Wenn es ums Thema Barrierefreiheit geht, gibt es an den allermeisten Reisezielen leider noch sehr viel Nachholbedarf. Da sich die meisten Texte auf meinem Blog um den Lago Maggiore drehen, dachte ich, es ist höchste Zeit, einen Blogpost darüber zu schreiben, wie barrierefrei es am See ist.
Leider weiß ich aus eigener Erfahrung, wie mühsam es sein kann, barrierefreie Reiseziele zu finden. Je nachdem, was für eine Einschränkung vorliegt, kann natürlich das Fazit, ob ein Reiseziel barrierefrei genug für einen selber ist, ganz unterschiedlich ausfallen.
Da ich selber mal aufgrund einiger Wirbelsäulenerkrankungen im Rollstuhl gesessen habe und auch heute noch nicht ganz trittfest bin, kann ich am besten Tipps für Urlaub mit Gehbehinderung am See geben. Ich bin meist als Alleinreisende am Lago Maggiore unterwegs und schon über manche Barriere gestolpert (manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes). Zu bewerten, wie barrierefrei der Lago Maggiore für Menschen mit einer anderen Behinderung ist (z.B. Urlaub für blinde Menschen), möchte ich mir allerdings nicht anmaßen.
Bevor du weiterliest, möchte ich auch noch einen weiteren Hinweis geben: Ich kenne mich vor allem am Westufer des Lago Maggiore besonders gut aus. Dort befinden sich auch die meisten berühmten Sehenswürdigkeiten. Natürlich kann ich dir in diesem Text nicht zu jedem einzelnen Ort im Detail erzählen, wie barrierefrei es dort ist. Aber wenn ich in diesem Text irgendeinen Ort ausgelassen habe, der aus deiner Sicht besonders barrierefrei ist, dann lasse es mich doch in den Kommentaren wissen. Ziel sollte an dieser Stelle sein, dass möglichst viele Tipps für Menschen mit Gehbehinderung zusammenkommen, damit diese einen schönen Urlaub am Lago Maggiore verleben können.
Lago Maggiore barrierefrei: Planung ist alles
Betroffene kennen es nur zu gut: Mal eben spontan irgendwo hinfahren, das ist mit einer Einschränkung kaum möglich. Zumindest nicht, wenn man tatsächlich auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Um böse Überraschungen vor Ort zu vermeiden, ist die richtige Vorabplanung immer die halbe Miete. Oder sogar etwas mehr. Vor allem die richtige Unterkunft ist natürlich wichtig, aber wenn dann Sehenswürdigkeiten, Strände oder Restaurants schlecht erreichbar sind, bringt auch die beste Unterkunft nicht viel. Dank des Internets ist die Vorabplanung in den vergangenen Jahren zum Glück sehr viel einfacher geworden.
Bei der Planung kommt es natürlich immer auf die Gehbehinderung an. Ich persönlich kann zum Beispiel laufen, bin aber nicht sonderlich trittfest. Das heißt: Wanderungen sind nicht möglich und auch wenn der Untergrund uneben ist, bekomme ich Probleme. Leider sind ja in vielen Altstädten in Italien sehr unebene Steine verlegt. Ein nicht eingeschränkter Mensch findet das eventuell romantisch und ganz aufregend. Für mich sind solche Wege oft nicht nutzbar. Und auch mit einem Rollstuhl sind solche Wege oft kaum passierbar. Aber es gibt einen Lichtblick: In immer mehr historischen Altstädten in Italien findest du mittlerweile schmale Wege, auf denen flache Steine die holprigen abgelöst haben. So können Rollstuhlfahrer, aber auch Menschen mit Kinderwagen oder Fahrräder leichter von A nach B kommen.
Lago Maggiore barrierefrei: Die richtige Unterkunft finden
Eine passende Unterkunft am Lago Maggiore zu finden, das gleicht auch ohne Einschränkung oft schon einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Entweder ist es zu teuer, zu weit weg vom Geschehen oder es sprechen andere Gründe gegen eine Buchung. Eine barrierefreie Unterkunft zu finden, ist noch einmal ein Stück schwerer.
