Immer wieder erreichen mich Fragen zum beliebtesten Ausflug am Lago Maggiore: einer Tour über alle Borromäischen Inseln. Diesen Ausflug mache ich regelmäßig, und zwar immer dann, wenn ich mit jemandem am Lago Maggiore unterwegs bin, der zuvor noch nie dort war. Diese Erfahrung ist obligatorisch, wenn du mal in der Gegend bist. Doch eben weil ich den Ausflug schon so oft gemacht habe, hatte ich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Ich habe die Inseln auf meiner Website zwar schon vorgestellt, aber nie erklärt, wie man die Anreise organisiert. Das hole ich gerne nach und gebe auch noch weitere Tipps.
Eigentlich gibt es fünf Borromäische Inseln: die Isola Bella, die Isola Madre, die Isola dei Pescatori, die Isolino di San Giovanni und die Scoglio della Malghera. Nur die drei erstgenannten Inseln sind für Touristen zugänglich. Die anderen beiden wären auch einfach zu klein, um sie vielen Menschen zugänglich zu machen. Die Isolino di San Giovanni ist zum Beispiel nur 140 Meter breit und das Eiland Scoglio della Malghera ist sogar noch kleiner. Insel kann man es nicht wirklich nennen. Vielmehr ist es eine Art bewaldeter Fels, der aus dem Wasser ragt.
Die Isolino di San Giovanni zählt offiziell zur Gemeinde Pallanza, die anderen vier Inseln gehören zur Gemeinde Stresa. Dieser Fakt hatte mich bei meinem ersten Besuch am Lago Maggiore sehr verwundert, denn die Isola Madre ist ein ganzes Stück weit weg von Stresa* und von Pallanza aus eigentlich leichter zu erreichen. Aber das nur am Rande …
Ein Tag auf den Borromäischen Inseln: Zwei Alternativen für die Anreise
Wenn du eine Tour über alle drei Inseln planst, dann empfehle ich einen Start in Stresa. Dort musst du dich zunächst einmal entscheiden, ob du mit den kleinen Motorbooten zu den Inseln übersetzt oder mit dem großen Linienschiff. Beides hat Vor- und Nachteile.
Mit den Motorbooten macht die Überfahrt einfach viel mehr Spaß. Allerdings ist der Spaß auch minimal teurer und manchmal musst du ein wenig suchen, mit welchem Boot du nun von einer Insel zur anderen kommst. Es kann auch zu Wartezeiten kommen, weil der Ansturm auf die recht kleinen Boote zu Stoßzeiten groß ist. Die Linienschiffe sind günstiger und du kannst deinen Ausflug besser planen. Ich fahre meist mit den Linienschiffen, aber empfehle dir mindestens einmal während deines Aufenthalts am See mal mit den Motorbooten zu fahren. Den Spaß solltest du dir definitiv nicht entgehen lassen.
Wenn du dich für die kleinen Motorboote entscheidest, dann kannst du dein Ticket sogar schon im Vorfeld kaufen, und zwar unter diesem Link*. Wenn du das Online-Ticket hast, solltest du dich an deinem Ausflugstag in Stresa zur Piazza Marconi begeben. Das ist der große Platz vor dem Schiffanleger der Linienschiffe, der gleichzeitig auch der größte Parkplatz des Orts ist. Ich habe festgestellt, dass viele Urlauber dort nicht wissen, wo sie hin müssen.
Ein Tag auf den Borromäischen Inseln: Wo du Tickets für die Überfahrt herbekommst
Wenn du mit den Motorbooten übersetzen möchtest, dann begibst du dich an den Ticketschalter links NEBEN dem Hafengebäude. Wenn du richtig bist, dann siehst du rechts neben dir eine kleine Bar. Am Ticketschalter sagt man dir, welches Schiff du nehmen kannst. Natürlich kannst du auch erst vor Ort dein Ticket kaufen. Das beinhaltet aber mitunter längere Wartezeiten zu Stoßzeiten.
Alternativ bekommst du Tickets für das Motorboot auch an der Uferpromenade von Stresa links neben der Bar Lido Blu, die ich übrigens nicht empfehlen kann. Achte einfach auf den älteren Herrn mit der Kapitänsmütze. Keinen Mann in Stresa beobachte ich so oft bei der Arbeit, denn ganz in der Nähe findet man mich oft auf meiner liebsten Bank. So mancher Blogpost ist dort schon entstanden.
Wenn du das Linienschiff für deinen Ausflug wählst, dann kannst du nicht viel falsch machen. Auch hier steuerst du in Stresa wieder die Piazza Marconi an. Jetzt solltest du darauf achten, dass die erwähnte Bar links von dir ist, denn dann bist du richtig am Ticketschalter für die Linienschiffe. Lasse dir auch direkt einen Fahrplan für die Schiffe mitgeben, damit du deinen weiteren Ausflug besser planen kannst.
