Das Ruhrgebiet ist voll von großartigen Ausflugszielen. Sehr oft geht es im Ruhrgebiet noch um Industriekultur, aber es gibt auch unheimlich viele grüne Orte. Besonders schöne Ausflugsziele im Ruhrpott gibt es im Ennepe-Ruhr-Kreis, zu dem auch Städte wie Witten und Hattingen zählen. Meine liebsten Orte stelle ich dir gerne vor.
Ich wohne zwar in Bochum, auf die Welt gekommen bin ich aber in Witten. Und auch heute noch wohne ich nicht weit von der Stadtgrenze zu Witten entfernt. Was Ausflugsziele im Ruhrpott angeht, kenne ich mich rund um Witten fast besser aus als in Bochum. Das hat auch einen einfachen Grund. Witten und der Rest des Ennepe-Ruhr-Kreises gehören zwar zum Ruhrgebiet, sind aber – zumindest meinem Empfinden nach – sehr viel grüner als der Rest des Potts.
Ausflugsziele im Ruhrpott: Burg Hardenstein in Witten
Eins meiner liebsten Ausflugsziele in Witten ist die Burgruine Hardenstein am Ruhrufer. Die Burg selber stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist für sich schon ein Hingucker. Den heimlichen Star in direkter Burgnähe siehst du aber hier im Vordergrund des Fotos: die Ruhrtalfähre.
Eine Fähre auf einem Fluss scheint dir nichts Besonderes? Na ja, die Ruhrtalfähre ist die einzige Fähre, die überhaupt auf der Ruhr verkehrt, und zwar seit April 2006.
Am anderen Ende des Ufers wartet eine weitere Attraktion. Unweit der Schleuse Herbede steht das Schleusenwärterhäuschen. Hierbei handelt es sich um ein historisches Fachwerkhaus von 1835, in dem ein Gastronomiebetrieb untergebracht ist. Du kannst dort zu fairen Preisen Kaffee, Kuchen, Getränke und Herzhaftes kaufen und dabei direkt an der Ruhr sitzen. Schöner kann es in einem bayerischen Biergarten auch nicht sein.
Ausflugsziele im Ruhrpott: Hohenstein Witten
Schon seit meiner frühesten Kindheit zieht es mich immer wieder zum Hohenstein in Witten. Hierbei handelt es sich um ein Naherholungsgebiet mit allerlei Freizeitmöglichkeiten.
Hingucker ist vor allem das Berger-Denkmal, das an einen ehemaligen Wittener Politiker erinnert. Vom 21 Meter hohen Aussichtsturm hast du einen grandiosen Blick auf das Ruhrtal. Aber auch wenn du den Turm nicht erklimmen möchtest, kannst du vom – wie der Name schon sagt – höher gelegenen Hohenstein wunderbar aufs Ruhrtal hinabblicken.
Neben Waldwegen, großen Wiesen und Spielplätzen, ist vor allem das Wildgehege bei Familien beliebt. Ich habe früher immer den Streichelzoo bevorzugt. Heute tue ich das übrigens auch noch. Hier kannst du Ziegen, Hühner und Meerschweinchen anschauen. Wer mehr über Bienen und ihre Arbeit erfahren möchte, sollte den Lehrbienenstand besuchen.
Das haut dich immer noch nicht um? Okay, am Hohenstein gibt es auch jede Menge Grillplätze, ein Volleyballfeld, Klettermöglichkeiten, Wanderwege, Gastronomie und ein Hotel.
Ausflugsziele im Ruhrpott: Das Muttental in Witten
Wer Elefanten oder Giraffen in Witten sehen möchte, der muss nur ins Muttental fahren. Nein, da befindet sich kein Zoo, aber eine Kunstgalerie, vor der Kunstwerke in Form von Giraffe, Elefant und Co. stehen. Für mich ist das einer der Hingucker von Witten überhaupt.
Die meisten Menschen besuchen das Muttental allerdings, weil sie wandern oder spazieren möchten. Beliebt ist vor allem der Bergbauwanderweg. Er führt vorbei an mehr als 30 Zeugnissen aus der bergbaulichen Vergangenheit Wittens, dazu zählen Stollenmundlöcher und Fördervorrichtungen. Infotafeln verraten Interessantes über die Geschichte der Region. Im Bethaus der Bergleute findest du ein kleines Museum, das historische Arbeitsgeräte und Fotos ausstellt. Es ist übrigens das einzig erhaltene seiner Art im gesamten Ruhrgebiet. Vor den jeweiligen Schichten fanden sich die Bergleute zu einer Andacht im Betsaal ein, der sich im Obergeschoss befindet.
Wenn du dich für Bergbau interessierst, solltest du im Muttental auch die Zeche Nachtigall besuchen. Das LWL-Industriemuseum bietet sogar einen Blick in den Nachtigallstollen. Zudem gibt es Infos zur Arbeit als Bergmann aus erster Hand. Im Museum erzählen nämlich ehemalige Bergleute von der schweren Arbeit unter Tage.
