Zugegeben, ich brauchte etwas, aber mittlerweile habe ich die Schönheit Mailands erkannt und fahre gerne und regelmäßig in die italienische Metropole. Mit jedem Besuch lerne ich neue Ecken dieser unfassbar facettenreichen Stadt kennen. Und jetzt, nachdem ich schon oft da war, weiß ich genau, welche Dinge du in Mailand unbedingt vermeiden solltest.
Meine Besuche in Mailand sind meist Tagesausflüge. Denn von meinem geliebten Stresa am Lago Maggiore aus brauche ich noch nicht einmal keine Stunde mit dem Zug bis in die Modestadt. Diesen Vorteil nutze ich eigentlich immer, wenn ich am Lago Maggiore bin, um neue Ecken der Dom-Stadt zu erkunden. Meine Liste an Dingen, die ich sehen möchte wird mit jedem Besuch länger und länger, so dass ich wohl demnächst auch mal länger dort bleiben muss. Denn gerade in Mailand lohnt es sich ungemein, auch mal abseits der bekannten Touristenpfade zu wandeln. Ich kann aber natürlich auch verstehen, wenn du bei deinem ersten Besuch in der Hauptstadt der Lombardei erst einmal die berühmtesten Sehenswürdigkeiten anschauen möchtest. So habe ich es bei meinen ersten Besuchen in Mailand auch gemacht. Und natürlich bin ich in der Metropole auch schon in so einige Fettnäpfchen getreten. In manche sogar mir Anlauf …
Dinge, die du in Mailand vermeiden solltest: Nicht vorbestellen
Keine Frage: Das Gemälde “Das letzte Abendmahl” von Leonardo da Vinci gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Mailand. Der Künstler malte es zwischen 1494 und 1498 für den Mailänder Herzog Ludovico Sforza. Es hängt im Kloster Santa Maria delle Grazie.
Solltest du das Bild unbedingt anschauen wollen, empfehle ich, dir frühzeitig Tickets* zu sichern. Denn Eintrittskarten sind oft schon auf Wochen ausgebucht. Ein Spontanbesuch ist leider so gut wie unmöglich. Wenn du also weißt, dass du nach Mailand fährst, schaue sofort nach, ob für deinen Wunschtermin Karten erhältlich sind.
Kurzfristig kannst du manchmal noch Glück haben und über Touranbieter wie GetyourGuide* Karten bekommen. Diese sind dann aber meist mit einer Führung oder einem anderen Special verbunden und dann deutlich teurer als im normalen Vorverkauf.
Übrigens: Die Kirche Santa Maria delle Grazie gehört seit 1980 zum UNESCO-Welterbe. Auch wenn du keine Eintrittskarten für “Das letzte Abendmahl” bekommst, lohnt sich ein Besuch dieser wunderschönen Kirche.
Dinge, die du in Mailand vermeiden solltest: Unvorbereitet zum Dom gehen
Ja, auch ich wäre beinahe drauf reingefallen und habe mich am Dom in die Besucherschlange einreihen wollen, um Einlass zu bekommen. Was viele Menschen aber nicht wissen: Die Eintrittskarten gibt es gar nicht im Dom, sondern beim Ticketverkauf rechts neben dem Dom.
Ich hatte damals Glück und ein Mitarbeiter am Dom erklärte mir, noch bevor ich mich in die Reihe stellte, dass ich mir zunächst ein Ticket besorgen müsse. Ich habe aber auch schon erlebt, dass am Beginn der Schlange nicht immer dieser Mitarbeiter steht. Heißt: Vielleicht wartest du völlig umsonst und wirst, obwohl du vorne an der Schlange angelangt bist, zum Ticket Office geschickt.
Um sicher zu gehen, dass du nicht umsonst in Mailand am Dom anstehst, kannst du dir auch hier schon Tickets kaufen*.
Mehr über den Mailänder Dom erfährst du in diesem Blogpost.
Dinge, die du in Mailand vermeiden solltest: Die falsche Kleidung wählen
Viele Dom-Besucher vergessen leider oft, dass es sich bei der Kathedrale um eine katholische Kirche handelt, in der es eine Kleiderordnung gibt. Auf diese Kleiderordnung wird auch von den Mitarbeitern vor dem Einlass sehr streng geachtet.
Schulterfreie Kleidung ist tabu. Auch deine Knie sollten bedeckt sein. Tops, Achselshirts oder kurze Hosen oder Röcke sind also keine gute Wahl, wenn du den Mailänder Dom von innen sehen möchtest. Und nein: Auch wenn es sehr heiß draußen ist, wird keine Ausnahme gemacht.