Ich habe in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass vor allem große Hotels sich immer mehr auch auf Gäste mit Behinderung einstellen. Spontan fällt mir zum Beispiel ein, dass das Hotel Milan Speranza au Lac eine eigene Rampe hat, damit man leicht mit Rollstuhl ins Hotel kann. Auch im Regina Palace Hotel in Stresa ist der Hintereingang, der direkt an die Parkgarage anschließt, ebenerdig zugänglich. Und auch im Hotel Boston in Stresa gibt es eine Rampe und barrierefreie Zimmer.
Wichtig: Nur, weil man barrierefrei ins Zimmer kommt, sind alle Zimmer noch lange nicht so ausgestattet, dass man mit dem Rollstuhl auch an die Toilette oder das Bett fahren kann. Ich würde bei der Buchung immer noch einmal direkt an der Rezeption nach Abmessungen des Zimmers fragen, damit man vor Ort keine böse Überraschung erlebt.
Da fällt mir direkt ein weiterer Vorteil bei der Hotelbuchung ein: Oft gibt es an der Rezeption Mitarbeiter mit Deutschkenntnissen, was die Absprachen und Nachfragen bei besonderen Bedürfnissen immens erleichtert. Außerdem haben Hotels auch direkte Kontakte zu Ärzten, wenn es mal wirklich hart auf hart kommt.
Wenn es um Ferienwohnungen geht, fällt mir gerade keine einzige ein, die ich einem Rollstuhlfahrer empfehlen könnte, zumindest nicht in Stresa. Bisher waren alle Wohnungen, die ich hatte, mit sehr schmalen Türen ausgestattet, von den kleinen Badezimmern ganz zu schweigen. Auch Wohnungen, die ohne Stufe zugänglich sind, sind leider eine absolute Seltenheit, ebenso Wohnungen mit eigenem Parkplatz.
Mein Tipp: In den Touristeninfos (vor allem in Cannobio und Stresa) sind in der Regel Mitarbeiter beschäftigt, die nicht nur Deutsch sprechen. Sie können am ehesten Auskunft über barrierefreie Unterkünfte in der Umgebung geben und helfen gerne weiter. Gute Erfahrungen habe ich auch schon mit den Mitarbeitern des Tourismusbüros Ascona Locarno in der Schweiz gemacht. Sie verraten gerne barrierefreie Unterkünfte in der Gegend sowie leicht zugängliche Restaurants und Sehenswürdigkeiten.
Lago Maggiore barrierefrei: Öffentliche Verkehrsmittel am See
Am besten kommst du natürlich mit dem Auto von A nach B. Wenn du auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bist, wird es – vor allem mit einem Rollstuhl – sehr schwierig am Lago Maggiore.
Fangen wir mal mit dem Thema Bus an: Rund um den See fahren Busse von ganz unterschiedlichen Betreibern. Leider gibt es viele Busse, die angelegt sind wie Reisebusse. Das heißt: Von vorne bis hinten sind jeweils zwei Sitze auf jeder Seite nebeneinander. Einen breiten Bereich vor dem hinteren Eingang, wo man mit Rolli stehen könnte, gibt es leider nicht.
Auf den ersten Blick sind die Züge schon behindertenfreundlicher. Die Schnell- und Regionalzüge auf der Strecke Domodossola – Mailand haben sogar einen eigenen Waggon, wo man barrierefrei in den Zug einsteigen kann. Solltest du aber zum Beispiel in Stresa auf dem Bahnhof aussteigen und auf Bahnsteig 2 oder 3 landen, hast du ein großes Problem: Es gibt nämlich KEINE (!) Möglichkeit ohne das Überwinden von Treppenstufen vom Bahnsteig zu kommen.
Es gibt keinen Fahrstuhl, nein, nicht einmal einen, der kaputt ist. Ich habe kürzlich mehrere Städtereisen ab Stresa unternommen und habe nur mit Mühe und Not die vielen Treppenstufen mit Gepäck hinunter und anschließend wieder nach oben geschafft. Das kann echt nicht sein in einem Ort, der so auf Touristen ausgerichtet ist. An anderen Bahnhöfen sind barrierefreie Zugänge und funktionierende Aufzüge in der Regel auch eher Glückssache.
