Gute Nachrichten für Schleckermäuler und Foodies: Mit mehr als 300 Cafés, Restaurants und Bars bei gut 75.000 Einwohnern verfügt Lüneburg über die höchste Kneipendichte Deutschlands. Im europäischen Vergleich landet die Hansestadt sogar auf dem zweiten Platz hinter Madrid. Welche Cafés ich empfehlen kann, wenn dir nach Kaffee und Kuchen in Lüneburg ist, verrate ich dir gerne.
Hast du überhaupt einen süßen Zahn? Ich stehe total auf Kuchen und Torte und auch zu einem leckeren Kaffee oder Tee sage ich eigentlich nie „Nein“. Gerade in den Wintermonaten gibt es doch fast nichts Schöneres, als ein leckeres Stück Kuchen und ein warmes Getränk in einem Café. Café-Besuche waren es auch, die ich in den vergangenen Lockdowns mit am meisten vermisst habe. Drum hatte ich zuletzt in Lüneburg auch einiges nachzuholen und war fast täglich in einem anderen Café. An Auswahl mangelte es nicht. In kaum einer Stadt habe ich bisher so viele tolle inhabergeführte Cafés entdeckt.
Kaffee und Kuchen in Lüneburg: Museums-Café Bernstein (Heiligengeiststraße 38)
Manchmal führt einen ja der Zufall an ganz tolle Orte. Vor meiner jüngsten Lüneburg-Reise informierte ich mich grob über beliebte Cafés in der Hansestadt. Zwei oder drei wählte ich im Vorfeld aus, die ich in jedem Fall besuchen wollte. Die anderen Cafés, die es auf meinen Blog schaffen sollten, wollte ich spontan auswählen.
Eins dieser Cafés, das ich unbedingt besuchen wollte, hatte allerdings immer zu, wenn ich in der Innenstadt war. Und ich war fast täglich dort. Als ich zum dritten Mal vor verschlossenen Türen stand, entschied ich, dass dies wohl Schicksal ist und schaute mich nach einer Alternative um. Ich spazierte ein wenig durch die Gassen und stand plötzlich vor dem Museums-Café Bernstein, das zum Ostpreußischen Landesmuseum gehört. Das sprach mich gleich an, mein Vater wurde nämlich in der Nähe von Danzig geboren. Auch der Kaffeegarten im Innenhof gefiel mir auf Anhieb.
Ich betrat das Café, das auch innen gemütlich wirkte. Wäre nicht so schönes Wetter gewesen, hätte ich es auch dort gut ausgehalten. Da sich zum Zeitpunkt meines Besuchs die Coronaregeln noch täglich änderten und draußen nur große Tische frei waren, wollte ich im Café nachfragen, wohin ich mich als Einzelperson setzen durfte. Nur leider ignorierten mich sämtliche Mitarbeiterinnen. Ich schien Luft zu sein und auch auf meine Ansprachen reagierte niemand. Ich bin zwar nur 1,57 Meter groß, aber unsichtbar bin ich nicht. Glaube ich jedenfalls.
Als ich schon wieder gehen wollte, lief ich einem jungen Kellner mit dunklen Haaren in die Arme. Er war sehr nett, brachte mich zu einem Tisch und bediente mich freundlich und zügig. Am Ende meines Café-Besuchs tat er mir übrigens unendlich leid, da er zwischen den Tischen vor dem Café, denen im Kaffeegarten und dem Innenbereich hin und her hetzte, während die anderen Angestellten Beamtenmikado spielten (wer sich zuerst bewegt, hat verloren).
Ich bestellte im Museums-Café Bernstein ein Stück Sanddorn-Philadelphia-Torte und einen Cappuccino mit Eiswürfeln, weil es wärmer als 30 Grad draußen war. Beides schmeckte hervorragend und auch am Tisch in der Heiligengeiststraße gefiel es mir außerordentlich gut. Die Häuser in der Straße sind malerisch und ich hatte schon völlig vergessen, wie schön es ist, einfach nur im Café zu sitzen und Menschen zu beobachten.
Selbst wenn du nicht auf Kaffee und Kuchen stehst, kommst du im Museums-Café Bernstein übrigens auf deine Kosten. Es gibt Frühstück, einen Mittagstisch und diverse warme Speisen.
Kaffee und Kuchen in Lüneburg: Anna‘s Café (Salzstraße Am Wasser 6)
Anna’s Café gehört zu den beliebtesten Cafés in Lüneburg. Und nachdem ich da war, weiß ich auch, warum das so ist.