Solltest du dennoch falsche Kleidung gewählt haben, gibt es am Dom eine Art Umhang, der ein wenig aussieht wie ein Regencape. Den kannst du dir für deinen Dom-Besuch überwerfen.
Dinge, die du in Mailand vermeiden solltest: In der Nähe des Doms essen
Wenn du den Mailänder Dom besichtigt hast, kann ich verstehen, dass du vielleicht ein wenig hungrig bist. Wenn du allerdings nicht Unmengen an Geld für Essen ausgeben möchtest, rate ich dir, nicht sofort zu essen, sondern einige Straßen weiter ein Lokal zu suchen. In Mailand ist es, wie in fast jeder touristischen Stadt: Je weiter du von den Hotspots weg bist, desto günstiger und vor allem besser kannst du essen.
Sollte dein Magen allerdings sehr knurren, habe ich einen Tipp für dich: Halte dich am Dom-Ausgang rechts und steuere die Bäckerei Luini (Via Santa Radegonda 16) an. Dort kannst du sehr günstig wirklich großartige Panzerotti kaufen. Es gibt ausreichend Auswahl an herzhaften und süßen Teilchen. Ich habe beides schon probiert und kann mich absolut nicht entscheiden, was ich besser finde. Meist nehme ich mir noch Teilchen mit, die ich esse, wenn ich abends wieder am Lago Maggiore bin. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie satt dieses Gebäck macht.
Apropos Überraschung: Du wirst vielleicht überrascht sein, wenn du die Bäckerei Luini erreichst und dann eine lange Menschenschlange davor steht. Lass dich nicht abschrecken. Das ist normal, weil die Panzerotti echt super sind und das ist mittlerweile auch recht bekannt. Die Mitarbeiter sind aber sehr flott. Ich musste noch nie länger als zehn Minuten anstehen.
Dinge, die du in Mailand vermeiden solltest: Die falsche Reisezeit wählen
Ein Sommertrip nach Italien: Kann es was Schöneres geben? Kaum. Aber Mailand solltest du im August besser nicht besuchen. Das hat einen besonderen Grund: Maria Himmelfahrt am 15. August oder Ferragosto, wie man den Feiertag in Italien nennt.
Der August ist der Urlaubsmonat der Italiener. Und gerade zu Ferragosto reisen unheimlich viele Italiener ans Meer oder an die umliegenden Seen. In Mailand sind die Straßen dann zwar angenehm leer, aber viele Sehenswürdigkeiten, Geschäfte, Restaurants und Cafés eben leider auch geschlossen. Und es wäre doch schade, wenn gerade die Sehenswürdigkeit oder das Geschäft oder Café, das du unbedingt bei deinem Mailand-Trip besuchen möchtest, ausgerechnet während deiner Reise geschlossen hätte, oder?
Dinge, die du in Mailand vermeiden solltest: Nachts alleine am Hauptbahnhof sein
Mein anfangs schlechter Eindruck von Mailand hatte vor allem damit zu tun, dass die Gegend rund um den Bahnhof eher an Wanne-Eickel oder Gelsenkirchen erinnert, inklusive dem Klientel, was da immer so rumläuft. Schon tagsüber habe ich große Bauchschmerzen, dort entlangzulaufen. Deine Taschen solltest du deshalb unbedingt immer im Blick haben. Ich habe mittlerweile aufgehört zu zählen, wie oft mir da schon eher nicht so vertrauenswürdige Herrschaften bedrohlich nahe kamen. Im Zweifel bleibe ich stehen und lasse die Menschen vorbeigehen.
Abends ist die Gegend eine No-Go-Area – insbesondere für alleinreisende Frauen. Das hat mir auch schon ein italienischer Freund mehrfach eingetrichtert, der sich in Mailand gut auskennt. Und er untermauert es auch leider immer wieder mit sehr unschönen Storys.
Dinge, die du in Mailand vermeiden solltest: Keinen Kassenbon verlangen
In Deutschland verzichten immer viele Menschen darauf, einen Kassenbon zu verlangen. In Italien ist es Pflicht, den Kassenbon zu verlangen beziehungsweise herauszugeben. Noch mehr: Den Bon musst du in einem Umkreis von 100 Metern mit dir führen. Damit soll verhindert werden, dass Geschäftsleute Summen am Finanzamt vorbeischleusen.
Solltest du ohne Bon von den Behörden erwischt werden, droht dir ebenfalls eine Strafe. Der Vorwurf: Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Wundere sich also nicht, wenn du zum Beispiel auf dem Markt einkaufst und dir der Händler mit dem Bon hinterherrennt, weil du ihn nicht eingesteckt hast. Gerade auf Märkten kontrollieren die Behörden oft und sind rigoros und schließen auch Stände, wenn sie merken, dass Bons nicht ausgegeben werden. Ich selbst habe das schon einmal auf dem Markt in Omegna am Ortasee beobachten müssen.
