Ich fahre nun schon seit mehr als 20 Jahren regelmäßig nach Lübeck und kenne die Stadt deshalb mittlerweile unheimlich gut. Deshalb kann ich dir auch versichern: Travemünde ist der schönste Stadtteil der Hansestadt. Was du im maritimsten Vorort von Lübeck nicht verpassen darfst, habe ich gerne für dich zusammengefasst.
Wellenrauschen, der Duft nach Meer, kreischende Möwen, eine leichte Brise … Ja, so ein Urlaub an der Ostsee ist schon was Feines. Insbesondere ein paar Tage in Travemünde sind für mich immer Erholung pur. Weil ich nun schon so oft dort war, ist jeder Besuch ein klein wenig, als würde ich in eine zweite Heimat kommen. Vieles ist bekannt und vertraut, aber manches halt doch auch immer anders, so dass es nie langweilig wird. Ich bin mir sicher, dass es auch dir dort gefallen würde.
Travemünde befindet sich 14 Kilometer Luftlinie nordöstlich vom Lübecker-Zentrum und hat circa 13.000 Einwohner. Stellenweise wirkt Travemünde sehr dörflich, was ich recht charmant finde. Andererseits ist man selbst ohne Auto – mit Bus oder Bahn – schnell in der Lübecker Innenstadt. Wer es gern gemütlich hat, fährt einfach mit dem Schiff ins Lübecker Zentrum.
Aber bevor du das wirklich schöne Lübeck besuchst, solltest du Travemünde erkunden. Denn das Seebad hat unheimlich viel zu bieten. Gerne verrate ich dir fünf Dinge, die du nicht verpassen solltest, wenn du mal in Travemünde bist.
Was du in Travemünde nicht verpassen solltest: Entspanne am Strand
Der typische Strandurlauber bin ich überhaupt nicht. Doch seitdem ich so oft am Lago Maggiore unterwegs bin, lerne ich die wunderschönen Sandstrände an der Lübecker Bucht erst richtig zu schätzen. Am Lago Maggiore sind Sandstrände nämlich leider absolute Mangelware. Rund um meinen Lieblingsort Stresa gibt es zum Beispiel hauptsächlich Steinstrände, die ich meist nur mit besonderen Wasserschuhen betrete. Ganz anders ist es in Travemünde.
Travemünde besitzt besonders schöne Sandstrände. Der bekannteste Strand in Travemünde ist der Kurstrand. Das ist der Strand, der direkt an der Promenade zu finden ist. Selten habe ich einen so breiten Strand gesehen. An seiner breitesten Stelle ist der Kurstrand in etwa so breit wie ein Fußballfeld. Selbst in der absoluten Hochsaison habe ich diesen Strand noch nie überfüllt erlebt. Ich mag es, dort in einem der schönen Strandkörbe die Seele baumeln zu lassen und die Menschen zu beobachten. Viele nutzen den Strand auch für eine Partie Beachvolleyball oder Yoga-Übungen. Und natürlich freuen sich die Kleinsten auch, im hellen Sand Burgen zu bauen. Apropos Kinder: Der Kurstrand in Travemünde besitzt einen wunderbaren Spielplatz. Ich kenne keinen größeren Spielplatz an der Lübecker Bucht.
Ich bin ja eher keine Wasserratte und gehe höchstens mal mit den Füßen im Meer spazieren. Am wohlsten fühle ich mich aber, wenn die Füße ganz trocken bleiben. Ich spaziere gerne auf der Nordermole bis zum markanten grün-weißen Leuchtturm. An der Stelle mündet die kleine Trave in die Ostsee. Ich könnte Stunden dort stehen und die großen Schiffe bei der Ein- und Ausfahrt in den Hafen von Travemünde beobachten. Hin und wieder gehe ich auch auf Entdeckungstour. Denn ausgerechnet am Travemünder Strand sollen die Chancen gut sein, einen echten Bernstein zu finden.
Wenn du einen Hund hast, wirst du dich sicher freuen, dass es in Travemünde auch zwei Hundestrände gibt. Ein Hundestrand findest du direkt hinter dem nördlichen Kurstrand am Brodtener Steilufer (Bereich Söhrmanndamm). Dort befindet sich sogar ein Hundebadesteg für deinen flauschigen Mitbewohner. Der andere Hundestrand befindet sich an der Südermole circa 100 Meter von der Anlegebrücke der Personenfähre entfernt.
Mehr Infos über Urlaub mit Hund an der Lübecker Bucht liefert dir dieser Text.
Am Priwall findest du auch einen von zwei Nacktbadestränden in Travemünde. Der zweite FKK-Strand befindet sich am Brodtener Steilufer im Bereich des Yachtclubs.
Du merkst schon: In Sachen Strände ist Travemünde echt gut aufgestellt, oder?