Ich empfehle dir, erst die Isola Bella anzuschauen, dann die Isola Madre und später die Isola dei Pescatori. Du kannst aber natürlich auch eine andere Reihenfolge wählen.
Ein Tag auf den Borromäischen Inseln: Isola Bella
Die Isola Bella macht ihrem Namen alle Ehre. Die Insel ist mit Abstand die beliebteste Sehenswürdigkeit am Lago Maggiore und für die terrassenartigen Gärten im englischen Stil weltweit bekannt. Und ja, sie ist unglaublich schön und erinnert mich immer an die „Insel der Freude“ aus dem Film „Asterix erobert Rom“.
Im Jahre 1632 ließ Carlo III. Borromeo die Insel für seine Frau Isabella errichten. Aus der Isola Isabella wurde über die Jahre die Isola Bella, die auch heute noch im Besitz der Familie Borromeo ist. Sogar der prunkvolle Palast der Insel wird von der Adelsfamilie noch bewohnt, doch ein Teil des Anwesens ist in jedem Jahr zwischen ungefähr Mitte März und Ende Oktober für die Öffentlichkeit zugänglich. Wenn du Gärten und Palast anschauen willst, musst du also Eintritt zahlen.
Wenn ich an die Isola Bella denke, dann kommen mir immer zuerst die weißen Pfauen ins Gedächtnis, die in diesem wunderschönen Garten wohnen und regelmäßig ihr prachtvolles Federkleid präsentieren. Aber auch an die kleinen Gassen, Geschäfte und Marktstände am Inselufer denke ich sofort. Diese sind ganzjährig zu besichtigen, und zwar ohne, dass du Eintritt zahlen musst.
Mehr über die Isola Bella verrate ich dir in diesem Blogpost.
Ein Tag auf den Borromäischen Inseln: Isola Madre
Weiße Pfauen kannst du dir auch auf der Isola Madre anschauen. Sie ist die größte der Borromäischen Inseln und beherbergt auch andere Tiere, wie Papageien oder Fasane. Doch das ist gar nicht das größte Highlight der Insel. Dies ist nämlich mit Abstand der wunderbare botanische Garten im englischen Stil, in dem du eine ganze Menge seltener Pflanzenarten bestaunen kannst. Je nachdem, welche Zeit im Jahr du erwischst, kannst du Glück haben und ein absolutes Potpourri aus Farben und Düften vorfinden, wie ich es einmal bei einem Besuch Ende Juli erlebte. Aber ich wurde auch schon auf der Isola Madre enttäuscht, als einmal Mitte Juni leider kaum etwas in Blüte stand.
Wer mit Blumen nicht ganz so viel anfangen kann, sollte einen Besuch der Isola Madre dennoch in Betracht ziehen. Denn auch auf dieser Insel, die zum Privatbesitz der Familie Borromeo zählt, kannst du einen Palast besichtigen. Innen erwarten dich diverse Ausstellungen, zum Beispiel eine umfangreiche Puppen- und Marionettensammlung und eine ganze Menge historische Kunstwerke sowie antike Möbelstücke aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Auch die Isola Madre hat in jedem Jahr ungefähr ab Mitte März bis Ende Oktober geöffnet.
Noch mehr Infos über die Isola Madre bekommst du in diesem Blogpost.
Ein Tag auf den Borromäischen Inseln: Isola dei Pescatori
Die Fischerinsel Isola die Pescatori ist ein wenig anders als die beiden Inseln, die ich in diesem Blogpost bisher vorgestellt habe. Denn sie gehört nicht zum Privatbesitz der Familie Borromeo. Dementsprechend musst du keinen Eintritt bezahlen, um sie zu betreten. Obwohl, indirekt schon. Jeder Mensch, der die Borromäischen Inseln betritt, muss pro Insel 0,50 Euro Landegebühr zahlen. Meist wird die Gebühr schon auf den Fahrkartenpreis für Motorboote und Linienschiffe draufgeschlagen. Wundere dich also nicht.
Die Isola dei Pescatori ist definitiv die authentischste der drei Borromäischen Inseln, die du während deiner Tour anschauen kannst. Denn hier wohnen circa 50 Menschen. Einige von ihnen leben immer noch vom Fischfang, aber das wird immer weniger. Vielmehr verdienen die Bewohner natürlich mit den Touristen ihr Geld. Auf der Insel gibt es einige Restaurants und Cafés und Geschäfte. Wenn du einen ganz besonderen Eindruck von der Insel bekommen möchtest, kannst du dort sogar in einem kleinen Hotel einchecken. Und sogar einen Friedhof und eine Kirche gibt es auf dem Eiland, das manchmal auch Isola Superiore genannt wird. Wundere dich also nicht, wenn dieser Name benutzt wird, es ist die Fischerinsel Isola dei Pescatori gemeint.
