Nepp kann einem ganz schön die Stimmung verhageln, oder? Besonders im Urlaub ärgere ich mich immer, wenn ich das Gefühl habe, über den Tisch gezogen zu werden. Und auch wenn ich wünschte, dass es anders ist, muss ich heute zugeben, dass es auch am Lago Maggiore Touristenfallen gibt. Damit du nicht in die Touristenfallen am Lago Maggiore tappst, habe ich ein paar Tipps für dich.
Ein Hinweis sei mir zu diesem Text vorab erlaubt: Wenn ich vom Lago Maggiore schreibe, dann meine ich in der Regel die Gegend rund um die Touristenhochburg Stresa am italienischen Westufer. Dort kenne ich mich extrem gut aus. In der Lombardei oder der Schweiz kann es sein, dass dir die genannten Touristenfallen nicht begegnen. Dennoch ist es doch gut zu wissen, was so auf dich zukommen kann, oder?
Touristenfallen am Lago Maggiore: Friend Post
Schreibst du auch noch gerne die klassische Postkarte an die Lieben in der Heimat, wenn du im Urlaub bist? Solltest du sie vom italienischen Teil des Lago Maggiore aus schicken wollen, musst du vorsichtig sein. Kaufe deine Briefmarken besser nicht in den örtlichen Tabacchi-Läden. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass dir dann Marken von Friend Post oder GPS-Marken verkauft werden, ist besonders hoch. Friend Post- und GPS-Briefmarken sind teurer als normale Briefmarken. Die damit frankierten Karten können nur in den zugehörigen Briefkästen am Tabacchi oder anderen Läden, die diese Marken verkaufen, abgeworfen werden. Zudem sind die Karten oft viele Wochen unterwegs, ehe sie am Adressaten ankommen. Oft kommen sie auch gar nicht an. Gehe besser immer in die örtliche Post, um deine Karten abzuschicken.
Alles zu Friend Post habe ich in diesem Artikel zusammengetragen.
Touristenfallen am Lago Maggiore: Etikettenschwindel
Auch beim Besuch auf den Märkten rund um den Lago Maggiore und am nahegelegenen Ortasee musst du vorsichtig sein. Denn seit einiger Zeit bringen manche Händler an Second-Hand-Ware Etiketten an, die dir suggerieren, dass du Neuware von teils bekannten Läden erstehst. Nichts gegen den Kauf von Vintage-Kleidung, aber dann muss sie auch als solche erkennbar sein, oder?
Touristenfallen am Lago Maggiore: Das Erpressen von Spenden
Apropos Markt: Bisher kannte ich die Masche eigentlich nur aus Mailand und da finde ich es schon jedes Mal beängstigend von aufdringlichen Männern durch die Straßen gejagt zu werden, die eine Spende erpressen wollen. Nun habe ich diese Masche leider auch auf dem Markt in Stresa beobachtet. Doch welche Masche meine ich?
Männergruppen versuchen, dir Kleinigkeiten (meist bunte Armbänder) in die Hand zu drücken oder sogar anzulegen. Als Gegenleistung wollen sie eine Spende. Auch wenn du laut “Nein” sagst, nichts annimmst und weitergehst, verfolgen sie – vor allem alleinreisende Frauen – und fassen dich oft sogar an, um die “Ware” in deiner Hand zu platzieren. In solchen Situationen hilft es leider oft nur, wenn du wirklich laut wirst. Auch wenn das nur meine allerletzte Wahl ist, muss ich zugeben, dass manchmal auch italienische Schimpfwörter Wunder wirken …
Touristenfallen am Lago Maggiore: Supermarkt
In den Supermärkten rund um Stresa habe ich mich in diesem Jahr schon mehr als einmal geärgert, denn nirgends ist die Zweiklassen-Gesellschaft (Einheimische vs. Touristen) so deutlich erkennbar. Kundenkarten sind in vielen Läden das A und O und die bekommst du meist nur, wenn du am See wohnst. Ohne Kundenkarte zahlst du teilweise sogar 100 Prozent mehr für ein und dasselbe Lebensmittel. Da ist echt schon Abzocke und meiner Meinung nach ein recht neues Phänomen.
Bisher kannte ich es nur, dass an der Kasse was abgezogen wird, wenn man eine Kundenkarte hat. Mittlerweile wird ein höherer Preis, der zuvor nirgends stand, abgerechnet, wenn du keine Kundenkarte aus dem Hut zauberst. Oft scheinen die Preise an der Kasse auch willkürlich zu sein. Einmal beschwerte ich mich, weil ich für etwas den doppelten Preis zahlen sollte als im Laden auf dem Preisschild angegeben war. Ich hatte das Produkt nämlich einen Tag zuvor sogar für den Angebotspreis gekauft. Einen Tag später sollte ich für das gleiche Produkt doppelt so viel zahlen. Ich sagte auf Italienisch, dass das nicht stimmen könne. Die Kassiererin meinte nur ganz frech: “Das Angebot gilt halt nicht für Sie!” Richtig schlimm sind in der Hinsicht Conad und Esselunga. Bei den Angeboten ganz genau hinschauen solltest du auch bei Carrefour.