Ausflugsziele im Ruhrpott: Der Kemnader See
Mein allerliebstes Ausflugsziel im Ruhrpott ist der Kemnader See. Der Stausee gehört zu Bochum, Witten und Hattingen und das Wittener Ufer liegt eine kurze Autofahrt von meiner Wohnung entfernt. Gerade unter der Woche fahre ich gerne mal zum See und lasse dort die Seele baumeln. Gerne spaziere ich dann etwas am Ufer entlang oder beobachte von einer Bank aus die Tiere, die am See leben. Im Sommer bin ich besonders gerne am „Stranddeck“, einer Strandbar mit Palmen und Sand. Allerdings gilt auch hier, dass es mich meist unter der Woche dorthin zieht. Am Wochenende ist es dort meist sehr voll.
Wer möchte, kann am Kemnader See auch wunderbar Sport treiben. Der See ist von Rad- und Wanderwegen umringt und deshalb ein beliebtes Ausflugsziel für Radler, Wanderer, Jogger und Spaziergänger. Der kürzeste Weg um den See beträgt 8,3 Kilometer. Beliebt ist auch die Skaterbahn, die rund um den See führt.
Wer aufs Wasser möchte, hat auf dem See zahlreiche Möglichkeiten: Wie wäre es mit einer Tretboot-Tour oder mit einer Fahrt mit dem Kanu oder Segelboot? Wer lieber passiver ist, kann auch mit dem Ausflugsschiff über den See schippern.
Da ein Teil des Sees in Bochum liegt, interessieren dich vielleicht auch meine Ausflugstipps für Bochum und Dortmund.
Ausflugsziele im Ruhrpott: Burg Blankenstein in Hattingen
Unweit des Kemnader Sees befindet sich ein Ort, den du unbedingt besuchen musst, wenn du mal in der Nähe bist: Blankenstein. Der offiziell zu Hattingen zählende Stadtteil ist ein echtes Kleinod und versprüht dörflichen Charme. Bei einem Spaziergang durch die Gassen werden dir die vielen historischen Fachwerkhäuser sicher gleich ins Auge springen. Aufgrund des besonderen Flairs ist Blankenstein auch ein beliebter Ort für Hochzeiten.
Die größte Sehenswürdigkeit des Stadtteils sind jedoch nicht die Fachwerkhäuser, es ist die Burgruine Blankenstein. Die Festung aus dem 13. Jahrhundert ist aufgrund des ansässigen Restaurants inklusive schönem Biergarten ein beliebtes Ausflugsziel der Region. Und auch viele Eheleute feiern ihre Vermählung auf dem Gelände der Burgruine.
Burg ist übrigens ein gutes Stichwort: Zu Blankenstein zählt auch das Haus Kemnade. Dies ist eine Wasserburg, deren Entstehungszeit aufgrund von fehlenden Dokumenten nicht genau festgelegt werden kann. Auch dort findest du ein Restaurant, aber auch verschiedene Museen.
Ausflugsziele im Ruhrpott: Die Hattinger Altstadt
Nur einen Steinwurf von Blankenstein entfernt befindet sich die Hattinger Altstadt. Ich besuche sie gerne mit Menschen, die nicht aus dem Ruhrgebiet kommen. Denn spätestens nach einem Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt wirft auch der größte Skeptiker seine Vorurteile über das Ruhrgebiet über Bord.
Die meisten Städte im Ruhrgebiet sind im Zweiten Weltkrieg völlig zerbombt worden. Auch Hattingen hat einiges erleiden müssen. Vieles wurde zerstört, aber wieder originalgetreu aufgebaut. Und einiges ist zum Glück gar nicht zerstört worden. Rund 150 Fachwerkhäuser kannst du in den Gassen der wunderbaren Hattinger Altstadt bewundern. Besonders sehenswert ist das Bügeleisenhaus aus dem Jahr 1611, das seinem Namen seiner besonderen Form verdankt.
Auch das Alte Rathaus von 1576 ist erhalten. Obwohl, eigentlich ist es noch älter. Seit 1420 soll das Gebäude als Markthalle genutzt worden sein. Dann wurde das Gebäude aufgestockt und als Rathaus benutzt. Dem Haus kommt besonders in der Vorweihnachtszeit eine besondere Rolle zu. Im Dezember verwandelt es sich nämlich immer in einen lebendigen Adventskalender. Jeden Abend um 17 Uhr öffnet sich ein geschmücktes Fenster (Adventskalender-Türchen) und Frau Holle liest den Anwesenden eine Geschichte vor. Anschließend schüttelt sie ihre Kissen auf und Süßigkeiten für die Kinder regnen herab. Ist das nicht eine schöne Idee?
Ich fahre gerne nach Hattingen, um in einem der vielen wunderbaren Cafés oder Restaurants zu schlemmen.
Mehr über Hattingen erfährst du in diesem Blogpost.