Das Café liegt im Wasserviertel unweit des Krans und direkt an der Ilmenau. Bei meinem Besuch war es wieder sehr heiß und ich ergatterte einen der zahlreichen Plätze vor dem Café unter einem Sonnenschirm direkt am Wasser. In diesem Café ignorierte mich das Personal nicht. Ganz im Gegenteil. Alle Mitarbeiterinnen waren ausgesprochen freundlich und versuchten, alle Wünsche der Gäste zu erfüllen.
Ein besonderer Hingucker in Anna’s Café sind die Speisekarten. Sie sind nämlich in alte Bücher eingeklebt. Die Kellnerin hat mir zum Beispiel ein Buch über Südafrika gebracht, in dem ich mein Getränk auswählte. Den Kuchen suchte ich mir im Café an der Kuchentheke aus. Mittags an einem heißen Sommertag war die Auswahl nicht sonderlich üppig, aber der hausgemachte Apfelkuchen, den ich aß, war einfach nur großartig. Auch der Cappuccino war sehr lecker.
Innen ist das Café übrigens größer, als ich dachte und auch dort könnte ich es sicher länger aushalten.
Auch in Anna’s Café bekommst du mehr als Kaffee und Kuchen. Im Café wird auch Frühstück angeboten, das bei den Lüneburgern sehr beliebt ist, und auch andere Kleinigkeiten, wie Flammkuchen, kannst du dort bekommen.
Während ich übrigens in dem Café saß, wurden wenige Meter weiter rund um den Kran diverse Szenen der Telenovela „Rote Rosen“ gedreht. Direkt nach dem Café-Besuch entdeckte ich die Dreharbeiten zufällig und schaute eine ganze Weile dabei zu.
Mehr über die Drehorte von Rote Rosen verrate ich in diesem Blogpost.
Kaffee und Kuchen in Lüneburg: Mom and Me (An den Brodbänken 8A)
Als ich zum ersten Mal am Mom and Me zwischen Rathaus und Wasserviertel vorbeilief, habe ich gar nicht gemerkt, dass es sich um ein Café handelt. Denn das Mom and Me ist ein Stück mehr. Es ist eine Mischung aus Café und Shop. Vor dem Café, im Erdgeschoss und im ersten Stock kannst du gemütlich bei Tee oder Kaffee deinen Kuchen oder dein Frühstück genießen und im Erdgeschoss auch einige hübsche Dinge, wie Tee, Karten oder Deko kaufen.
Es war wahrscheinlich der London-Fan in mir, der intuitiv vor dem Café stehenblieb. Denn dieses Café ist vor allem für Menschen, die es typisch britisch mögen. Neben hausgemachten Kuchen und Torten bekommst du nämlich dort, unter anderem, auch selbstgebackene Scones. Und auch Backmischungen für Scones kannst du im Ladenbereich kaufen. Das sah ich aber erst, nachdem ich dort schon gegessen hatte.
Auch hier musste ich nicht um die Aufmerksamkeit der netten Kellnerin betteln. Ich wählte einen Platz vor dem Café, um wieder meinem Hobby „Menschen gucken“ nachgehen zu können. Die Kellnerin brachte mir recht flott die Karte, den Kuchen wählte ich im Café aus. Ich entschied mich für einen Café Crema und ein Stück Aprikosen-Schmand-Torte mit Haselnussboden. Dies war die beste Torte, die ich bisher in Lüneburg gegessen habe. Ach, eine der besten Torten, die ich jemals gegessen habe. Das Stück war wirklich jeden Cent wert. Wie du auf dem Bild siehst, kam die Torte auch noch auf wunderschönem Rosengeschirr.
Kaffee und Kuchen in Lüneburg: Samowar Tea & Records (Am Sande 33)
Auch Samowar Tea & Records ist weit mehr als ein Café. Ich lernte zuerst den Laden kennen, der zum Café gehört. Und wie der Name schon vermuten lässt, bekommt man dort Tee und Platten. Und auch noch einiges an Teezubehör und Deko.
Tatsächlich habe ich bisher niemals einen großartigeren Teeladen gesehen. Die Teedosen sind bis fast unter die Decke gestapelt. Es gibt fast keine Sorte, die es nicht gibt. Da Lüneburg als Stadt der Rosen gilt, habe ich zum Beispiel für meine Mutter eine Mischung „Rote Rosen“-Tee gekauft. Es gibt aber auch Heidemischungen und ganz viel mehr. Wenn du ein Geschenk für einen Daheimgebliebenen suchst, bist du in dem Laden auf jeden Fall gut aufgehoben. Die Verkäuferin war unheimlich nett, ich glaube, das war die netteste Person, die ich überhaupt in Lüneburg getroffen habe, und der ganze Laden duftete einfach wundervoll.
