche Vielfalt wie die großen Märkten rund um den Lago Maggiore in Luino, Intra oder Cannobio. Du kannst in Omegna fast alles erstehen: Obst, Gemüse, Kleidung (von Jacke über Schuhe bis Unterwäsche), Delikatessen, Blumen, Haushaltswaren, Lederwaren und noch viel mehr. Oft bietet der Markt sogar eine größere Auswahl als die Geschäfte in den kleinen Urlaubsorten am Lago Maggiore oder am Ortasee. Deshalb kaufen dort auch zahlreiche Einheimische ein. Der Markt in Omegna ist wohl weit und breit der einzige, auf dem Woche für Woche mehr Einheimische als Touristen unterwegs sind.
Das auch so viele Einheimische gerne dort einkaufen, liegt nicht nur an der Auswahl, sondern auch an den Preisen. Denn die vielen Waren auf dem Markt in Omegna sind oft günstiger zu haben als auf den Märkten am Lago Maggiore. Es ist natürlich auch immer Glück dabei, was es gibt und ob man Schnäppchen machen kann. Bei meinem ersten Besuch in Omegna hatten meine Reisebegleitung und ich zum Beispiel viel Glück und haben einiges gefunden. So gut lief es danach nie mehr für mich. Es gab auch schon Ausflüge nach Omegna, nach denen ich zurück nach Stresa gefahren bin, ohne etwas zu kaufen. Es war dann einfach nichts dabei, was vom Preis-Leistungs-Verhältnis für mich passte. Das ist ja manchmal so.
Für mich gehört der Markt in Omegna übrigens zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Ortasee.
Was du am Lago d’Orta noch nicht verpassen solltest, verrate ich dir in diesem Blogpost.
Der größte Markt am Lago d’Orta: Tipps und Fallstricke
Ich besuche italienische Märkte immer früh am Morgen, aber definitiv nicht zu früh. Denn gerade in Omegna habe ich es schon öfter erlebt, dass um 8 Uhr ein Großteil der Stände noch nicht aufgebaut waren, obwohl der Markt offiziell um 7 Uhr starten sollte. Ich empfehle dir einen Besuch zwischen 9 und 11 Uhr. Dann sollten die meisten Stände aufgebaut sein, aber um diese Zeit ist es auch noch nicht zu voll. Der Markt dauert offiziell bis 14 Uhr. Aber viele Händler sind auch schon eher weg und packen spätestens ab 13 Uhr ein, weil sie die Straßen am Ufer pünktlich räumen müssen.
Gerne möchte ich dich noch auf einen Fallstrick hinweisen, der an Obst- und Gemüseständen lauert. Es kann sein, dass du vor dem Stand anstehst, aber plötzlich Menschen bedient werden, die lange nach dir gekommen sind. Bevor du dich aufregst, schaue dich besser um. Siehst du eventuell ein Display mit Nummern und einen dazugehörigen Spender, an dem du eine Nummer ziehen kannst? Dann solltest du besser nicht meckern. Weil es oft zu großem Andrang vor Lebensmittelständen kommen kann, haben viele Händler mittlerweile ein Nummernsystem eingeführt. So etwas kannte ich sonst vor allem aus Krankenhäusern oder Ämtern.
Wenn du auf dem Markt in Omegna also Obst oder Gemüse erstehen möchtest, musst du sehr wahrscheinlich vorher eine Nummer ziehen und warten, bis diese aufgerufen wird. Erst dann kannst du Äpfel, Tomaten und Co. kaufen. Aber Achtung: Dies ist nicht auf allen Märkten rund um den Lago d’Orta und den Lago Maggiore so. In Intra zum Beispiel gibt es einen sehr beliebten – weil günstigen – Obststand, wo es samstags oft fast zu Handgemengen zwischen den italienischen Hausfrauen kommt, wenn es darum geht, wer als nächstes bedient werden soll. Da habe ich schon manche interessante Szene beobachten können. An dieser Stelle wäre das Nummernsystem wirklich hilfreich.
Auf dem Markt in Omegna ist mir kürzlich noch etwas aufgefallen, was ich schon fast als Touristenfalle bezeichnen möchte. Viele Händler versehen nämlich Second-Hand-Ware neuerdings wieder mit normalen Etiketten, so dass es den Anschein hat, es handle sich hier um Neuware. Mir fiel es erst auf, als mir ein ziemlich abgerocktes T-Shirt in die Hände fiel, das nach Waschmittel roch. Ich fragte deshalb beim Händler nach, ob es sich um Neuware handle. Der Standbesitzer war völlig irritiert über meine Nachfrage und mein anschließendes Unverständnis über diese Falle. Er sagte, dass es mittlerweile normal sei, dass man auch gebrauchte Ware mit den Etiketten (teilweise von bekannten Bekleidungsfirmen) auszeichne. Ich habe nichts gegen Second-Hand-Mode, aber sie muss auch als solche erkennbar sein. Hier suggerierte mir der Händler allerdings, dass es Neuware aus Geschäften, wie H&M und Co. sei. Also, aufpassen! Vermeintliche Schnäppchen könnten sich als Mogelpackung entpuppen.
Jetzt bist du dran: Magst du Märkte? Was genau gefällt dir an Märkten? Oder kannst du Märkte gar nicht leiden? In welcher Stadt ist dein liebster Markt? Hast du auch einen liebsten Markt in Italien? Warst du vielleicht sogar schon in Omegna? Wie hat dir die Stadt am Ortasee gefallen?
Weiterlesen: Eine Übersicht über alle Märkte am Lago d’Orta findest du hier. Ich berichte in einem eigenen Blogpost auch ausführlich über den Markt in Orta San Giulio. Wenn du die Firma Alessi kennst und magst, bist du in Omegna genau richtig. Denn dort gibt es auch einen Werksverkauf, wo du tolle Schnäppchen machen kannst. Auch interessant: Ausflugsidee am Lago Maggiore: Die Drei-Seen-Tour und der Markt in Gozzano.
Du möchtest mehr Infos über den Lago d’Orta? Dieser Reiseführer* liefert sie dir.
Lust auf den Lago d’Orta? Hier findest du weitere Inspiration*.
Du suchst ein Hotel am Ortasee? Hier wirst du sicher fündig*.
Bist du neugierig auf Märkte in der Nähe? Dann wäre mein Guide Märkte am Lago Maggiore* genau richtig für dich, den ich dir in diesem Blogpost gerne näher vorstelle.
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