Japanisch lernen: Tipps und kleine Helfer

Japanisch lernen Aufmacher 2 NEU bearbeitet kleinDu bist Japan-Fan und hast beschlossen Japanisch zu lernen? Dann bist du bei mir genau richtig. Das Erlernen der japanischen Sprache ist zwar nicht so einfach wie das Lernen einer romanischen oder germanischen Sprache, aber es macht unheimlich viel Spaß, wenn man am Ball bleibt. Was mir beim Japanisch lernen in der Vergangenheit geholfen hat, verrate ich dir gerne.

Meine Liebe zur japanischen Sprache entdeckte ich während meiner Studienzeit nur durch Zufall. Ich habe Germanistik und Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum studiert. Zum Bochumer Modell gehört ein sogenannter Optionalbereich, in dem man eine bestimmte Anzahl an Credit Points erwerben muss, um letztendlich seinen Studienabschluss machen zu dürfen. In diesem Bereich werden allerhand Kurse angeboten, die einem im späteren Berufsleben weiterhelfen könnten. Zum Kursangebot gehören auch zahlreiche Sprachkurse.

Seit meiner Schulzeit möchte ich Spanisch lernen. An der Schule hatten wir aber nicht genug Lehrer. Es gab nur einen Kurs und ich erhielt im Losverfahren keinen Platz. Also versuchte ich mein Glück im Studium. Seit dem ersten Semester bewarb ich mich für einen Platz in den immer mehr als 20 Spanischkursen. Als es im ersten Semester nicht klappte, lernte ich Niederländisch. Im zweiten Studienjahr versuchte ich es erneut. Ich hatte kein Glück. Die Uni teilte mir mit, dass es nur noch freie Kursplätze im Polnisch- und im Japanischkurs gebe. Da ich mich schon immer für Japan interessierte, versuchte ich es mit Japanisch und hatte sogar richtig Spaß.

Japanisch lernen: Motivation und Spaß als Grundvoraussetzung

Wenn du mit einer neuen Sprache beginnst, ist es immer wichtig, dass du motiviert bist und Spaß an der Sache hast. In der Schule hatte ich beides nicht, als ich Englisch in der fünften Klasse bekam. Ich hatte eine grauenvolle Lehrerin und mag die Sprache bis heute nicht. Als ich zwei Jahre später mit Französisch startete, hatte ich eine tolle Lehrerin. Leider behielt ich sie nur ein Jahr, aber sie legte gute Grundsteine und ich mag bis heute Französisch viel lieber als Englisch und fühle mich sehr sicher mit dieser Sprache.

Vor meiner ersten Japanisch-Stunde zweifelte ich etwas, ob der Sprachkurs richtig für mich sei, aber als ich meine Lehrerin kennenlernte, waren die Zweifel schnell weg. Das Lernen dieser neuen Sprache vermittelte unsere Lehrerin uns mit zahlreichen spielerischen Elementen und da bin ich sehr dankbar für.

Japanisch lernen: Schriftzeichen

Wenn du Japanisch lernst, brauchst du anfangs auch eine Menge Disziplin, denn du musst zahlreiche Schriftzeichen lernen. Japanisch besteht aus Hiragana (46 Zeichen), Katakana (46 Zeichen) und Kanji. Die letztgenannten Zeichen sind eigentlich chinesische Schriftzeichen, die aber im Japanischen häufig vorkommen. Es soll zwischen 40.000 und 50.000 Kanji geben, ein gebildeter Japaner beherrscht etwa 5000.

Am Anfang heißt es deshalb Zeichen lernen, was das Zeug hält. Ich habe mir dazu alle Hiragana, alle Katakana und einige Kanji auf einzelne kleine Karteikarten* geschrieben und sie immer mal wieder zwischendurch gelernt, zum Beispiel während der Busfahrt zur Uni. Das hat gut geklappt und zumindest Hiragana und Katakana hatte ich schnell drauf. Im Japanischkurs haben wir auch oft am Anfang des Unterrichts Hiragana- oder Katakana-Memory gespielt. Das hat auch sehr geholfen, damit sich die Zeichen festigen.