Einfacher ist es da schon, wenn du mit dem Schiff über den See fahren möchtest. Zumindest die großen Linienschiffe sind barrierefrei zugänglich und das Personal unglaublich freundlich und hilfsbereit. Und nicht nur da: Zeige beim Kartenkauf unbedingt deinen Schwerbehindertenausweis. Du (und in der Regel auch deine Begleitperson) bekommen einen großzügigen Rabatt beim Ticketkauf, aber das auch erst seit kurzer Zeit. Ich habe zuletzt nur den Kinderpreis zahlen müssen, das heißt die Strecke Stresa – Isola dei Pescatori kostete mich hin und (!) zurück gerade einmal 4 Euro.
Die kleinen Motorboote sind mit Rollstuhl nicht zugänglich. Aber wenn du eine Gehbehinderung hast, die dir das Laufen nicht unmöglich macht, kannst du auch mit den kleinen Booten über den See fahren.
Lago Maggiore barrierefrei: Die Borromäischen Inseln
Die Borromäischen Inseln zählen zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten am See. Vor allem die Isola Bella sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn man mal am Lago Maggiore ist. Doch ausgerechnet diese Insel und die dortigen Gegebenheiten sorgen vor allem bei Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, immer wieder für große Ernüchterung.
Ja, man kommt mit dem Linienschiff zur Insel. Ja, man kann sich anschließend auch einige Meter vom Schiff wegbewegen. Doch spätestens, wenn man sich den Palast der Familie Borromeo und den zugehörigen paradiesischen Garten anschauen will, dürfte sich eine große Enttäuschung breit machen. Denn plötzlich triffst du auf eine Menge Stufen. Nur wenn du diese überwindest, kannst du in den Palast. Innen soll es einen Aufzug geben. Ich frage mich bis heute, warum man nicht einen Lift am Handlauf anbringt. Breit genug ist es dort. Leider passiert in Italien oft erst etwas, wenn es gesetzlich vorgeschrieben wird, aber dazu später mehr.
Auf der Isola Madre, wo du ebenfalls einen Palast der Familie Borromeo und einen wahnsinnig schönen botanischen Garten sehen könntest, ist es noch schlimmer. Sobald du das Boot verlässt, empfängt dich eine sehr lange steile Treppe. Der Zugang für Rollstuhlfahrer ist damit eigentlich unmöglich.
Am besten zugänglich für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehbehinderung ist die Isola dei Pescatori. Sie ist sogar fast zu umrunden, die meisten Restaurants sind für Rollstuhlfahrer zugänglich (wenn es auf den ersten Blick nicht geht, frage immer beim Personal, oft gibt es ebenerdige Seiteneingänge) und es gibt sogar Behindertentoiletten (vor dem Ristorante Italia und im Hotel Belvedere).
Lago Maggiore barrierefrei: Weitere bekannte Sehenswürdigkeiten
Auch bei anderen Sehenswürdigkeiten rund um den See ist es nicht immer selbstverständlich, dass man mit Rollstuhl Zugang hat. Positiv hervorheben möchte ich den botanischen Garten rund um die Villa Taranto in Pallanza. Dort gibt es zwar wenige Strecken, wo Treppen zu überwinden sind. Aber so gut wie immer existiert ein etwas längerer Alternativ-Weg, der ohne Treppen und damit auch mit einem Rollstuhl passierbar ist.
Weitgehend barrierefrei, aber stellenweise etwas steil, ist der Park rund um die Villa Pallavicino in Stresa. Die Mischung aus botanischem Garten und Zoo ist äußerst sehenswert.
Mehr Infos zur Villa Pallavicino bekommst du in diesem Blogpost.
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten am See gehört auch das Kloster Santa Caterina del Sasso am Ostufer. Hier rate ich dir unbedingt von einer Anreise mit dem Linienschiff ab, sofern du auf den Rollstuhl angewiesen bist. Zum Kloster kommst du vom Schiff aus lediglich über eine Treppe. Besser ist hier die Anreise mit dem Auto. Vom Parkplatz aus gibt es einen Aufzug, der dich bis zum Kloster bringt. Menschen mit Schwerbehindertenausweis (Merkzeichen G oder aG) und Angehörige dürfen ihn kostenlos nutzen. Alle anderen Menschen zahlen einen Euro.
Mehr über das Kloster Santa Caterina del Sasso kannst du in diesem Blogpost nachlesen.