Ausflugsziele im Ruhrpott: Fünf-Giebel-Eck in Wetter
Das Städtchen Wetter ist ein seltenes Juwel im Ruhrgebiet, denn es verfügt – ebenso wie das bereits erwähnte Hattingen – über einen mittelalterlichen Stadtkern mit historischen Häusern und engen Gässchen. Alleine deshalb ist Wetter schon einen Besuch wert. Besonderer Hingucker ist das Fünf-Giebel-Eck.
Beim Fünf-Giebel-Eck handelt es sich um fünf verschiedene Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert, die nebeneinander stehen und als schönste Häuser von Wetter gelten. Wenn du immer schon in solch einem Haus übernachten wolltest, hast du Glück, denn im Fünf-Giebel-Eck befindet sich eine Ferienwohnung*. Beliebt ist sie vor allem bei Radreisenden, denn das Fünf-Giebel-Eck liegt direkt am Ruhrtalradweg.
Ausflugsziele im Ruhrpott: Burgruine Volmarstein in Wetter
Mit der Burgruine Hardenstein in Witten habe ich ja weiter oben im Text schon eine sehenswerte Burg in Witten vorgestellt und mit Blankenstein eine Burg in Hattingen. Aber auch in Wetter steht eine Burgruine, die ich dir nicht vorenthalten möchte, die Burgruine Volmarstein.
Die Anlage der 1100 erbauten Burg ist gut begehbar. Ein Aufstieg lohnt, denn von oben hat man einen wunderschönen Panoramablick auf Volmarstein, das 1970 zu Wetter eingemeindet worden ist. Die Burg soll lediglich bis 1535 bewohnt gewesen sein. Danach verfiel sie immer mehr. Nach einem Brand im Jahre 1754 benutzten die Einwohner die Burg als Steinbruch.
Rund um die Burgruine ist recht viel Platz, weshalb das Areal auch häufig für Veranstaltungen (oft mit Mittelalterthema) genutzt wird. Zudem gibt es rund um die Burg einen schönen Wanderweg, der dich zur Ruhr führt.
Ausflugsziele im Ruhrpott: Die Ennepetalsperre in Breckerfeld
Wer nach einem Ausflugsziel sucht, das nicht überlaufen ist, aber einen grandiosen Ausblick bietet, der sollte unbedingt mal die Ennepetalsperre in Breckerfeld besuchen.
Die Ennepetalsperre wurde zwischen 1902 und 1904 errichtet und zwischen 1997 und 2007 letztmalig instand gesetzt. Der Hauptdurchfluss ist die Ennepe, die in Hagen in die Volme mündet. Diese wiederum fließt in die Ruhr.
Der Grund, warum nur wenige Menschen sich dorthin verirren, ist simpel. Die Stauwurzel liegt verkehrstechnisch recht abgeschieden. In der Regel sind dort nur wenige Wanderer und Radfahrer unterwegs. Der Ausblick von der Sperrmauer auf den Stausee ist malerisch und all die Strapazen der Anreise wert. Nur einen Wermutstropfen gibt es: Leider kann man nicht um den Stausee wandern.
Ausflugsziele im Ruhrpott: Grünanlage Ruhraue in Herdecke
Herdecke ist an sich schon eine Stadt, die unbedingt einen Besuch wert ist. Die Gassen mit den Fachwerkhäusern und den kleinen inhabergeführten Geschäften haben es mir irgendwie angetan. Noch lieber bin ich allerdings am Ruhrufer in Herdecke unterwegs.
In den vergangenen Jahren wurde in Herdecke viel gebaut. Zu den historischen Häusern gesellten sich Neubauten in der Nähe des Ruhrufers. Zu den Neubauten zählen ein Seniorenzentrum, aber auch Geschäftsräume und Gastronomie. Gleich „hinter“ den Neubauten entstand vor einigen Jahren die Grünanlage Ruhraue, an der du wunderbar spazieren oder auf einer Bank die Seele baumeln lassen kannst. Bei einem Spaziergang an der Ruhr in Herdecke erwartet dich ein besonderer Hingucker: das 313 Meter lange Ruhrviadukt.
In Herdecke wohnte übrigens auch Jürgen Klopp, als er Trainer beim BVB war. Und auch Roy Black wohnte dort ab Dezember 1990 bis zu seinem Tod im Oktober 1991. Hättest du das gewusst?
Jetzt bist du dran: Bist du schon einmal im Ruhrgebiet gewesen? Warst du sogar schon im Ennepe-Ruhr-Kreis? Was hast du dir angeschaut? Wie hat es dir gefallen? Hast du vielleicht sogar weitere Tipps in der Region für mich?
Weiterlesen: Ausflugsziele in Essen und Duisburg stelle ich in diesem Blogpost vor. Auch lesenswert: Ausflugsziele im Ruhrgebiet und Sehenswertes in Bottrop, Gelsenkirchen und den Kreis Recklinghausen. Und sicher interessieren dich auch 5 Dinge, die du im Ruhrgebiet nicht verpassen solltest.
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