Eine entspannte Art, bei der du nebenbei die Zeichen lernst, ist auch – so doof sich das vielleicht anhört – das Ausmalen der einzelnen Schriftzeichen, zum Beispiel in diesem Malbuch*. Immer mehr Erwachsene greifen mittlerweile zu Malbüchern, um zu entspannen. Warum also nicht Dinge ausmalen, die man sich ohnehin einprägen möchte?

Es kann auch nicht schaden, mehr über Hintergründe zur die Entstehung der japanischen Schrift zu wissen. Alles, was du darüber wissen musst, liefert dir das Buch Das japanische Alphabet* von Rebecca Sabine Nikolaus.

Wichtig ist auch, dass du immer wieder übst, wie du die Schriftzeichen schreiben musst. Ich habe mir dazu einzelne Übungshefte zugelegt. Es gibt einzelne Hefte für Hiragana*, Katakana* und Kanji*, aber auch allgemeine japanische Schreibhefte*, in denen du alles üben kannst.

Japanisch lernen: Vokabeln

Wenn du die Zeichen kannst, lernst und verstehst du nach und nach immer mehr japanische Begriffe. Ich weiß noch, wie stolz ich war, als ich merkte, dass ich langsam ein Gefühl für die Sprache bekomme und einige Dinge verstehen kann. Das war wie damals in der Grundschule, als man das Alphabet lernte und dann selbstständig auch mal Texte lesen konnte, die die Grundschullehrerin nicht aufgegeben hatte.

Um deine Vokabelkenntnisse zu erweitern, bietet sich die Anschaffung der Japanisch Vokabelbox* an. Mir hat sie sehr geholfen. Auch Lernkarten* sind ein guter Lernhelfer. Und auch wenn visuelle Wörterbücher* eigentlich dafür gedacht sind, dass Menschen ohne Sprachkenntnisse sich im Ausland dennoch verständigen können, habe ich es gerade beim Lernen von Japanisch als angenehmen Lernhelfer empfunden.

Viele schwören mittlerweile auch auf Apps. Da ich immer Sprachen lerne, um eben nicht so oft am Handy oder Computer zu hängen, habe ich nur wenige Apps ausprobiert und kann hier nur eine empfehlen, und zwar Drops. Bei dieser App erweiterst du mit Minispielen deinen Wortschatz. Vielleicht findest du ja auch Gefallen daran. Wenn nicht, gibt es sicher eine andere App, die dir mehr zusagt.

Ach ja, wenn die Karteikarten-Methode mit den Schriftzeichen gut funktioniert hat, kannst du sie natürlich auch beim Lernen der Vokabeln wieder anwenden.

Japanisch lernen: Hörverständnis

Auch das Schulen des Hörverständnisses ist wichtig, wenn du Japanisch lernst. Ich weiß noch, wie verwirrt ich war, als unsere Lehrerin damals das erste Mal eine Hörübung abgespielt hat. Wie immer, wenn man eine neue Sprache lernt, schien es mir, als würden die Protagonisten auf dem Band viel zu schnell sprechen. Einige Wochen später konnte ich über diese anfängliche Verwirrtheit nur lachen. Ich hatte mich nach unzähligen weiteren Übungen an die Sprache gewöhnt.

Auch wenn ich vorhin gesagt habe, dass ich beim Lernen einer Sprache möglichst wenig auf das Internet zurückgreifen möchte, so ist das im Internet bereitgestellte Lernmaterial doch gerade beim Schulen des Hörverständnisses sehr hilfreich.

Schaue doch mal auf YouTube, ob du japanische Musikvideos findest und höre sie dir an. Verstehst du schon was? Vielleich auch nur einzelne Silben? Vielleicht findest du ja sogar den Text zu dem Lied, das du gerade hörst, und kannst parallel zum Gesang den Text mitlesen. Statt Musikvideos kannst du natürlich auch japanische Filme oder Serien schauen. Manchmal findest du sie schon mit Untertiteln. Kennst du zum Beispiel noch die Anime-Serie „Mila Superstar“? Ich habe mir kürzlich erst das Intro auf Japanisch angeschaut.

Du kannst YouTube auch nutzen, um japanische Lernvideos zu anderen Themen zu schauen. Ein hilfreicher YouTube-Channel ist Japanischlernen.at. Das Gesicht hinter dem Kanal ist Manuela. Sie ist mit einem Japaner verheiratet und erzählt auch häufig etwas über Japan selbst. Sie hat auch einen Podcast mit dem Namen Dattebayo, den ich sehr empfehlen kann.