Wichtig: Frage bei allen Sehenswürdigkeiten unbedingt immer nach Rabatten. Vor circa fünf Jahren hat man fast nirgendwo mit einem Schwerbehindertenausweis einen Rabatt am Lago Maggiore bekommen (meiner Erfahrung nach). Mittlerweile tut sich was, zwar langsam, aber immerhin. Ins Kloster Santa Caterina del Sasso kommst du mit Schwerbehindertenausweis zum Beispiel gratis, deine Begleitpersonen ebenfalls. Auch in der Villa Taranto wird mittlerweile ein Rabatt gewährt, ebenso – wie bereits erwähnt – wenn du mit dem Linienschiff fahren möchtest.
Selbst auf den Borromäischen Inseln Isola Bella und Isola Madre gibt es mittlerweile einen Rabatt für Menschen mit Schwerbehinderung, was teilweise ziemlich paradox ist, zumindest, wenn man auf den Rollstuhl angewiesen ist. Du hast keine Möglichkeit bis zum Kassenhaus zu kommen, aber wenn du es doch schaffst, darfst du günstiger rein …
Lago Maggiore barrierefrei: Und sonst?
Auch Strandbesuche sind nicht ganz so einfach, wenn man auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Mittlerweile habe ich aber einige Strände entdeckt, die für Menschen mit Gehbehinderung am Lago Maggiore gut zugänglich sind. Besonders positiv sind mir die Strände in Cannero Riviera, Feriolo und Baveno (Villa Fedora) und Ascona (Bagno pubblico) aufgefallen. In Stresa suggeriert dir eine Rampe an der Bar „Marconi Beach“, dass der Strand daneben barrierefrei zugänglich wäre. Aber am Ende der Rampe sind dann doch wieder Stufen. Besser wählst du in Stresa den Strandabschnitt hinter dem Spielplatz gegenüber vom Hotel Regina Palace.
Edit: Der Strand Tre Ponti in Verbania (Via Bel Sito 4) gilt mittlerweile als erster inklusive Strand der Region. Dort wurde im August 2023 ein Seatrac-System der Firma Tobea installiert. Dieses ermöglicht Menschen im Rollstuhl einen barrierefreien Zugang zum See. Weitere Strände der Region sollen ebenfalls bald mit dem Seatrac-System ausgestattet werden.
Wirklich schön sind für Rollstuhlfahrer auch die zahlreichen gut ausgebauten Promenaden, wo man den Lago Maggiore genießen und die oft schöne Bepflanzung auf sich wirken lassen kann. Gute Promenaden zum Spazieren findest du zum Beispiel in Arona, Stresa, Baveno, Cannero Riviera und Ascona.
Lago Maggiore barrierefrei: Parken und Pipi
Auch das Thema Parken ist nicht unwichtig für dich. Behindertenparkplätze sind in Italien generell gelb umrandet. Aber achte darauf, dass es zum gelb umrandeten Parkplatz auch ein Schild mit einem Rollstuhl drauf gibt: Manchmal handelt es sich bei gelb umrandeten Parkboxen auch um spezielle Stellplätze für Taxen, Busse oder Anwohner, die du dann nicht nutzen darfst.
Wichtig: Manchmal befinden sich Behindertenparkplätze auch in so genannten ZTL-Zonen. Das sind Zonen mit limitiertem Verkehr, in die der Otto Normalverbraucher nicht fahren darf. Um kein Knöllchen zu bekommen, muss man die örtliche Polizei kontaktieren, um die Straße nutzen zu dürfen. Leichter ist das Finden eines Behindertenparkplatzes da schon in den größeren touristischen Orten. Ich empfehle dir, die großen Parkplätze rund um die Schiffsanleger anzusteuern, dort gibt es in der Regel immer Behindertenparkplätze. Und da die Strafen für die fälschliche Nutzung in der Schweiz und in Italien höher sind als in Deutschland, sind auch selten alle Plätze belegt.
Rar gesät sind leider Behindertentoiletten am Lago Maggiore. Mein Tipp: Meist hast du rund um die Schiffsanleger Glück oder auch in größeren Hotels und Supermärkten.
Hast du schon einen Euroschlüssel? Dieser ermöglicht dir – unter anderem – Zugang zu mehr als 12.000 Behindertentoiletten europaweit.
Lago Maggiore barrierefrei: Mein Tipp
Langsam haben die Touristiker am See mitbekommen, dass die Nachfrage nach barrierefreien Angeboten rund um den Lago Maggiore gegeben ist. Es gibt seit einigen Jahren in den Touristeninfos am Westufer die Broschüre: „Guida ai percorsi accessibili / Guide to accessible paths“, die Tipps für Urlaub rund um den Lago Maggiore mit Rollstuhl bereithält.