Einen Tag nach meinem Teeeinkauf bin ich noch einmal zurückgekehrt, weil ich beim Verlassen des Ladens das etwas versteckte Café im Innenhof gesehen hatte. Innenhöfe mag ich ja ohnehin unheimlich gerne.
Trotz der versteckten Lage hatte ich bei meinem Besuch Glück, dass ich noch einen freien Platz ergatterte. Ich wurde recht schnell sehr freundlich begrüßt und durfte mir auch hier wieder einen Kuchen im Café, das innen recht klein ist, aussuchen. Ich entschied mich für eine Rhabarbertorte, ohne zu wissen, was es ist. Es stand nicht dran und ich hatte nicht nachgefragt. Tatsächlich habe ich mich in diesem Fall benommen wie ein typischer Blogger. Ich habe mich für den Kuchen entschieden, der am fotogensten aussah, auch wenn man das beim Fotoergebnis nicht vermutet …Dazu trank ich einen Cappuccino. Beides war unheimlich lecker, wenn auch Kuchen und Torte in Anna’s Café und bei Mom and Me einen Hauch leckerer waren. Aber hier jammere ich auf sehr hohem Niveau.
In diesem Café fiel mir besonders auf, dass das Personal ernsthaft interessiert an den Rückmeldungen zu den Speisen war. Die Gerichte sind hausgemacht, die Karte klein, es werden viele regionale Produkte verwendet. Und es wird wohl oft auch Neues ausprobiert. Das hat mir gefallen. Mir hat auch gefallen, dass es auch im Samowar Tea & Records Scones gab. Bei mir in der Heimat muss ich nach solchen Cafés suchen und in Lüneburg kenne ich nun schon zwei Cafés, wo ich als London-Fan absolut richtig bin.
Kaffee und Kuchen in Lüneburg: Kaffeerösterei Ratzsch (Am Berge 19)
Bei den vier bisher vorgestellten Cafés habe ich den Fokus nun sehr auf den Kuchen beziehungsweise die angebotenen Torten gelegt. Ich habe in den Cafés auch kein einziges schlechtes Kaffeegetränk erwischt. Das ist eigentlich ein kleines Wunder, weil ich auf Milchprodukte oft sehr empfindlich reagiere. Aber mir war nach keinem einzigen Besuch schlecht. Es war aber auch kein einziges Kaffeegetränk herausragend gut. An dieser Stelle kommt die Kaffeerösterei Ratzsch ins Spiel.
Ich hatte schon vor meinem Lüneburg-Besuch über die Kaffeerösterei gelesen und hatte mir vorgenommen sie zu besuchen. An meinem ersten Tag in Lüneburg hatte ich mir irgendwie zu viel zugemutet und habe mir dann irgendwann gesagt, dass ich mich im nächsten Café niederlasse, egal, welches es ist. Es war die Kaffeerösterei Ratzsch. Der nette junge Kellner teilte mir mit, dass innen aufgrund von Corona noch nicht bedient würde und wies mir einen der beiden Tische vor der Rösterei zu.
Kuchen konnte mir der Kellner nicht anbieten, aber ein kleines Gebäckstück, wie du auf dem Bild siehst. Das Gebäck war okay, aber natürlich nicht vergleichbar mir den Kuchen und Torten aus den bisher empfohlenen Cafés. Dafür war der Cappuccino umso besser. Stark, aber nicht zu stark und er duftete wunderbar. Wenn du auf Kaffee stehst, dann empfehle ich dir unbedingt einen Besuch in der Kaffeerösterei Ratzsch. Und wenn du Souvenirs für Daheimgebliebene suchst oder dir was Gutes tun möchtest, wirst du in der Rösterei ebenfalls fündig.
Wenn du nach guten Restaurants in Lüneburg suchst, solltest du diesen Blogpost lesen.
Jetzt bist du dran: Magst du gerne Kaffee und Kuchen? Hast du weitere Tipps in Lüneburg für mich? Wo hast du das beste Stück Torte deines Lebens gegessen? Und wo gab es den besten Kaffee?
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Weiterlesen: Sicher interessieren dich auch meine Café-Tipps im Ruhrgebiet. Auch lesenswert: 5 Dinge, die du in Lüneburg nicht verpassen solltest und Essen und trinken in Travemünde. Vielleicht bist du ja auch neugierig, welche Ausflugsziele ab Lüneburg ich dir vorschlage. Wenn du gerne ausgefallene Cafés besuchst, möchte ich dir das Café Reitstall Burg Vischering ans Herz legen.
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