Wenn dir Kanal und Podcast von Manuela nicht zusagen, gibt es noch zahlreiche weitere YouTube-Channels und Podcasts, die vielleicht besser für dich und deine Bedürfnisse geeignet sind.

Japanisch lernen: Grammatik und Lesen

Ein Thema, das ich bei jeder Sprache hasse, ist Grammatik. So gehört die japanische Grammatik auch nicht zu meinen Lieblingen, aber man muss da halt durch. Gleich zu Beginn meines Lernvorhabens habe ich mir eine japanische Kurzgrammatik* gekauft und habe diese Anschaffung nie bereut. Ein guter Helfer ist auch das Buch PONS Grammatik kurz und bündig Japanisch*. Viel Gutes habe ich außerdem über das Buch Praktische Grammatik der japanischen Sprache* gehört.

Einen schönen Überblick über einzelne Grammatikthemen liefert dir zudem die Website Jakobs Japanisch.

Irgendwann wirst du an dem Punkt sein, dass du auch Texte auf Japanisch lesen möchtest. Zum Schulen des Leseverständnisses empfehle ich das Buch Japanische Kurzgeschichten für Anfänger*. Sehr viel geholfen hat mir auch Japanisch lesen für Anfänger*. Die Texte in den Büchern sind wirklich für Anfänger gemacht und motivieren dazu, am Ball zu bleiben. Ganz nebenbei lernt man natürlich immer auch ein paar neue Vokabeln.

Wenn du schon etwas fortgeschrittener bist, traust du dich vielleicht auch mal auf japanische Websites und schaust, welche Nachrichten du schon verstehen kannst. Zwei bekannte Nachrichtenseiten, mit denen du deine Japanisch-Kenntnisse trainieren kannst, sind Yomiuri Shimbun und Asahi Shimbun.

Japanisch lernen: Weitere Lernhelfer

Das waren nun schon allerhand Lernhelfer und Tipps, oder? Ich hoffe, es ist auch klar geworden, dass man nicht unbedingt einen Kurs besuchen muss, um mit dem Japanisch lernen zu starten. Der anfängliche Kursbesuch war mein Weg zur Sprache, es muss nicht dein Weg sein.

Ein guter Helfer sind die Bücher, die wir in meinem Kurs damals benutzt haben, allerdings auch so. Wirklich empfehlen kann ich das Lehrbuch Japanisch, bitte! Nihongo de dooso*, das – unter anderem – von meiner zweiten Japanisch-Lehrerin geschrieben worden ist. Das passende Übungsbuch* kann ich ebenfalls empfehlen. Auch als Autodidakt hat man so beim Anfang seines Lernvorhabens eine kleine Anleitung an der Hand.

Auch Japanisch für Manga-Fans* ist sehr beliebt, da zahlreiche Japan-Fans nämlich ausgerechnet aufgrund einer Vorliebe für Mangas auf die Idee kommen, Japanisch zu lernen.

Wer jeden Tag ein bisschen lernen möchte, dem empfehle ich gerne einen Sprachkalender*. Als ich vor einigen Jahren anfing Italienisch zu lernen, hat mir mein Sprachkalender sehr dabei geholfen, auch am Ball zu bleiben.

Einen letzten Tipp habe ich nun noch für alle, die es etwas langweilig finden, eine Sprache alleine zu lernen. Schaue doch mal, zum Bespiel bei Facebook, in speziellen Japanisch-Lerngruppen, ob du einen Gleichgesinnten findest, der dein Lernpartner werden könnte. Auch ein Mensch, der das gleiche Ziel verfolgt, hilft oft, auch wirklich mit dem Lernvorhaben weiterzumachen, wenn es mal schwierig wird,

Jetzt bist du dran: Lernst du Japanisch? Seit wann lernst du die Sprache schon? Wie kam es dazu, dass du begonnen hast, Japanisch zu lernen? Lernst du Japanisch autodidaktisch oder besuchst du einen Kurs? Welche Lernhelfer kannst du empfehlen?

Weiterlesen: Lesenswert sind auch meine Texte: Sushi mal anders: Was die japanische Spezialität alles kann und Rezension: Fettnäpfchenführer Japan.

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