Mein Tipp: Bei Penny Markt und Lidl gibt es diese Zweiklassen-Gesellschaft noch nicht. Wenn möglich, kaufe dort ein.
Touristenfallen am Lago Maggiore: Tankstelle
An vielen Tankstellen rund um Stresa gibt es normale Zapfsäulen, wo du selber tankst, und dann Zapfsäulen, an denen – wie früher – ein Mitarbeiter für dich tankt. An den letztgenannten Säulen kostet ein Liter Sprit um die 10 Cent mehr. Deshalb solltest du genau hinschauen, wenn du dich an eine Zapfsäule stellst. Das richtige Einordnen heißt aber noch gar nichts. Denn viele Mitarbeiter spurten sofort zu dir, sobald sie dein ausländisches Kennzeichen sehen, wohl wissend, dass du vielleicht nicht das notwendige Vokabular besitzt, um dich zu wehren. Heißt: Sie tanken dein Auto voll, obwohl du an der Selbsttanksäule stehst und wollen den teuren Preis berechnen. Ich kann ja mittlerweile so viel Italienisch, dass ich mich wehren kann. Früher habe ich in allen Sprachen, die ich kannte, laut “Nein” gebrüllt und habe immer zugesehen, dass ich möglichst schnell selbst an der Zapfsäule bin.
Touristenfallen am Lago Maggiore: Horrendes Coperto
In italienischen Restaurants ist es normal, dass für Gedeck und Brot ein kleiner Obolus berechnet wird. Coperto nennt sich das Ganze. Wie hoch das Coperto ist, steht meist schon auf der Karte der Restaurants. Viele Restaurants in Stresa berechnen keins, um so Touristen in ihren Laden zu locken. Andere berechnen so zwischen 1 und 2 Euro pro Person. Das ist alles im Rahmen des Normalen. Manchmal steht aber nirgends dran, wie hoch das Coperto denn nun ist. Bei der Präsentation der Rechnung kommt dann die böse Überraschung. Ich weiß von Läden, die bis zu 6 Euro pro Person berechnen. Also: Checke vor der Wahl des Restaurants unbedingt, wie hoch das Coperto ist.
Jetzt bist du dran: Bist du schon in eine der genannten Touristenfallen getappt? Oder kennst du noch andere Touristenfallen, die ich hier nicht erwähnt habe?
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Ich komme gerade vom Gardasee und habe dort ähnliche Situationen erlebt. Zumindest was das Tanken und das Coperto angeht. Zur Not hätte ich auch ein paar italienische Schimpfwörter parat. Ich kann aber auch prima auf Bayerisch schimpfen und habe festgestellt, dass das in jedem Land der Erde wirkt.
LG Sabienes
Hallo Sabine,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Es ist traurig, wenn versucht wird, Fremde abzuzocken, nur weil man denkt, dass diese sich nicht wehren können.
Am Gardasee habe ich auch schon ähnliche Situationen erlebt. Leider.
Aber es ist ja immer gut, wenn man sich zu wehren weiß 😉
Liebe Grüße
Christine
Wir kommen gerade vom Lago und sind grenzenlos begeistert. Allerdings haben wir gerade auf unserem Konto eine 2. Abbuchung von der Tankstelle (mit Automat und ECKarte) gesehen … da wird sich jemand gefreut haben, der nun für 60€ auf unsere Kosten getankt hat 😬 da hätte ich gerne die 10 Cent mehr bezahlt 😂. Die Anzeige war nämlich, dass es nach der 1. Eingabe nicht funktioniert hat 🥴
Hallo Susi,
das ist ja wahnsinnig ärgerlich. 🙁
Tatsächlich werde ich die Selbstbedienungsfunktionen an den Tankstellen nie verstehen. Es hat sogar mal ein einheimischer Mann extra angehalten, als er sah, dass ich nicht klarkomme und hat mir das Ganze erklärt. Aber während er erklärte, klappte auch nichts und er war selber ratlos. Deshalb fahre ich immer nur zu Tankstellen, an denen Menschen zum Abkassieren sind. Leider sind diese Tankstellen sehr rar und mittags oft geschlossen. Das Tanken will immer gut geplant sein.
Ich hoffe, ihr behaltet den Aufenthalt dennoch in guter Erinnerung.
Liebe Grüße
Christine
Sehr gut Christine, das mit dem tanken, wissen sehr viele Touristen nicht, ist mir auch passiert in Verbano.
Das tut mit leid, dass das ebenfalls passiert ist.
Mir wurde kürzlich aufgrund dieses Textes unterstellt, ich sei Italienhasserin. Dabei möchte ich nur verhindern, dass man in solche Fallen tappt. Nicht jeder Mensch in jedem Land führt immer nur Gutes im Schilde.