Weitere schöne Strände an der Lübecker Bucht stelle ich dir übrigens in diesem Blogpost vor.
Was du in Travemünde nicht verpassen solltest: Erkunde die Passat
Wie bereits erwähnt, fahre ich seit mehr als 20 Jahren regelmäßig nach Lübeck. Es hat tatsächlich bis zum Sommer 2018 gedauert, bis ich mir die Passat – das Wahrzeichen von Travemünde – auch mal von innen angeschaut habe.
Jeder, der schon einmal in Travemünde gewesen ist, wird die Viermastbark schon gesehen haben. Sie liegt seit 1960 an der Travemündung und hat ihr aktives Berufsleben schon lange hinter sich. Zwischen 1911 und 1957 segelte sie über die Weltmeere.
Heute ist das 115 Meter lange Schiff ein Museum, das seit 1978 unter Denkmalschutz steht. Und weißt du was? Ich habe selten ein so beeindruckendes Museum gesehen. Durch die Ausstellung begleitet dich – im übertragenen Sinne – der Schiffsjunge Herbert Scheuffler. Die Tagebucheinträge des jungen Mannes, der 1932 im Alter von 15 Jahren auf der Passat Travemünde um die Welt segelte, führen dich durch die Ausstellung im Bauch des imposanten Schiffes.
Mir sind bei meinem Rundgang vor allem die sehr beengten Schlafräume der Besatzung in Erinnerung geblieben. Das wäre nichts für mich gewesen. Schönere Erinnerungen habe ich an den Shanty Chor, der am Tag meiner Besichtigung zufällig auf dem Schiff auftrat. Ein passendere Location als dieses altehrwürdige Schiff kann es kaum geben.
Übrigens: Eine Besichtigung der Ausstellungsräume lohnt sich auch mit Kindern. Einige Erklärungen im Schiff sind extra kindgerecht aufbereitet.
Was du an der Lübecker Bucht noch mit Kindern unternehmen kannst, verrate ich in diesem Blogpost.
Was du in Travemünde nicht verpassen solltest: Flaniere über die Promenade
Ich habe bis heute keinen Küstenort gefunden, der eine Promenade besitzt, die schöner ist, als die in Travemünde. Wenn du in Travemünde bist, solltest du also unbedingt über die Promenade flanieren und die schönen Cafés, Geschäfte und Restaurants erkunden oder die großen Schiffe bei der Hafeneinfahrt beobachten. Ich entdecke auch heute noch immer etwas Neues in Travemünde, obwohl ich schon so oft da war. Der schönste Stadtteil von Lübeck bietet die perfekte Kombination von alt und neu. Viele alteingesessene Restaurants und Geschäfte möchte ich nicht missen. Ich freue mich aber immer, wenn es etwas Neues zu entdecken gibt. Erst bei meinem jüngsten Aufenthalt habe ich zum ersten Mal den kleinen Markt entdeckt, der montags und donnerstags in Travemünde stattfindet.
Wenn du Lust hast, kannst du eine größere Spazierrunde machen, die nicht nur Strandpromenade, Vorderreihe und kleinen Hafen inkludiert. Eine Autofähre bringt dich in wenigen Minuten für kleines Geld vom Traveufer ganzjährig zur Halbinsel Priwall, wo seit circa zwei Jahren fleißig gebaut wird. Zwischen April und Oktober wird zusätzlich eine Personenfähre auf Höhe der Passat Travemünde eingesetzt. Als ich diesen Sommer die große Spazierrunde machte, regnete es leider heftig. Dennoch war es interessant, mal die ganzen neuen Häuser auf dem Priwall anzuschauen. Anfangs waren dort lediglich Wohnungen, mittlerweile ist dort schon einiges an Gastronomie dazugekommen.
Was du in Travemünde nicht verpassen solltest: Esse frischen Fisch
Selbstverständlich solltest du in Travemünde unbedingt auch Fisch probieren. Frischer kannst du nämlich fast nirgends Fisch bekommen. Du hast eine riesige Auswahl an tollen Fischrestaurants in Travemünde, es gibt aber auch Imbissbuden, wo du hervorragende Fischbrötchen bekommst.
Ich empfehle immer gerne – weil ich, seit ich denken kann, zufriedener Gast bin – die Fischbratküche in der Kurgartenstraße 112 A. Einziges Manko: Das Restaurant hat nur bis zum Nachmittag geöffnet (mittwochs ist zudem Ruhetag).
Edit: Im Oktober 2020 war ich zuletzt in der Fischbratküche und leider überhaupt nicht zufrieden. 2 von 3 Stücken Fisch hatten überhaupt keinen Geschmack, von einem Stück Fisch ist mir sogar noch im Restaurant schlecht geworden. Zudem hatten eine meiner Reisebegleitungen und ich bis zum nächsten Tag Magenkrämpfe. Die Pommes waren dazu steinhart und ungenießbar. Hier wird in der Coronakrise auf dem Rücken der Kunden gespart. Derzeit kann ich den Laden leider nicht empfehlen.