Über die Jahre ist die Isola dei Pescatori meine liebste Insel geworden. Denn obwohl ich auch immer wieder von Prunk und Luxus fasziniert bin, was mich selbst sehr wundert, mag ich diese Authentizität der kleinen Fischerinsel. Ich besuche die Insel meist früh morgens mit dem allerersten Linienschiff, das abfährt. Zu diesem Zeitpunkt sitzen die meisten Urlauber noch in ihren Hotels beim Frühstück und man hat die Möglichkeit, die Insel von ihrer ruhigen Seite wahrzunehmen.
Was du sonst noch über die Isola dei Pescatori wissen musst, kannst du in diesem Blogpost nachlesen.
Ein Tag auf den Borromäischen Inseln: Tipps und Hinweise
Wenn du es einrichten kannst, dann besuche die Borromäischen Inseln nicht unbedingt freitags, samstags oder sonntags. Freitags ist Markt in Stresa und viele Menschen verbinden den Marktbesuch mit einem Ausflug zu den Inseln. Auch am Wochenende ist es – insbesondere in den Sommermonaten – oft so voll, dass du nur durch die Gassen geschoben wirst.
Die Motorboote verkehren in der Regel täglich von 9.30 bis 18 Uhr, die Linienschiffe fahren auch später noch die Inseln an. Checke unbedingt vor deinem Besuch die Öffnungszeiten der Inseln. Denn in der Nebensaison kann es sein, dass zum Abend hin früher geschlossen wird. Bei schlechtem Wetter kann es außerdem passieren, dass die Motorboote nicht fahren.
Für den Besuch von Isola Bella und Isola Madre an einem Tag gibt es einen Rabatt. Frage unbedingt nach, wenn du dir Eintrittskarten besorgst oder kaufe dir auch diese Tickets schon vorab im Internet. Nicht nur für diese Kombi gibt es Rabatte. Du kannst auch Rabatte bekommen, wenn du zum Beispiel an einem Tag die Isola Bella und den Parco Pallavicino in Stresa besuchen möchtest oder nach der Isola Bella und der Isola Madre noch die Burg in Angera. Letzteres Paket erachte ich aber als sehr sportliches Unterfangen, wenn man sich nicht hetzen möchte.
Hunde sind in den botanischen Gärten der Isola Bella und der Isola Madre nicht erlaubt. Auf die Isola dei Pescatori darfst du deinen Hund mitbringen. Es gilt Maulkorb- und Leinenpflicht.
Mehr Tipps für deinen Urlaub am Lago Maggiore mit Hund bekommst du in diesem Blogpost.
In den Wintermonaten kannst du die Drei-Insel-Tour leider nicht machen, da die Isola Madre von den Schiffen gar nicht erst angesteuert wird, wenn der Garten nicht geöffnet ist.
Wenn du nach der Drei-Insel-Tour noch Zeit und Lust hast, empfehle ich dir einen Abstecher in den Ortskern von Stresa. Vielleicht möchtest du ja den Abend bei einem Aperitivo ausklingen lassen?
Jetzt bist du dran: Warst du schon einmal am Lago Maggiore? Hast du auch die Borromäischen Inseln besucht? Mit welchem Schiff bist du auf die Inseln gekommen? Hast du alle drei Inseln an einem Tag angesteuert? Hast du vielleicht sogar eine Lieblingsinsel?
Du möchtest mehr Infos über den Lago Maggiore? Dann wäre mein Reiseführer Lago Maggiore für Einsteiger* vielleicht was für dich. Als Alternative kann ich dir diesen Reiseführer* empfehlen.
Lust bekommen? Hier erhältst du weitere Inspiration für Ausflüge am Lago Maggiore*.
Du suchst ein Hotel am Lago Maggiore? Hier wirst du sicher fündig*.
Auf der Suche nach passender Urlaubslektüre? Dann empfehle ich dir gerne Die Tote am Lago Maggiore* von Bruno Varese.
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Weiterlesen: Hier bekommst du einen Überblick über alle meine Lago-Maggiore-Texte. Besonders lesenswert: Essen und trinken in Stresa: Tipps von Frühstück bis Abendessen und Lago Maggiore im Frühling. Vielleicht interessiert dich ja auch das Buch Gärten der Welt.
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