Die Broschüre ist kostenlos und sieht aktuell so aus wie auf dem Bild hier in diesem Abschnitt. Darin werden auf Englisch und Italienisch rollstuhlgerechte Ausflugsideen am Westufer des Lago Maggiore vorgestellt (vor allem in Cannobio, Arona, Stresa und Baveno). Zusätzlich gibt es auch Tipps für den Ortasee, das Ossolatal und weitere Täler in der Region. Alle vorgestellten Routen sind von einem Rollstuhlfahrer getestet worden und beinhalten Angaben zu Behindertenparkplätzen in der Nähe. Auch Behindertentoiletten sind dort verzeichnet, was ich als besonders hilfreiche Info empfinde. Insgesamt ist die Broschüre mehr als 100 Seiten dick.
Lago Maggiore barrierefrei: Mein Fazit
Leider ist die Gegend um den Lago Maggiore nicht unbedingt das ideale Reiseziel für Menschen mit Gehbehinderung. Wenn du laufen kannst, aber nicht sonderlich trittfest bist, kannst du sehr viel unternehmen und kommst fast überall hin. Zwar fehlen häufig Handläufe, aber zum Glück sind die meisten Einheimischen sehr hilfsbereit, wenn das mal der Fall sein sollte.
Anders sieht es jedoch aus, wenn du auf einen Rollstuhl angewiesen sein solltest. Vor allem Behindertentoiletten sind rund um den See recht rar. Erschreckend ist auch, wie wenig barrierefrei öffentliche Verkehrsmittel oft sind. Größtes Negativbeispiel ist hier sicherlich der Bahnhof in Stresa, wo du zwar barrierefrei aus einem Zug aus- oder in ihn einsteigen kannst, aber dann aufgrund fehlender Fahrstühle nicht vom Bahnsteig weg- oder hinkommst.
Leider kann ich auch nicht nachvollziehen, wie das sein kann, dass dies auf dem Bahnhof in Stresa so ist. In Italien gilt seit vielen Jahren, dass öffentliche Gebäude barrierefrei sein müssen. In Belgirate sieht man, dass dieses Gesetz zwar umgesetzt wird, aber kein Stückchen mehr gemacht wird als notwendig. Dort sind nämlich das Rathaus und die Post nur über eine lange Treppe erreichbar. Also montierte man am Handlauf einen Fahrstuhl, der Rollstuhlfahrern den Zugang ermöglicht. Dieser Fahrstuhl endet aber direkt am Eingang zum Gebäude. Nun liegt der Eingang jedoch an der Hälfte der Treppe. Die Rollstuhlfahrer kommen also wirklich nur ins Gebäude, einen Zugang zur Oberstadt haben sie nicht und müssen einen riesigen, steilen Umweg in Kauf nehmen, wenn sie dorthin möchten.
Völlig an den Menschen vorbei ist auch die im Text beschriebene Regel zur Nutzung von Behindertenparkplätzen in verkehrsberuhigten Bereichen (ZTL-Zonen). Möchte man mit dem Auto in diese Zonen, muss man die örtliche Polizei telefonisch kontaktieren. Welcher Urlauber ohne große Sprachkenntnisse ist dazu bitte in der Lage? Damit sperrt man ausländische Behinderte komplett aus.
Empfehlen kann ich bei diesen Themen Cannobio, Stresa, Arona und Baveno. Dort sind zahlreiche Behindertenparkplätze auch außerhalb der ZTL-Zonen zu finden. Auch die Promenaden von Ascona, Luino, Laveno und Cannero Riviera eignen sich hervorragend für Ausflüge am Lago Maggiore mit Rollstuhl.
Jetzt bist du dran: Bist du auf barrierefreie Urlaubsziele angewiesen? Hast du eventuell auch schon deine eigenen Erfahrungen am Lago Maggiore bezüglich Barrierefreiheit gemacht? Waren deine Erfahrungen positiv oder negativ? Welche Orte am See hast du als barrierevoll oder barrierearm erlebt? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.
Ich halte ebenfalls weiter die Augen offen und versuche den Text immer dann zu ergänzen, wenn ich neue Erkenntnisse gewinne.
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