Alternativ habe ich bei meinem vergangenen Urlaub in Travemünde die Fisch-Kombüse für mich entdeckt (Vorderreihe 12). Wenn du allerdings sicher gehen willst, dass du dort auch wirklich essen kannst, solltest du besser einen Tisch vorbestellen. Der Laden ist sehr beliebt und gut besucht.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in beiden genannten Restaurants fast unschlagbar. Und selbst ich Fischmuffel beziehungsweise Grätenhasserin esse dort freiwillig Fisch. Gute Nachrichten für Fischhasser: In der Fischbratküche gibt’s unfassbar leckere Schnitzel und in der Fisch-Kombüse munden Currywurst mit Pommes (und das heißt schon was, wenn mir Currywurst außerhalb des Ruhrgebiets schmeckt …).
Wenn du Fischliebhaber bist, habe ich noch einen weiteren Tipp für dich. Im kleinen Hafen von Travemünde gibt es tatsächlich noch einige wenige Fischer, die ihre fangfrische Ware direkt vom Kutter verkaufen. Ich habe kürzlich einen Fischer länger beim Verkauf beobachtet und habe mich gefragt, wie er Gewinn macht. Die Preise, die er nahm, lagen teils unter denen, die du im Supermarkt für Fisch bezahlst.
Was du in Travemünde nicht verpassen solltest: Genieße Marzipantorte
Apropos Essen: Auch Menschen mit süßem Zahn sind in Lübeck goldrichtig. Denn wie du vielleicht weißt, wird die Hansestadt auch Marzipanstadt genannt. Du darfst die Stadt also in keinem Fall verlassen, ohne ein Stück der wunderbaren Marzipantorte probiert zu haben.
Leckere Marzipantorte bekommst du in Travemünde zum Beispiel ganz klassisch im Niederegger-Café (Vorderreihe 56). Dort war ich kürzlich zum ersten Mal und war ganz begeistert von Torte und Location. Denn vom Café aus kannst du die großen Schiffe beim Ein- und Ausfahren beobachten, während du deine Leckereien genießt. Auch bei den meisten anderen Bäckereien und Cafés in Lübeck gehört die Marzipantorte zum Standardsortiment. Ein sehr leckeres Stück Marzipantorte habe ich kürzlich auch in der Seven C’s Bar im Atlantic Hotel Travemünde gegessen.
Weitere Tipps für tolle Restaurants und Cafés in Travemünde bekommst du in diesem Blogpost.
Jetzt bist du dran: Warst du schon einmal in Travemünde? Wie hat es dir dort gefallen? Hast du dort ein Lieblingsrestaurant oder ein Café, das du immer gerne besuchst? Was hast du in Travemünde sonst noch so unternommen? Was darf man deiner Meinung nach nicht verpassen, wenn man in Travemünde zu Gast ist.
Übrigens: Wenn du Travemünde-Fan bist, interessiert dich vielleicht der Roman Jahresausklang in Travemünde* von Brina Stein. Hier geht es zur Rezension. Toller Lesestoff sind auch Glücksorte in und um Lübeck von Beate König und der Fettnäpfchenführer Ostsee.
Weiterlesen: Die 5 schönsten an der Lübecker Bucht stelle ich dir in diesem Beitrag vor. Außerdem erzähle ich, wie mein Urlaub in Travemünde in der Coronakrise so war und was du bei Regenwetter an der Lübecker Bucht unternehmen kannst.
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Moin,
Travemünde ist gerade dann besonders schön, wenn die Touristen noch nicht da sind. Flanieren und am Strand entspannen gehören für mich zum Muss.
Beste Grüße von der Nordsee
Tobias
Hallo Tobias,
das stimmt! Ich mag es auch immer sehr, Orte dann anzuschauen und zu erleben, wenn eben noch nicht so viele Touristen da sind.
Liebe Grüße aus dem Ruhrpott
Christine
Hallo,
wir wollen in der übernächsten Woche am Brodtener Steilufer entlang laufen, waren allerdings noch nie dort. Im Text oben wird eine Treppe vom Steilufer hinunter an den Strand erwähnt (beimi Jugendhaus Seeblick). Gibt es auch noch eine zweite Treppe wieder hinauf aufs Steilufer (z.B: in der Nähe vom Café Hermannshöhe), oder muss man denselben Weg zurück zur Treppe beim Jugendhaus gehen?
Soweit ich weiß, ist dies die einzige Treppe, die direkt nach unten führt.
Viel Spaß bei der Wanderung.