Dinge, die du in Mailand vermeiden solltest: Vermeintliche Geschenke annehmen
Wenn du in Mailand in die Nähe der touristischen Hotspots kommst, werden sie dir schnell auffallen: Männergruppen, die dir vermeintliche Geschenke (meist Armbänder) anbieten. Nehme diese Dinger auf keinen Fall an. Dies ist ein Trick, um eine Spende von dir zu erpressen.
Manchmal werfen die Männer ihre Armbänder auch auf Personen und hoffen, dass sie auf ihnen oder ihren Rucksäcken hängenbleiben und versuchen dann an dein Geld zu kommen, da du ja das “Geschenk” angenommen hast. In Mailand geht die Polizei strickt gegen diese Gruppen vor. Deshalb verlagern sie nun teilweise ihre Standorte. Im Juni 2019 habe ich erstmals diese Trickbetrüger auf den Märkten am Lago Maggiore gesichtet. Polizei? Fehlanzeige.
Dinge, die du in Mailand vermeiden solltest: Ausschließlich in Dom-Nähe bleiben
Natürlich sind Dom und das umliegende Goldene Viereck sowie die Galleria Vittorio Emanule II toll und ein absolutes Muss, wenn du in Mailand bist. Doch auch fernab des Doms gibt es unzählige tolle Dinge zu entdecken.
Ich bin zum Beispiel absoluter Fan von Chinatown, das du auch zu Fuß vom Parco Sempione aus erreichen kannst. Toll sind auch das Brera-Viertel, das Viertel Navigli und das Viertel Isola, das vom Klientel bodenständiger ist, aber atemberaubende moderne Architektur zu bieten hat. Erst seitdem ich auch fernab des Doms die Stadt erkunde, weiß ich, wie toll Mailand ist.
Apropos: 10 Fotos, die Lust auf Mailand machen, zeige ich dir in diesem Blogpost.
Dinge, die du in Mailand vermeiden solltest: Zu viel bezahlen
Ja, Mailand kann teuer sein, aber du kannst auch Schnäppchen machen oder sogar tolle Dinge kostenlos erleben. Mein liebster Tipp ist immer das Castello Sforzesco, das viele tolle Ausstellungen zeigt, die jeden ersten und dritten Dienstag im Monat ab 14 Uhr kostenlos zu sehen sind. Gratis zu besichtigen und bezaubernd ist zum Beispiel auch der botanische Garten im Brera-Viertel. Günstig essen kannst du vor allem in Chinatown oder bei einem – für Mailand typischen – Aperitivo am Abend. Während dieser Happy Hour, die viele Restaurants und Bars anbieten, zahlst du den Preis für einen Cocktail und kannst dich zusätzlich an den oft üppigen Buffets satt essen.
In diesem Blogpost erfährst du, was du alles in Mailand kostenlos erleben kannst.
Jetzt bist du dran: Warst du mal in Mailand? Wie hat es dir gefallen? Bist du jemand, der hin und wieder mal in Fettnäpfchen tritt? Ist dir vielleicht sogar schon einmal was Peinliches in Mailand passiert? Möchtest du von deinem peinlichen Erlebnis in Mailand berichten? Fallen dir noch weitere Dinge ein, die man in Mailand vermeiden sollte?
Weitere Ideen für deine Zeit in Mailand sind diese:
Weiterlesen: In meinem Text “Mailand für Anfänger” verrate ich dir, was du noch alles in der Metropole entdecken kannst. Zudem kenne ich 5 Dinge, die du in Mailand nicht verpassen solltest und 10 Dinge, die in Mailand echt nerven. Auch lesenswert: Mailand mit Kindern.
Verpasse auch nicht meinen Überblick über alle meine Mailand-Texte.
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Wichtig: Wenn du dich in Mailand in einer Seitenstrasse befindest, kann sein dass plötzlich neben dir ein Auto bremst und einer von zwei fahrenden Männer aussteigt und dich nach Passport oder Ausweis fragt. Diese Männer geben sich als Polizei bekannt und zeigen schnell ein falsches ID Karte und verstecken sofort wieder, danach greifen sofort deine Brieftasche oder Sachen an (falls du ein Rucksack oder Tasche hast)
Das ist mit mir passiert. Später habe ich erfahren, dass in Mailand nur Polizisten mit Uniform nach Ausweis fragen dürfen. Falls einer ohne Uniform nach Ausweis fragt, muss man ignorieren und weg gehen.
Hallo Tony,
so ein Mist, dass dir das passiert ist, aber danke für den Hinweis.
Viele Grüße
Christine